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 Glosse
26.05.2009

Viele Kinder, weniger Bildung

Warum zu viele Geschwister die Universitäten verarmen lassen

Es gibt zu viele studiere Kinder. Zu viele sind nun per Geschwisterregelung von den Studiengebühren befreit. Die Einnahmen sanken um ein Viertel und führten zu finanziellen Turbulenzen an Uni und PH. Angeblich hat mit diesem Einbruch keiner rechnen können. Das ist geradezu peinlich ehrlich: Es hat offenbar wirklich niemand kalkulieren können, wie sich diese Regelung auf die Einnahmen auswirkt.

Laut Rektor Eitel sind nicht die Vorschriften für die Millionenausfälle verantwortlich, sondern die Studenten selbst. Diese haben es gewagt die „Problemlösungen“ in sozial schwachen oder prekären Fächern „zu torpedieren“, indem sie die Regelung in Anspruch genommen haben. Seltsam, dass die Vertreter der Wettbewerbsuni sich beschweren, dass Kunden (früher genannt: Studenten) Rabatte in Anspruch nehmen. Ist aber auch nebensächlich, da selbst exzellente Unternehmen wie Porsche und Daimler gerade ähnliche Bilanzprobleme haben. Da können Exzellenz-Universitäten jetzt auf ihre Ebenbürtigkeit in der Liga der Exzellenten verweisen. 

Doch eine Frage bleibt: Wie kann es sein, dass 25 Prozent aller Studierenden mindestens zwei Geschwister haben? Sterben die Deutschen aus? Hat keiner die Folgen der Geschwisterregelung durchgerechnet, weil keiner daran glaubte, dass es überhaupt noch gebärende Deutsche gibt? Hieß es nicht bisher, dass die Sozialsysteme zusammenbrechen, weil die Deutschen zu wenig Nachwuchs haben? Jetzt lernen wir, dass die Bildung zusammenbricht, weil es zu viele Kinder gibt. Seltsam.

von Reinhard Lask
   

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