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17.11.2009

Master of Desaster

„2012“: handlungsarme, doch optisch opulente Zerstörungsorgie

Mit „2012“ lĂ€uft nun das neueste Werk des Kultregisseurs Roland Emmerich in den Kinos. Der Film bietet den Besuchern ein Effekt-Feuerwerk, wie man es selten auf der Leinwand sieht, enttĂ€uscht in Sachen Handlung aber völlig.

Mit „2012“ lĂ€uft nun das neueste Werk des Starregisseurs Roland Emmerich in den Kinos. Der Film bietet den Besuchern ein Effekt-Feuerwerk, wie man es selten auf der Leinwand sieht, enttĂ€uscht in Sachen Handlung aber völlig.

Mit „Independence Day“ setzte Roland Emmerich 1996 einen Meilenstein. Acht Jahre spĂ€ter ließ er die Welt in „The day after tomorrow“ in den Abgrund blicken. Mit „2012“ lĂ€uft nun das neueste Werk des Starregisseurs in den Kinos. Wieder einmal bietet er ein Effekt-Feuerwerk, wie man es selten auf der Leinwand sieht. Doch in Sachen Handlung enttĂ€uscht der Film völlig.

2012 beginnt im Jahr 2009. Die G8-Staaten treffen sich in den USA und werden vom amerikanischen PrĂ€sidenten ĂŒber eine Bedrohung informiert, welche die Welt fĂŒr immer verĂ€ndern werde. Man erfĂ€hrt anfangs weder was diese Bedrohung sein soll, noch was die Staatschefs dagegen tun wollen.

Im Jahre 2012 setzt dann die spĂ€rliche Handlung ein. Da gibt es einen zweifachen Familienvater und erfolglosen Schriftsteller, der nicht damit klarkommt, dass seine Exfrau einen neuen LebensgefĂ€hrten hat. Dann einen Geologen, der als Wissenschaftler genau weiß welche Katastrophe die Erde heimsuchen wird und als Humanist von den Regierenden fordert, dass nicht nur die Superreichen gerettet werden sollen, die sich das Ticket fĂŒr eine der zur Rettung der Menschheit gebauten Archen leisten konnten. Dazu gesellt sich noch ein langhaariger, verrĂŒckter Einsiedler, der zurĂŒckgezogen am Fuße eines Berges das Ende der Welt predigt.

Doch keiner der Charaktere erzeugt eine wirkliche Tiefe. Die Dialoge wirken abgedroschen und monoton. Man sitzt als stiller Beobachter im Kinosessel und betrachtet unberĂŒhrt das Treiben der Figuren. Emmerich gelingt es nur an wenigen Stellen, echte Spannung zu erzeugen. Aber selbst an diesen wenigen Stellen schafft er es nicht, den Spannungsbogen ĂŒber lĂ€ngere Zeit aufrecht zu erhalten.

Gegen Ende erinnert 2012 schon sehr an Science-Fiction. WĂ€hrend „The day after tomorrow“ noch beklemmend real wirkte und es durchaus möglich erschien, dass die Welt ein solches Untergangszenario ereilen könnte, ist fernab von jeder RealitĂ€t.

Ungeachtet dessen schafft es Emmerich wieder einmal, eine am Computer entstandene Zerstörungsorgie perfekt zu inszenieren. Wenn die Helden versuchen, mit dem Auto aus einer zusammenfallenden Stadt zu entfliehen oder im Flugzeug einem Meteoritenhagel zu entkommen, lĂ€uft Emmerich zur Hochform auf. 

von Thomas Leurs
   

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