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 Hochschule
23.05.2013

Auf EU-Kosten den Master im Ausland machen

Franziska Brantner erklärt den geplanten Studienkredit

Franziska Brantner / Foto: Europäisches Parlament.

In der EU-Kommission wird aktuell über einen Kredit für Masterstudenten im Ausland verhandelt. Er richtet sich an Studenten, die ihr komplettes Masterprogramm im europäischen Ausland absolvieren wollen. Franziska Brantner, die als Vizepräsidentin der fraktionsübergreifenden "Arbeitsgruppe Jugend" im Europäischen Parlament bei dem Projekt mitwirkt, erklärt, was es damit auf sich hat.

Wer kam auf die Idee, einen Studienkredit für Master-Studenten im Ausland einzuführen?

Die Idee ist im Rahmen der Verhandlungen der EU-Kommission entstanden. Es soll ein neues Gesetz beschlossen werden, das über die Mobilitäts-Bedingungen für die nächsten sieben Jahre entscheidet.

Wie genau soll das Projekt finanziert werden?

Der Studienkredit soll im Rahmen des Studentenaustauschprogramms Erasmus eingeführt werden, für das ein bestimmtes EU-Budget zur Verfügung steht. Die Höhe des Kredits beläuft sich auf 12.000 Euro für ein einjähriges und 18.000 Euro für ein zweijähriges Masterprogramm. Die EU garantiert, für Ausfälle bei der Rückzahlung aufzukommen. Nun ist die große Frage, welche Leistungen die Finanzinstitute, die die Kreditvergabe übernehmen, im Gegenzug zur finanziellen Garantie der europäischen Steuerzahler leisten sollen.

Welche Finanzinstitute sollen die Kreditvergabe übernehmen? Wer wird angeworben?

Die EU muss Partnerbanken anwerben, die den Kredit unterstützen. Das Problem dabei ist, die Kreditvergabe für die potenziellen Partner attraktiv zu machen. Viele Banken halten es für wenig interessant, sich an einem solchen Projekt zu beteiligen, da sie keinen großen Nutzen darin sehen.

Worin liegen die Vorteile eines solchen Programms im Vergleich zu bereits existierenden Studienkrediten?

Es gibt natürlich schon zahlreiche nationale Studienkredite, wie zum Beispiel die Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau oder die Angebote privater Banken. Diese finanzieren aber in der Regel nur das Studium im Inland: Die Zahl der Anbieter von Studienkrediten für Auslandsaufenthalte ist noch eher klein. Der Vorteil des neuen Kredits liegt darin, dass er zusätzlich die Mobilität innerhalb Europas erleichtert und nicht auf die nationale Ebene beschränkt ist.

Wie sind die Bestimmungen für die Rückzahlung des Studienkredits?

Im Gespräch ist, dass man die Rückzahlung für ein Jahr nach dem Abschluss des Masters aussetzen kann, sollte man zum Beispiel keinen Job finden oder ein Kind bekommen. Auch eine frühzeitige Rückzahlung des Kredits soll ohne Strafzahlungen möglich sein. Wir [die fraktionsübergreifende "Arbeitsgruppe Jugend" im Europäischen Parlament, Anm. der Red.] treten dafür ein, dass der Prozentsatz für die Rückzahlung am Einkommen festgemacht wird, im Gegensatz zur üblichen normalen Ratenzahlung. Erfahrungswerte in anderen europäischen Ländern zeigen, dass das die einzige Variante ist, die die Kreditaufnahme auch jenen erleichtert, die sonst keinen Kredit in Anspruch nehmen würden.

Welche Erfahrungswerte sind dies genau? In welchen Ländern wird diese Variante schon genutzt?

Es gibt bereits nationale Programme in Frankreich, England und Schweden, die sich für dieses Modell entschieden haben. Dort muss natürlich, da es ja auf nationaler Ebene stattfindet, jedes Land seine eigenen Partnerbanken anwerben.

Wann wird konkret über das Projekt entschieden und ab wann soll es umgesetzt werden?

Am 14. Mai hat die letzte Verhandlungsrunde stattgefunden. Eine definitive Entscheidung soll bis spätestens Juli getroffen werden. Die Umsetzung erfolgt dann ab dem neuen Jahr 2014.

von Julia Trauden
   

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