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 Feuilleton
02.06.2008

Liebe macht glücklich

Premiere der Oper „Eugen Onegin“ im Stadttheater

Als eine Mischung aus Karussell und Metallgegenständen präsentiert sich das Bühnenbild der Oper "Eugen Onegin" im Heidelberger Stadttheater. Über der Bühne strahlt ein Neonlicht mit den Worten "Liebe macht glücklich".

 Eine Mischung aus Karussell und Metallgegenständen: So präsentiert sich das Bühnenbild der Oper "Eugen Onegin" im Heidelberger Stadttheater. Ãœber der Bühne strahlt ein Neonlicht mit den Worten "Liebe macht glücklich".

"Eugen Onegin" wurde 1878 von Peter Tschaikowsky geschrieben und basiert auf dem gleichnamigen Versroman von Alexander Puschkin. Für Regisseur Benedikt von Peter war es die zweite Inszenierung in Heidelberg. Das Stück wurde in russischer Sprache gesungen, um die musikalische Sprache Tschaikowskys voll auszuschöpfen.

Die Oper beginnt mit dem Gesang der Amme (Ortrun Wenkel) und der Mutter Larina (Carolyn Frank). Sie besingen beide „die Gewöhnung zum Ersatz von Glück“ in Larinas Ehe. Im Hintergrund treten die beiden Töchter Tatjana (Larissa Krokhina) und Olga (Olga Privalova) auf, die noch von der perfekten Liebe träumen. Dann kommt der Dichter Lenski (Emilio Pons), Olgas Verlobter, zu Besuch und bringt seinen Freund Eugen Onegin (Sebastian Geyer) mit, in den sich Tatjana sofort verliebt.

Liebe, Eifersucht und Tod auf Russisch

Tatjana schreibt des Nachts einen Liebesbrief an Onegin und lässt ihn von der Amme überbringen. Als Onegin tags darauf vorbeikommt, ist Tatjana verunsichert und setzt die über Nacht abgelegte Maske wieder auf. Onegin erklärt ihr, dass er nicht zur Liebe tauge. Seine Gefühlslosigkeit stößt Tatjana vor den Kopf. Im zweiten Akt wird Tatjanas Namenstag gefeiert, an dem Onegin so lange mit Olga tanzt, bis Lenski eifersüchtig wird und ihn zum Duell auffordert: Lenski wird von Onegin erschossen.

Der letzte Akt spielt einige Jahre später: Onegin trifft auf einem Ball in Petersburg Tatjana wieder, die sich sehr verändert hat. Als sie ihm als Gattin von Fürst Gremin (Wilfried Staber) vorgestellt wird, stellt er fest, dass er mit ihr glücklich werden will. Er erklärt ihr seine Liebe in einem dramatischen Solo, aber es ist zu spät: Sie hat den Grundsatz ihrer Mutter, „die Gewöhnung als Ersatz für das Glück“ zu nehmen, akzeptiert. „Eugen Onegin“ zeigt dem Zuschauer eine Gesellschaft, in der das Glück zur käuflichen Ware geworden ist.

Masken der Gesellschaft

Die Inszenierung lebt von den starken Sängerpersönlichkeiten und den ausgefallenen Kostümen. Auffällig sind die bemalten Köpfe, die sich die Schauspieler während des Stücks immer wieder auf- oder absetzen: Sie stellen Masken dar die man in der Gesellschaft trägt, um seine wahren Gefühle zu verstecken. In Onegins persönlichen Kampf wird die Möglichkeit zu lieben gespiegelt in der allgemeinen Verunsicherung der Menschen darüber, was denn der richtige Weg im Leben ist.

von Sandra Malter
   

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