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Heidelberg ohne Imame
An drei deutschen Universitäten ist es bald soweit: Ab dem Wintersemester 2011/12 werden auch hierzulande Imame und muslimische Religionslehrer ausgebildet. Weil an deutschen Universitäten eine solche Ausbildungsmöglichkeit bisher fehlte, absolvierten islamische Theologen ihr Studium meist im Ausland. Um das zu ändern und damit die Integration zu fördern, regte der Wissenschaftsrat zu Beginn des Jahres dazu an, auch an deutschen Hochschulen islamisch-theologische Forschungszentren einzurichten.
Gemeinsam mit Freiburg hatte sich auch die Universität Heidelberg beworben, einer dieser geförderten Standorte zu werden. Wie kürzlich bekanntgegeben wurde, ging sie dabei jedoch leer aus – den Zuschlag in Baden-Württemberg
bekam die Universität Tübingen. Pressesprecherin Marietta Fuhrmann- Koch zeigt sich ein wenig enttäuscht über diese Entscheidung: „Wir waren und sind von unserem Konzept überzeugt.“ Dass nun die Universität Tübingen und damit ein anderes Konzept bevorzugt wurde, müsse man jedoch sportlich nehmen.
Neben Tübingen kann man islamische Theologie künftig auch an den Universitäten Osnabrück und Marburg studieren. Bis zu fünf Jahre lang fördert der Bund die neuen Islamzentren mit bis zu vier Millionen Euro für Professoren, Mitarbeiter und Nachwuchskräfte. Die jeweiligen Länder sollen zusätzlich ein Drittel der entstehenden Kosten bezahlen.