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 Hochschule
01.12.2006

Billiger geht immer

Fragwürdige Rettung von Bib-Öffnungszeiten

Verkrochen in die Lieblingsecke, ins Fachwissen vertieft, so verbringt manch einer Tage in seiner Bereichsbibliothek. Egal ob er dabei im Dachgeschoss oder Kellergewölbe sitzt, er will vor allem nicht von der Fernleihe Gebrauch machen oder schon um vier Uhr nach Hause gehen müssen.

Verkrochen in die Lieblingsecke, ins Fachwissen vertieft, so verbringt manch einer Tage in seiner Bereichsbibliothek. Egal ob er dabei im Dachgeschoss oder Kellergewölbe sitzt, er will vor allem nicht von der Fernleihe Gebrauch machen oder schon um vier Uhr nach Hause gehen müssen.

Verkrochen in die Lieblingsecke, ins Fachwissen vertieft, so verbringt manch einer Tage in seiner Bereichsbibliothek. Egal ob er dabei im Dachgeschoss oder Kellergewölbe sitzt, er will vor allem nicht von der Fernleihe Gebrauch machen oder schon um vier Uhr nach Hause gehen müssen.

Die kleineren Bibliotheken greifen daher in die Trickkiste, um halbwegs reguläre Öffnungszeiten garantieren kiste, zu können. Bei manchen geht die finanzielle Not so weit, dass Studenten unentgeltlich Aufsicht führen müssen. Das will jetzt auch die Leitung des Anglistischen Seminars durchsetzen. Bibliothekarin Doris Garback findet es „ein Unding“ Studenten ohne Gegenleistung zu beschäftigen. Institutsleiterin Prof. Marianne Hundt bemerkt dagegen, der unentgeltliche Aufsichtsdienst sei nur als Übergangslösung gedacht, bis das Institut von den Studiengebühren profitieren könne. Jeder Freiwillige solle maximal nur zwei Stunden pro Semester im Glaskasten sitzen.

Andere Institutsbibliotheken laufen schon länger auf Sparflamme. Eine Studentin der Slavistik erzählt, sie sei eingesprungen, als sie gesehen habe, in welcher Notlage sich die Bibliothek befand. Wie es weitergeht wenn die Studiengebühren eingeführt werden, weiß sie nicht. Zahlen und dazu noch unentgeltlich zu arbeiten, sei ja eigentlich „bescheuert“, entfährt es ihr. Auch eine Spendenaktion, bei der wohlhabendere Studenten die Kasse auffüllen, kann eine Bibliothek am Leben erhalten. Birgit Becher, Bibliothekarin bei den Musikwissenschaften, konnte von den Spenden Partituren anschaffen.

Ein anderer Trick: Ein- Euro-Jobber. Die juristische Bibliothek beschäftigt zwei von ihnen und ermöglicht damit Öffnungszeiten bis 22 Uhr, auch samstags und sonntags. Die Nutzer können ihre Beschwerden in ein Buch schreiben: Hier erfährt man, dass mancher nicht gerne schon um 21.30 Uhr aus der Bibliothek „rausgeworfen“ wird. In zwei Gebäuden befinden sich auf drei Stockwerken rund 200 000 Bände und mehrere Lesesäle. Das macht die juristische Bibliothek für Studenten anderer Fächer attraktiv, vor allem Mediziner lernen hier oft. Das sieht Frau Böhler nicht gerne, zumindest nicht in den „Hausarbeitenzeiten“. Dann solle niemand den angehenden Juristen ihre Lieblingsplätze streitig machen.

von Cosima Stawenow
   

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