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 Hochschule
05.05.2008

Kauft euch einen Prof!

Geographie-Studenten zahlen Professor selbst

Das Geographische Institut bezahlt nun zwei Vertretungsprofessuren aus Studiengebühren - aus Geldmangel. Die Studenten stimmten zähneknirschend zu. Zwar soll es eine Ausnahme sein, aber die Lösung könnte Schule machen.

Seit dem laufenden Sommersemester finanziert das Geographische Institut zwei Vertretungsprofessuren aus Studiengebühren, weil sie aus dem institutseigenen dafür vorgesehenen Ausgabentopf nicht mehr bezahlt werden können.

Eine der beiden Professuren ist schon seit zwei Jahren vakant. Laut der seit einem Jahr gültigen universitätsinternen Regelung, müssen sich Institute an Vertretungsprofessuren finanziell zu einem Viertel beteiligen.

Diese Dauerbelastung von einer, in diesem Semester sogar zwei Stellen, ließ die Institutsleitung, der laut Diana Griesinger und Johannes Anhorn, studentische Mitglieder der Gebührenkommission Geographie, keine andere Wahl als eine Finanzierung der Vertretungsprofessuren aus dem Gebührentopf anzudenken.

Wahrscheinlich wäre auch eine Finanzierung allein aus den Mitteln des Instituts möglich gewesen, jedoch hätten dann Einschränkungen an anderer Stelle gedroht. So stand etwa die Aufrechterhaltung der großzügigen Öffnungszeiten der Institutsbibliothek zur Debatte. Die Gebührenkommission musste folglich die Vor- und Nachteile des jeweiligen Finanzierungsmodells gegeneinander abwägen und entschloss sich zähneknirschend zur Finanzierung mit Mitteln aus Studiengebühren. Allerdings verlangten die Studenten eine zeitliche Begrenzung auf ein Semester.

Greisinger und Anhorn wiesen darauf hin, dass noch niemand wisse, was danach komme. Beide betonen jedoch, dass das Arbeitsklima zwischen Studenten und Professoren innerhalb der Gebührenkommission grundsätzlich sehr harmonisch und konstruktiv sei. Vielmehr liege der schwarze Peter bei der Univerwaltung, welche die Regelung der Finanzierung von Vertretungsprofessuren beschlossen habe und nun durchsetze. Die 25-prozentige Beteiligung höre sich zunächst nicht nach viel Geld an, könne aber eine kleines Institut finanziell schnell in die Knie zwingen, so die studentischen Vertreter.

Ob die Regelung der Geographen dagegen mit der gesetzlichen und universtitätsinternen Forderung, Gebühren nur zur Verbesserung der Lehre auszugeben, vereinbar ist, wurde bislang offenbar nicht geprüft. Die Universitätsverwaltung selbst hatte vor Einführung der Studiengebühren eine mit studentischen Vertretern abgestimmte Negativliste herausgegeben. Darin ist stichwortartig zusammengefasst, was nicht aus den Mitteln der studentischen Gebühren bezahlt werden darf. So soll ein Missbrauch der Studiengebühren vermieden werden.

Tatsächlich ist nicht klar, inwieweit das Finanzierungsmodell der Geographen mit dem in dieser Liste aufgeführte Grundsatz, dass der „Beschäftigung von Personal mit Forschungsaufgaben“ nicht gestattet ist, zu vereinbaren ist.

von Thomas Heberle
   

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