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Nachts allein im Schloss
„Hier gibt es immer was zu tun“, so der Schlosswächter Hakim Boumghar. Er ist seit zwei Jahren mit sieben weiteren Ordnungskräften und dem Hausmeister für die Sicherheit des Heidelberger Schlosses zuständig.
„Hier gibt es immer was zu tun“, so der Schlosswächter Hakim Boumghar. Er ist seit zwei Jahren mit sieben weiteren Ordnungskräften und dem Hausmeister für die Sicherheit des Heidelberger Schlosses zuständig.
365 Tage wird rund um die Uhr das Heidelberger Schloss bewacht. Die Arbeitszeit der Wächter ist in drei Schichten unterteilt; die Nachtschicht von 23 Uhr abends bis 7 Uhr morgens ist dabei laut Boumghar die spannendste. Während die
meisten Heidelberger allabendlich ihren verdienten Feierabend genießen, beginnt für Boumghar und seine Kollegen erst jetzt die Arbeit.
„Abends macht es besonders viel Spaß“, da sich dann die skurrilsten Dinge auf dem Areal abspielen: Da kommt es schon mal vor, dass Menschen unerlaubterweise über das Baugerüst in den Innenhof eindringen, die schwarze Schloss-Katze zum Vorschein kommt oder die ein oder andere Maus den Alarm im Apothekermuseum auslöst.
Besonders gespenstisch sei die Arbeit im Winter, wenn der Wind durch den ganzen Schlosskomplex pfeift. Schon jetzt freut sich Hakim Boumghar auf den kommenden Sommer, weil dann wieder mehr los sei und es wieder mehr zu tun gebe. „Insgesamt bin ich viel unterwegs und kontrolliere die einzelnen Ecken des Schlosses“, sagt Boumghar der jeden Abend mehrmals das riesige Areal durchläuft. Dabei achtet er darauf, dass keine Eindringlinge im Schloss sind, die Beleuchtung funktioniert und die Alarmanlagen scharf gestellt sind.
Der spannendste Abend im Jahr ist für ihn ganz klar Silvester, die Nacht im Jahr, in der sich mehr als 6000 Menschen auf dem Heidelberger Schloss zusammen finden, um das Jahr ausklingen zu lassen. Auch an einem solchen Abend sind nur zwei Schlosswächter für die Sicherheit zuständig. Bei großen Veranstaltungen bekommen er und seine Kollegen aber meistens Verstärkung von Seiten der Polizei oder anderen privaten Sicherheitsunternehmen. „Viel Freizeit habe ich nicht, manchmal muss ich zwei Wochen am Stück arbeiten und habe keinen freien Tag“, gibt Hakim Boumghar an. Das empfinde er aber nicht als schlimm, da ihm sein Job „großen Spaß“ mache. Gegen die Müdigkeit genehmigt er sich während seiner Schicht einfach
mehrere Espressi, um wach zu bleiben. Auch wenn die Heidelberger schlafen – die Wächter auf dem Schloss schlafen nie!