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 Hochschule
11.12.2007

Dafür bitte kein Geld!

Finanzierung der Verwaltung spaltet Gebührenkommission

Mit der Umstellung auf Bachelor und Master muss an allen Instituten das elektronische Verwaltungsprogramm HISPOS eingeführt werden. Für diese Arbeit stellen viele Institute neues Personal ein, das sie mitunter mit Studiengebühren bezahlen.

Am Institut für Politische Wissenschaft (IPW) gibt es diese Stelle noch nicht. Hier sind sich Lehrkräfte und Fachschaften nicht einig, ob die Finanzierung dieser Stelle der Senatsrichtlinie zur Verteilung der Studiengebühren entspricht. Diese schreibt vor, dass die Gebühren allein der Verbesserung der Lehre dienen sollen. „Diese Stelle ist Bestandteil der Reform der Studiengänge“, so Stefan Korn von der Fachschaft Politik, „sie bietet keine Verbesserung der Lehre, sondern erhält den Status quo.“ Auch nutze sie momentan nur den Bachelor-Studenten. 

Institutsleiter Uwe Wagschal bezeichnet die Studiengebühren dagegen wegen der schlechten finanziellen Lage der Politikwissenschaften als „goldenen Segen“. Da Dozenten und Professoren einen Teil ihrer Verwaltungsarbeit an den HISPOS-Angestellten abgeben könnten, bliebe ihnen mehr Zeit, um sich um die Studenten zu kümmern.

Innerhalb der Kommission zeichnete sich jedoch in den vergangenen Wochen ein Patt ab: Da die studentischen Mitglieder der Finanzierung der HISPOS-Stelle nicht zustimmen wollten, die Professoren dies aber für unvermeidbar hielten, machten letztere ihre Zustimmung zu einer Praktikumsvermittlungsstelle vom Einverständnis der Studenten zur HISPOS-Stelle abhängig.

Diese Kopplung von HISPOS-Stelle und Praktikumsvermittlung empfinden die Studenten der Fachschaft als unkooperatives Druckmittel der Professoren. Zwar befürchten sie, dass Präzedenzfälle wie dieser die Zweckgebundenheit der Studiengebühren für die Lehre unterlaufen; doch spricht sich ein Großteil von ihnen für eine Einigung mit Professoren und Mittelbau zu Gunsten der HISPOS-Finanzierung mit Studiengebühren aus. „Wir müssen zwischen zwei Übeln entscheiden“, sagt Alexej Yusupov von der Fachschaft Politik, der diese Einigung befürwortet, da sonst die Zusammenarbeit in der Kommission gefährdet sei.

Während sich am IPW ein weiteres Mal die Grundsatzfrage nach der Verwendung von Studiengebühren stellt, haben andere Institute schon entschieden: Die Romanistik hat eine Mittelbaustelle zusätzlich mit der Verwaltung von HISPOS beauftragt, im Seminar für Übersetzen und Dolmetschen übernimmt dies ein Hiwi. Die Kommission am Philosophischen Seminar hat mit Studiengebühren einen zweiten Fachstudienberater eingestellt, der sich um Bachelor- und Masterstudenten kümmert und HISPOS betreut.

„Die Finanzierung von HISPOS-Stellen durch Studiengebühren ist laut dem Landeshochschulgesetz möglich“, sagt Andreas Barz, Direktor des Zentrums für Studienberatung und Weiterbildung. Der Senatsbeschluss der Universität Heidelberg schließe es zumindest ein, „aber generell muss der Fokus der Mittelverwendung auf die Verbesserung der Lehre gerichtet werden.“ Am IPW jedenfalls wird am 19. Dezember für eine HISPOS- und Verwaltungsstelle gestimmt.

HISPOS ist ein elektronisches Verwaltungsprogramm für Studien- und Prüfungsleistungen, das die Universität bereitstellt. Jedes Fach, das auf das System zugreift, entscheidet bislang selbst, wie es eine eventuell notwendige Verwaltungsstelle bezahlt.


Mehr zum Thema: Spieltheorie am IPW - Ein Kommentar von Beate BrehmNachtrag: Am Philosophischen Seminar wurde kein zweiter Fachstudienberater mit Studiengebühren eingestellt. Um die Bachelor- und Masterstudenten kümmert sich eine aus Hausmitteln finanzierte Assistentenstelle. Am SÜD kümmert sich um HISPOS kein neu eingestellter Hiwi, sondern Dozenten und Verwaltung.

von Jenny Genzmer
   

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