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 Hochschule
09.11.2010

Auftakt zum Jubiläumsjahr

Großer Andrang bei der Jahresfeier der Universität

Mit der diesjährigen Jahresfeier wurde das Jubiläumsjahr zum 625-jährigen Bestehen der Universität eingeleitet. Die Feier stand ganz im Zeichen der internationalen Partnerschaften. Für einen studentischen Redebeitrag blieb deshalb keine Zeit.

Bei der Jahresfeier standen dieses Jahr die internationalen Partnerschaften im Vordergrund. Die Studis kamen nicht zu Wort.

Die Jahresfeier der Universität Heidelberg ist eine recht junge Tradition. Seit 1992 werden jeden Herbst zahlreiche Gäste zum Festakt in die Alte Universität eingeladen. Darunter sind Universitätsangehörige, Freunde und Förderer, sowie prominente Persönlichkeiten. Studierende dagegen sind die Ausnahme.

Dieses Jahr diente der Festakt am 23. Oktober auch als Auftakt der Feierlichkeiten zum 625-jährigen Gründungsjubiläum der Universität. Entsprechend groß war der Andrang: „Mehr als 600 Anmeldungen sind bei uns eingegangen“, berichtet Uni-Pressesprecherin Marietta Fuhrmann-Koch. 

Zu viele, um alle in der Alten Aula unterzubringen. In einigen anderen Räumen der Alten Universität standen deshalb Bildschirme, worauf das Programm zusätzlich übertragen wurde. Wer nur dort einen Platz fand, bekam als Entschädigung kalte Häppchen und Getränke.

Vertreter ausländischer Partneruniversitäten waren auch angereist:Dominique Deville de Périère, Präsidentin der Université Montpellier Sud de France, wurde zur Ehrensenatorin ernannt. Für sie versuchte Rektor Bernhard Eitel sogar seine Laudatio auf französisch zu halten.

Angekündigt waren auch der Apostolische Nuntius Erzbischof Jean-Claude Périsset und Landeswissenschaftsminister Peter Frankenberg. Beide sagten aber kurzfristig ab. 

Auch auf eine Rede von Studierenden wartete man vergeblich. Ein von Vertretern der Fachschaftskonferenz gehaltener, kritischer Beitrag ist normalerweise fester Bestandteil der Jahresfeier. „Dieses Jahr standen die internationalen Beziehungen im Vordergrund“, erklärt Fuhrmann-Koch. Um die Veranstaltung zeitlich nicht ausufern zu lassen, habe man Abstriche machen müssen, die allerdings die Redebeiträge von Universitätsrat, Senatssprecher und Studierendenvertreter gleichermaßen betroffen hätten.

Martin Wagner, von der Fachschaftskonferenz (FSK), akzeptiert diese Erklärung nicht: „Die Studenten als größte Gruppe an der Universität dürfen hier nicht vergessen werden“, schimpft er. Dass die Universität die Studenten nicht einmal dazu eingeladen hat, eine Rede zu halten, ist für ihn ein Zeichen mangelnder Wertschätzung. Ihren Beitrag brachten sie dennoch unter die Gäste: Während der Veranstaltung reichten Studierende eine „ungehaltene Rede“ in gedruckter Form durch die Reihen. Darin kritisierten sie die zunehmende Ökonomisierung der Universität und warben für die Einführung von Fachräten. 

Auf der ersten Jahresfeier waren die Studenten ebenfalls nicht eingeplant worden. Eine Fachschaftlerin, die damals dabei war, erinnert sich, wie sie es damals trotzdem schafften, ihre Rede zu halten: „Während des Applauses für einen anderen Redner ist damals einfach eine Studentin nach vorne zum Rednerpult gegangen und hat wie selbstverständlich losgeredet. Außer dem damaligen Rektor Professor Peter Ulmer ist das wohl niemandem aufgefallen.



Hier findet ihr die ungehaltene Rede im Wortlaut

von Christoph Straub
   

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