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 Hochschule
06.07.2010

Stillstand bei den Romanisten

Studienbedingungen nach einem Jahr immer noch unbefriedigend

2009 hielten die Romanisten ihr Seminar tagelang besetzt, um so ihren Unmut über die „katastrophalen Studienbedingungen“ kundzutun. Es ist still um das Seminar geworden. Hat sich die Situation entspannt? Eine Bestandsaufnahme.

2009 hielten die Romanisten ihr Seminar tagelang besetzt, um so ihren Unmut über die „katastrophalen Studienbedingungen“ kundzutun. Es ist still um das Seminar geworden. Hat sich die Situation entspannt? Eine Bestandsaufnahme.

Der Kursmangel und die Überbelegung führten dazu, dass viele ihr Studium nicht in der Regelstudienzeit abschließen konnten und so dazu gezwungen waren, zusätzliche Studiengebühren zu bezahlen. Im Mai 2009 kam es schließlich zu Gesprächen mit der Zentralen Universitätsverwaltung und mit Rektor Eitel.

Das von Eitel vorgestellte Verbesserungskonzept sah eine Zulassungsbeschränkung für das Wintersemester 2009/2010, die Verschlankung der Bachelorstudiengänge und die vorläufige Aussetzung des geplanten Masterstudienganges vor. Die Studenten reagierten enttäuscht auf Eitels Konzept. Ihrer Meinung nach gingen die Lösungsansätze nicht weit genug.

Heute ist es um das Seminar wieder still geworden – ein Hinweis darauf, dass die Protestaktionen im April 2009 Wirkung gezeigt und zu einer erheblichen Verbesserung der Situation beigetragen haben? „Im Gegenteil!“, berichtet die Fachschaft. „Die Situation ist im Grunde gleich geblieben. Was sich allerdings verbessert hat, ist das Mitspracherecht.“

Die Studenten entsenden nun Vertreter in die Sitzungen der zentralen Institutsgremien. Auf diese Weise haben sie Einblick in zentrale Angelegenheiten und können zudem bei einigen wichtigen Entscheidungen, die den Uni-Alltag betreffen, mitbestimmen. Das hat unter anderem dazu geführt, dass die Bibliotheksöffnungszeiten ab Juni vorläufig wieder verlängert wurden (10 bis 22 Uhr), nachdem sie im Januar drastisch verkürzt worden waren.

Ein weiterer Punkt, den die Studenten positiv bewerten, ist die Verbesserung der finanziellen Transparenz, denn auch in das Gesamtbudget des Seminars wird ihnen nun Einblick gewährt. Außerdem begrüßen sie die Mitbestimmung bei der Struktur der modularisierten Lehramtsstudiengänge, die ab dem kommenden Wintersemester eingeführt werden. Die Fachschaft konnte zudem eigene Verbesserungsvorschläge für die Bachelorstudiengänge einbringen.

Trotz dieser Verbesserungen und der im Rahmen von Rektor Eitels Konzept eingeführten Maßnahmen sind die Kernprobleme geblieben: es gibt nicht genug Kurse und Dozenten und viele Seminare sind deutlich überbelegt. Dies trifft besonders auf den Fachbereich Spanisch zu.

Insgesamt gibt es im Sommersemester 2010 nur vier Landeskundeseminare in Spanisch, was dazu führte, dass ein Seminar wegen Überfüllung geteilt werden musste. Einige Dozenten setzen mittlerweile eine Obergrenze, um die Teilnehmerzahl zu verringern. Das führt dazu, dass Bachelorstudenten nicht ihre benötigten Leistungspunkte bekommen und Probleme mit dem BAföG-Amt auftreten.

Ähnliche Schwierigkeiten könnten die Portugiesisch-Studenten bekommen: Die Sprachkurse Portugiesisch I und II sind im Sommersemester kurzfristig und ersatzlos gestrichen worden. Ob sie im Wintersemester wieder angeboten werden, ist noch unklar.

Eines der größten Probleme ist die Überfüllung der Hauptseminare in allen Fachbereichen. Kurse mit 60 Teilnehmern sind keine Seltenheit, beklagen viele Studenten. Zudem haben die Verschlankungsmaßnahmen dazu geführt, dass jetzt noch weniger Kurse angeboten werden als zuvor. Diese Schwächung der Lehre wird auf Dauer wohl dazu führen, dass das Seminar schrumpfen und weiterhin an Qualität verlieren wird.

Ein weiterer Punkt, der beklagt wird, ist die hohe Fluktuation der Dozenten. Es gibt nur wenige unbefristete Stellen, was zu „Prüfungsunsicherheit“ seitens der Studenten führt. Außerdem erschwert der Wechsel die Kooperation zwischen den Fachbereichen. Dies hat zur Folge, dass vieles chaotisch erscheint und schlecht organisiert ist.

Obwohl sich die Verbesserungen bisher in Grenzen halten, wertet die Fachschaft die Proteste jedoch nicht als Misserfolg: „Wir haben es auf jeden Fall geschafft, die Probleme ins Bewusstsein zu rücken! Jetzt werden wir sehen, was wir noch erreichen können.“

von Julia Wink
   

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