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Die intelligentere Gazette

ruprecht-Zeitungskritik Nr. 1: „Die Gazette“

Harald Schmidt beschrieb vor 15 Jahren Die Zeit als Zeitung mit den „knalligen 19-seitigen Artikeln". Heute findet man solche Längen kaum noch. Alle Qualitätszeitungen setzen auf Kürze. Die Gazette nicht. Das ist gut so.

Harald Schmidt beschrieb vor 15 Jahren Die Zeit als Zeitung mit den „knalligen 19-seitigen Artikeln". Heute findet man solche Längen kaum noch. Alle Qualitätszeitungen setzen auf Kürze. Die Gazette nicht. Das ist gut so.

Herausgeber Fritz R. Glunk erschuf 1998 eine Zeitung, die ihren Schwerpunkt auf Inhalt legt: „Auseinandersetzungen mit kulturellen Strömungen der Gegenwart" und „Anregung zum Denken und Handeln in einer demokratischen Gesellschaft" zu geben, bezeichnet er als Grundsätze der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift.

Kein schickes Layout, kein Geschrei, keine Stars, keine Weltverbesserungsvorschläge, keine steilen Thesen, keine Fernreiseberichte. Größtenteils schwarz-weiß, urteilte das Medienmagazin brand eins. Der Gazette geht es nicht um Tagesaktualität: Sie will „Entwicklungen, die sich langsam, noch unsichtbar, aber bereits anbahnen", aufgreifen – so die Eigendarstellung.

Sechs Jahre lang erschien das Blatt ausschließlich im Internet, bevor sich Glunk 2004 zu einer gedruckten Ausgabe entschloss. Mit einer Auflage von 8.000 Exemplaren ist diese im normalen Zeitschriftenhandel schwer zu finden – in Heidelberg ist sie derzeit nur im Zeitschriftenhandel am Hauptbahnhof erhältlich.

Wer sich vor dem Kauf ein Bild von dem „Intelligenzblatt" aus München machen möchte: Im Internet sind alle Artikel vor 2004 gratis lesbar.

von Reinhard Lask