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 Heidelberg
12.10.2008

Altstadt

Eine Idylle mit Tücken

Das Herz Heidelbergs schlägt unbestritten in der Altstadt. Über eine Million Touristen zieht es jährlich in Richtung Schloss, Alte Brücke und Universität. Und das nicht ohne Grund, denn hier wird das großstadtgeplagte Auge wirklich verwöhnt. Allein der Anblick der malerischen Gässchen mit ihren barocken Häusern verleitet nicht nur ausländische Gäste zu spontanen Begeisterungsbekundungen. Aufgrund der Nähe zur Uni und zahllosen Kneipen träumen viele Studenten von einer Wohnung in Heidelbergs ältestem Stadtteil – obwohl es hier mitunter gar nicht so idyllisch zugeht.

Die Altstadt, das ist auch die Geschichte von drei Straßen: Hauptstraße, Untere Straße und Plöck. Erstere ist die Bummelmeile mit Geschäften, die man schon von Bochum, Berlin oder Bielefeld kennt. Wer gerade nicht bummelt, sollte dennoch etwas Zeit mitnehmen, denn der Trubel hier erinnert meist an Disneyland am Sonntagnachmittag. Für Studenten zu empfehlen sind hier Star Coffee (Nähe Uniplatz), eine günstigere Starbucks-Variante, und Haso Döner (am Marktplatz), der wohl leckerste türkische Imbiss der Altstadt. Das Programmkino Gloria zeigt Streifen jenseits des Mainstreams. 

Zuckerladen mir Zahnarztsessel

Pures Adrenalin ist in der Parallelstraße Plöck geboten, die sich von der Universitätsbibliothek bis zum Bismarckplatz erstreckt. Hier bilden Horden fahrradfahrender Studenten, Shopper und Autos eine schrecklich schöne Melange. Toll sind die kleinen Geschäfte zu beiden Seiten. Geheimtipp ist der Heidelberger Zuckerladen (Hausnummer 52), in dessen Schaufenster selbstironisch ein Zahnarztsessel im platziert ist.

Das Gesicht der Unteren Straße wandelt sich mit der Uhrzeit: Tagsüber kann man hier Klamotten kaufen oder bei Alfredo zu vernünftigen Preisen italienisch essen. Mit Einbruch der Dunkelheit locken hier diverse Kneipen, von denen die Sonderbar die verrückteste ist. Fußballfreunde lockt es in Scharen ins Lager, das dem Reichsapfel angeschlossen ist. Als Legende gilt das Cave 54 (Krämergasse), das die Heidelberger meist „Carve“ nennen. Hier schaute zu besseren Zeiten auch schon mal Louis Armstrong für eine Jamsession vorbei.   

Lage ideal - Supermärkte suboptimal


Eine Menge Abwechslung bietet der Karlstorbahnhof am östlichen Ende der Altstadt. Hier gibt es Independent-Kino, Theater und Lesungen genau so selbstverständlich wie etablierte Partyreihen und Konzerte. Müßig zu erwähnen, dass ein echter Heidelberger das Schloss, die Alte Brücke, den Studentenkarzer sowie den Philosophenweg kennen sollte. Letzterer bietet einen herrlichen Blick auf die Stadt und kann von der nördlichen Seite der Alten Brücke aus bestiegen werden.
 
In die Altstadt zu ziehen, mag wohl überlegt sein: Einerseits ist die Lage gerade für Geisteswissenschaftler und Partyhungrige ideal. Dafür muss man nachts meist mit einem erhöhten Lärmpegel rechnen. Der teure und kleine Rüdinger (gleich zwei Mal in der Hauptstraße) und der etwas unansehnliche Penny in der Plöck sind die einzigen Supermärkte. Wenig Spaß bereiten auch die Jagd nach den spärlich vorhandenen Parkplätzen und natürlich die hohen Mietpreise.

Wenn man aber an einem warmen Sommerabend über den Karlsplatz spaziert und auf das hell erleuchtete Schloss hinaufschaut, hat man sich schnell wieder versöhnt mit dieser wunderschönen Altstadt.

von Nico Damm
   

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