Verschiedenes


Ihr schriebt an uns...

Zu: "Alles ruprecht oder was" in ruprecht 36

Liebe RuprechtlerInnen,

als altgedienter Heidelberger Studi und jetzt seit einem guten Jahr in Berlin weilend, habe ich den ruprecht immer gelesen (wieauch UNiMUT (und Faust, weil's so lustig war)) und freue mich doch, jetzt ab und zu übers Internet ruprecht lesen zu können.
Aber bei dem Artikel "Frei gedacht, frei finanziert, umsonst zu haben" kann ich nicht zustimmen, denn da steht u.a.: "Weiß er zum Beispiel, daß wir keineswegs Ulmers Hauspostille sind? Daß ruprecht die einzige unabhängige Studierenden-Zeitung an der Heidelberger Uni ist?" Und etwas weiter: "Daß kein Pfennig Semesterbeitrag in Altpapier investiert wird, sondern sich ruprecht ausschließlich aus Anzeigen selbst finanziert?"
Ihr seid bestimmt unabhängig von Uni, Hochschulgruppen wie Jusos oder RCDS, von der FSK und erst recht von sog. "Andersdenkenden", aber sich als von Anzeigen finanzierte Zeitung als "einzige unabhängige Studierenden-Zeitung" zu bezeichnen, klingt nicht überzeugend. Ihr seid nämlich zu 100% abhängig von Anzeigenkunden, und dieannoncieren bekanntlich nicht in Blättern, die sich allzu kritisch mit ihnen auseinandersetzen. Zugegeben schreibt ihr ja in der Regel über Dinge, bei denen sich die Geschäftswelt in Heidelberg nicht tangiert sieht, aber unabhängig ist das meines Erachtens nicht.
Bleibt uns (Internet)-LeserInnen trotzdem erhalten und erwähnt die Unabhängigkeit nicht in einem Atemzug mit "Uber-Anzeigen-Finanzieren". In diesem Sinne & viele Grüße ins Neckartal von einem, der auszog.

Johannes Heinecke

Zu: "Schreiberschlacht" in ruprecht 36

Schön, liebe ruprecht-Redaktion,

daß Ihr Euch für die "metamorphosen" so ins Zeug werft. Denn jemand, der, wie die "metastasen" (wer auch immer dahintersteckt), dieser wunderbaren Germanisten-Zeitung am Zeug flicken will, ist ja schon von vorneherein suspekt. Oder er/sie hat eben gemerkt, daß die "metamorphosen" vor allem eine Selbstbeweihräucherungsinstitution einiger sehr von sich eingenommener Männer sind. Und ihre Texte sind eben die von Oberprimanern, die der Welt ihre Gefühle mitteilen müssen.

Schade nur, daß sich auch der ruprecht die "metamorphosen" nicht ein bißchen genauer angesehen (wie er das wohl mit den "metastasen" getan) hat und sich nicht ein bißchen kritische Distanz zu den Blattmachern vom Germanistischen Seminar zueigen gemacht hat.
Mit freundlichen Grüßen,

Susanne Bielen

Die Redaktion freut sich über Zuschriften, behält sich aber das Recht auf notwendige Kürzung (und die Gefälligkeit orthographischer Hilfestellung) vor.


Kiss and tell - ruprecht klatscht

Auf zwei Jahre befristet...
... ist die Stelle der persönlichen Referentin des Rektors, die in diesen Tagen neu ausgeschrieben wird. Die Amtszeit von Prof. Ulmer beträgt aber vier Jahre. Sollte er sich - entgegen seinen Ankündigungen - doch entschlossen haben, nur noch zwei Jahre Rektor zu bleiben?

Keinen Prüfer neben sich...
... duldet der Spanisch-Professor Nelson Cartagena vom Dolmetscher-Institut. Er wehrt sich gegen den Antrag des Akademischen Oberrates Ulrich Krohmer, auch Prüfungen in Spanisch abnehmen zu dürfen (das erlaubt das neue Universitätsgesetz). Cartagena müßte befürchten, nicht mehr so viele unbezahlte studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für sein Lexikon zu bekommen, wenn er nicht mehr der einzige wäre, der Spanisch-Studierende zum Examen führen darf.
Der Fakultätsrat hat noch nicht entschieden, weil er - wie so oft - gegen Ende einer langen Sitzung an einem lauen Sommernachmittag nicht mehr beschlußfähig war.


