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Ziegelhausen
Beschauliches Wohnen zwischen Odenwald und Neckar
Ein beschauliches Dörfchen am Rande der Stadt: So präsentiert sich der westlichste Teil Heidelbergs, die Gemeinde Ziegelhausen. Beginnend am „Haarlaß“ erstreckt sich der Stadtteil am nördlichen Neckarufer entlang bis weit hinauf in den Odenwald. Wer das ruhige, aber stadtnahe Wohnen liebt, der wird hier richtig glücklich werden. Die ländliche Umgebung und die gute Luft machen Ziegelhausen zu einer angenehmen Heimstätte – und gleichzeitig braucht Student gerade einmal zwanzig Minuten bis in die Heidelberger Altstadt.
Wen es dabei in die höheren Wohnlagen Ziegelhausens verschlägt, der lässt sich am besten bequem mit dem Bus (Linie 33, 34 oder Moonliner 4) nach Hause kutschieren. Sportlichere Naturen mögen auch gerne ihr Fahrrad bemühen. Aber seid gewarnt, ihr Ritter des Pedals: Die Peterstaler Straße kann ganz schön steil werden.
Dörflicher Durchschnitt
Die Quantität und Qualität der Ziegelhausener Einkaufsmöglichkeiten bleiben im guten, dörflichen Durchschnitt: Supermarkt, Bäckerei, Metzgerei, Gemüse- und Zeitschriftenladen – die lebensnotwendigsten Dinge sind einigermaßen gut und schnell erreichbar. Ausgiebig shoppen kann man dagegen eher in der Stadtmitte, und auch der nächste Discounter ist leider nicht wirklich in Laufweite.
Wer seinen sportlichen Ehrgeiz nicht auf dem Rad oder einer Wanderung durch die schöne Odenwälder Landschaft verschossen hat, dem sei ein Besuch des Freizeitzentrums Köpfel ans Herz gelegt: Hier warten nettes kleines Hallenbad, eine Sauna und Tennisplätze auf euch.
Feinschmecker-Kloster
Ein besonderes Ausflugsziel ist auch der Stift Neuburg: Auf einer Bergzunge oberhalb des Neckars gelegen, lassen sich die imposanten, geschichtsträchtigen Klostermauern bereits aus der Ferne bestaunen. Gegründet wurde der Stift im 12. Jahrhundert durch das Kloster Lorsch und hat seitdem eine äußerst wechselvolle Geschichte erlebt: Die zwischenzeitliche Umformung in ein Zisterzienser- und Frauenkloster oder die Verpfändung an weltliche Besitzer im 18. Jahrhundert sind dabei nur einige von vielen historischen Wegscheiden.
Noch heute führen Mönche ein aktives benediktinisches Leben im Stift Neuburg. Das Kloster verfügt über ein Gästehaus für Einzelne oder Gruppen, die sich der religiösen Besinnung widmen möchten. Aber auch für Laien ist ein Besuch empfehlenswert, und zwar nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern auch für Feinschmecker: Im Klosterladen locken Milch, Käse, Obst oder leckerer Fisch aus der klostereigenen Zucht. Alternativ kann man es sich nachmittags auf der Veranda des Stifts bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen gut gehen lassen.
Die Boden gab dem Stadtteil seinen Namen
Die abendlichen Ausgehmöglichkeiten in Ziegelhausen kann man im Grunde an einer Hand abzählen: Nachteulen und Partytiger werden hier kaum fündig. Müssen sie aber vielleicht auch gar nicht: Schließlich spielt sich die außerhäusliche Abendgestaltung der Heidelberger Studis ja zumeist im Umkreis der Altstadt ab.
Die Gemeinde Ziegelhausen hat ihrem Namen übrigens ihrem tönernen Boden und den darum entstandenen Ziegeleien zu verdanken: Die erste wurde um das Jahr 1210 vom Zisterzienserkloster Schönau errichtet. Seit 1399 ist der Name „oberes Zigelhus“ für besagtes Ziegelwerk, und allmählich auch für die darum entstandene Siedlung urkundlich belegt. Noch bis ins 20. Jahrhundert wurde die Ziegelhausener Tonerde zur Herstellung von Backsteinen und Ziegeln verwendet, bis das Gewerbe schließlich einging.