ROCK/POP Blumfeld: L'etat et moi Wo vorher nichts gewesen, erdenke ich dies um derer Wil- len, die zu erdenken es erwuenscht, mich somit Irrlicht nannten, denn Gitter ueberschreit ich schreiend zwischen Wort und Ton, enthuelle selbst wo Worte Toene schlagen und Toene Worte tragen, im Sinne und zur Freude der Er- denker und der Gedenker, ein Schlachtfeld des lyrischen Ausblutens, Message und Gefasel zugleich fuer die Baen- genden und die Denkenden, beide am besten heroisch vereint - Kreise kreisen, die Pyrotechnik der Musik explodiert nicht einzig und allein im Blute, der Geist detoniert und de-TON- iert mit, die Fragmente schmerzesluesterner Melodien are cruisin' in my brain, denn in einem Keller voller Leichen laesst sich deutsche Wah-Wah-Poesie noch immer am besten ertragen. (of course you're too sexy for the fuehrerbunker...) Die Krupps: The final remixes Bereits zum zweiten Mal wird hier aus deutschem Stahl ge- schmiedet, die haertesten und schaerfsten Klingen neu ge- schliffen. Am Werke sind bzw. waren internationale Groessen wie Clawfinger, Paradise Lost oder Sisters of Mercy-Mastermind Andrew Eldritch. Letzterer laesst "Fatherland" ein frisches Comeback aus der Gruft erfahren. "To the hilt": Schwerter werden gezogen und alle Bruecken hinter uns brennend zurueckgelassen. Eiserne Kaelte, staeh- lerne Haerte, better than before. Geil! Massive Attack: Protection Namen wie Wortspiele: Massive Attacken gezielt auf trans- zendentale Unterbewusstseinsebenen .Swingende Dub Beats druecken uns unwillkuerlich nach hinten, Wuensche werden Traeume und Traeume werden Schaeume, nur Schaeume werden wahr, jetzt einfach relaxen, relaxen, abheben, schwe- ben oderdocheinWochenendezuzweitimbett, vielleicht ist's nur eine Seifenblase, denndaskanndochallesgarnichtwahrsein. Regentropfen durchnaessen sanft unsere Haut, unsere Sinne, die weissen Blutkoerperchen tanzen Tango, die roten Slo- wfox - wer wollte sich da schon wehren gegen das Karma des Komas? Einzig "Light my fire" wird da ueberfluessig, wo zaertliche Toene glimmender Rhythmen uns bereits vor- her unter ihre Protektion zwangen. Raum ist in der kleinsten Huette:Fuer alle langen Naechte, in denen man allein oder fast allein ist. Heidelberger Schlossbeschallung Nach HD-entrockt mal wieder ein Sampler voller Lokal- bands; schon der insgesamt vierte von BEATLESS. "Die Szene tobt und Heidelberg verschlaeft". Oder umgekehrt? Wer in seinem studentischen Dasein ausser Vorlesungen nichts verpennen will, sollte wenigstens den minimalen Bei- trag zum ohnehin klaeglichen Heidelberger Kulturleben lei- sten und sich mal anhoeren, was Die schreienden Lebern, Daisy`s dead, Sludgebrain, Snowblind, Curry u.v.m. ihm/ihr so zu sagen haben. Oder schlaf weiter! (jk) Weitere Anspieltips: THE GOD MACHINE/ One last laugh in a place of dying: Bassist an Krebs gestorben, Bandgeschichte zuende. Zweite Platte ein Dokument an und fuer die Ewigkeit! SUGAR/ F.ile U.nder E.asy L.istening: Bob Mould waelzt sich weiter im Truemmerhaufen von Huesker Due und zau- bert den Schokoladenpudding aus Saegespaenen. Brachial suess! CRANBERRIES/ No need to argue: Wohl die Newcomer des Jahres. Akustisch, balladesk, "Zombie" ein absoluter Knaller.