Personals

Maler von der anderen Straßenseite: Viele Grüße vom blauen Opel.
bpe, h.b.: Der Kampf geht weiter. - jk.
hn: Der Kampf wird leichter. - jk.
Andreas: Tschüß. - Jochen.
Arschloch: Du hast unseren Sonnenschirm angezündet. Der Galgen wartet. - Die wackere Weststadt.
Knödel: Das Runiversum expandiert tatsächlich. - gnomi.
Römer: Gruß an Leo (den Anderen). - Die Römerin.
Duden: Meinen Rhythmus lass' ich mir nicht nehmen.
He Leute: Gott, sind wir Verbrecher. - B.
Karl: Eine halbe Tomate und 'n bißchen Käse. - Captain Thunfisch.
Christo: Statt eines Flußes in Colorado, verpack verhüll' Jeanne-Claude.
Olli: In deinem Bart sind Läuse!
Peter: Ist Michael schwul? - Einige aus der Red.
Krümel: Pack die Tüte aus. - Herb.
Michael: Dich kriegen sie vielleicht. Mich nicht. - B.
Herr Professor: Hat Ihre Frau schon bemerkt, daß Ihr linkes Ohr weiter absteht als Ihr rechtes? - Die Red.
Gundula: Hinter dem Doppelpunkt kommt der ADRESSAT! Auf einem Brief steht ja auch nicht der Absender vorne drauf. - B.
Bertram: Was man bei der FAZ so alles lernt! - G.
Gundula: In der Tat. - B.
Birgit: Ein Glück, daß Schmitti keinen Gasherd mehr hat. - G.
Eva: 40 Jahre älter und doch potent?
Martina: Pfannkuchen haben's leichter im Leben. Sie hinterlassen keine Schleimspur. Aber mit Kakerlaken im Zimmer lernt sich's angeblich auch leichter. - Der-der-auch-leidet.
Unbekannt: Diesmal bekommst du nicht mein Fahrad! - J.
Bernadette: Wenn Du die Zukunft unseres Landes bist, kauf ich wohl besser keine Bundesschatzbriefe mehr. - Jürg.
Schwerin: Laß den Kleinen stehn. - G.
P.: Shut up and sleep with me (come on)! - Sin-without-kitchen.
G.: Für Dich doch immer. - S.
Wulf: Ja, ja, und nochmal ja. - Ursie.
Kirsten: Ohne Stützräder wär ich hilflos, wenn ich Dich sehe. - Rob.
Red.: Ein System gibt's wohl immer noch nicht? - J.
Jannis: Sorry. - Die Red.
Anke: Auf dein "warmes Gefühl" hätte ich schon viel früher verzichten sollen. - Guido.
Harald: Wo ist das Nirwana für bmps? - G.
Römer: Ach, privat ist sie romantischer? Dein Glück. - B.
Axel: FLOOOOOW!!! Der Ein-Stock-drüber.
Lilos: Schmeißt den Grill schon mal an! - G.
Franzi: Nachteil: Man stirbt. - Lo.
Frau Pfarr: Vielen Dank für die Tips. - bpe.
Loverboy: Das sind nie im Leben 30 Zentimeter. - Mona.
Sam: Thanks for the cold one. - F.


Achtung Baby!

Brentano. Von Arnim. Dann Jahrhunderte der literarischen Ödnis. Aber das poetische Heidelberg lebt - in der Literaturoffensive, die heuer ihren LitOff-Sommer präsentiert. Am Sonntag, dem 16. Juli, halten die Neuen Heidelberger Dichter eine Freiluftlesung beim Bunsendenkmal, am darauffolgenden Donnerstag eine "Bauchlesung" im DAI. Die Lektüren gehören zu einer Ausstellung von Textinstallationen im Karlstorbahnhof zwischen 16. und 22. Juli; sie ist, bei freiem Eintritt, montags bis freitags von 15 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Zum Abschluß am 22. Juli verspricht die Offensive eine "aktionsreiche Finissage" im Ex-Bahnhof.


