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 Wissenschaft
09.12.2008

Ausstellung ĂĽber die Macht der Rituale

Handschriften und zeitgenössiche Bilder belegen den Einfluss der Rituale

In der UB ist eine kostenlose Ausstellung über die Macht der Rituale vom 12. bis ins 18. Jahrhundert. Sie wurde fast ausschließlich von Heidelberger Studenten mit Hilfe von Dozenten und Forschern der Universität organisiert.

In der UB ist eine kostenlose Ausstellung über die Macht der Rituale vom 12. bis ins 18. Jahrhundert. Sie wurde fast ausschließlich von Heidelberger Studenten mit Hilfe von Dozenten und Forschern der Universität organisiert.

Rituale waren niemals eine Einzigartigkeit der religiösen Liturgie, sondern dienten in der Geschichte,  teilweise auch noch heutzutage, als ein Mittel der Legitimation von Macht und Herrschaft – vor allem zu Zeiten ohne feste schriftliche Verfassung oder Gesetze.

Schon seit 2002 sind über 90 Heidelberger Geisteswissenschaftler an dem Projekt des Sonderforschungsbereich 619 „Ritualdynamik“ beteiligt. Es bringt zahlreiche Forscher aus mehr als 15 verschiedenen Instituten wie Geschichte, Ethnologie und Indologie zusammen, um die zeitliche Entwicklung der rituellen Praktiken in der Geschichte zu untersuchen.
Diese Rituale sollten die gesellschaftliche Ordnung nicht nachzeichnen, sondern durch diese wird die Gesellschaft selbst strukturiert und mit verschiedenen Hierarchien und Vorrängen versehen.

Seit September ist im Manesse-Raum der Universitätsbibliothek (UB) die Ausstellung „Die Symbole der Macht“ zu besichtigen. Gestaltet wurde sie von dem Historiker Gerald Schwedler, Karin Zimmermann von der UB, Carla Meyer vom Institut für Pfälzisch-Fränkische Geschichte, aber vor allem von den Heidelberger Studenten der gleichnamigen Übung im Sommersemester.

 Die Ausstellung entstand aufgrund der in Heidelberg Ende September und Anfang Oktober abgehaltenen internationalen Tagung „Ritual Dynamics and the Science of Ritual“ und besteht aus 41 Exponaten, die aus dem 12. bis 18. Jahrhundert stammen. Diese sind in vier verschiedene Bereiche unterteilt, die jeweils die Verbindung eines besonderen Aspekts der Welt der Vormoderne mit den Ritualen schildern. Im ersten Bereich stellen die Exponate die enge Verbindung zwischen Ritualen und Herrschaft dar, wobei der Schwerpunkt auf der Krönung des deutsch-römischen Kaisers liegt.

Der zweite Bereich schildert die Bedeutung der Rituale um die Liturgie, wobei diese auch auf viele Aspekte der „weltlichen“ oder Herrschaftsrituale zurückgreift. Der dritte Bereich zeigt anhand von vier Beispielen, wie Rituale die gesellschaftliche Ordnung im Mittelalter bildeten: der Empfang, das Turnier, die Jagd und der Tanz. Der letzte Teil behandelt die Rituale, die bei Gerichts- und Strafsvollzug vor der Entstehung von niedergeschriebenen Gesetzen konstitutiv waren.

Trotz solcher herausragenden Ausstellungen ist die Zukunft des Sonderforschungsbereichs „Ritualdynamik“ ungewiss. Mitte Januar 2009 wird die Deutsche Forschungsgemeinschaft entscheiden, ob die Förderung des Projektes weiter verlängert wird.



Die Ausstellung ist täglich (auĂźer Feiertags) von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Kostenlose FĂĽhrungen  finden sonntags um 11 Uhr statt. Eine virtuelle Tour ist ĂĽber die UB-Webseite zugänglich. Der Ausstellungskatalog, erschienen im Verlag C. Winter, ist in der UB erhältlich.

von Guillermo González Insua
   

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