Impressum

ruprecht, die Heidelberger Student(inn)en Zeitung, erscheint drei Mal im Semester, jeweils Anfang Mai, Juni, und Juli, bzw. November, Dezember und Februar. Die Redaktion versteht ruprecht als unabhängiges Organ, das keiner Gruppierung oder Weltanschauung verpflichtet ist. MitarbeiterInnen und RedakteurIinnen sind willkommen; die Redaktion trifft sich während des Semesters jeden Montag um 20 Uhr in der Lauerstr. 1 (Haus der Fachschaften), 3. Stock. Für namentlich gekennzeichnete Artikel übernimmt der/die Autor(in) die Verantwortung.
V.i.S.d.P.: Harald Nikolaus, Kaiserstraße 57, 69115 Heidelberg.
Redaktionsadresse: ruprecht, Kaiserstrasse 57, 69115 Heidelberg, Tel./Fax: 06221/21361, e-mail: ruprecht @urz.uni-heidelberg.de.
Layout-Leitung: bpe, hn.
Graphiken: hn, bpe, bw.
ruprecht-Logo: bpe.
Druck: Caro-Druck, Frankfurt a.M.
Auflage: 11.000.
Die Redaktion: Henning Banthien (h.b.), Hedwig Ebinger (hee), Wolfram Eilenberger (eile), Bertram Eisenhauer (bpe), Christoph v. Friedeburg (kirk), Philipp Grätzel v. Grätz (gvg), Andreas Hüske (ah), Jochen Kluve (jk), Philipp Lichterbeck (phil), Loreena Melchert (lm), Harald Nikolaus (hn), Martina Parge (mp), Jannis Radeleff (jr), Anja Steinbuch (asb), Robert Thielicke (rot), Klaus Werle (kw), Bernd Wilhelm (bw), Gundula Zilm (gz).
Freie Mitarbeiter(innen): Jens Blinne (jpb), Markus Collalti (mc), Christian Kilius (ck), Jan Kopp (koben), Heike Rader, Alfred Schmit (alf), Stephan Stuchlik (step), Iris Zimmermann (iz).
Red.-Schluß für Nr. 38: 1.11. 1995.
ISSN: 0947-9570.
Internet: ruprecht, "ruprecht-aktuell", Anzeigenpreise und Leserbriefe zu finden unter http://ix.urz.uni-heidelberg.de/~ed6.


ruprecht-Serie "Heidelberger Ecken"

Zwischen Kirche und Drittem Reich

Wer an einem heißen Tag seine Zeit mal nicht im Freibad verbringen will, dem sei ein Spaziergang auf dem Heiligenberg östlich von Handschusheim empfohlen. Seine Höhe und das reiche Grün trotzen selbst den hohen Temperaturen der kommenden Wochen. Abgesehen von vielen Wandermöglichkeiten auf gut gepflegten Wegen, nix mit rauf und runter, lohnt der Berg wegen seiner vielfältigen Sehenswürdigkeiten und dem guten Blick auf die Altstadt.

Für letzteres bietet sich der 1885 errichtete Aussichtsturm besonders an. Die ersten Spuren auf dem Heiligenberg hinterließen schon 400 v. Chr. die Kelten. Sie legten eine Fliehburg an, von der noch heute die zwei erhaltenen Ringmauern zeugen. Die Funktion, des ebenfalls auf sie zurückgehenden 55m tiefen "Heidenlochs", gleich neben dem Aussichtsturm gelegen, läßt immer noch Platz für die verrücktesten Spekulationen. Sicher scheint nur, daß die Römer es vertieft, und als Brunnen gefaßt wohl auch benutzt haben.

Vom nahe gelegenen 1090 erbauten Stephanskloster stehen nur noch die Grundmauern, da die Steine für den Bau des Aussichtsturmes verwendet wurden.

Auf dem Weg zur nördlichen Kuppe gelangt man zur 1934-35 errichteten Thingstätte. Selbst für die geplanten nationalsozialistischen Thingspiele selten genutzt, steht sie nach Jahrzehnten der Ruhe heute unter Denkmalschutz und dient hauptsächlich Konzertaufführungen. Die 56 Zuschauerreihen des Ovals steigen 25m hoch an und bieten bis zu 20.000 stehenden Zuschauern Platz.

Den besten Blick in die Rheinebene hat man vom Turm des ehemaligen Michaelsklosters. Von der Abtei Lorsch um 870 auf der höchsten Erhebung des Heiligenberges erbaut, bestand es bis etwa 1530. Von diesem Zeitpunkt an dienten die Steine der Ruine den Handschusheimer Bauern zum Bau ihrer Häuser. (bw)


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