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 Hochschule
25.05.2009

Endstation Bachelor

Nur die Besten kommen in die Meisterklasse

Nicht jeder, der ein Masterstudium beginnen möchte, erhält dazu auch die Gelegenheit. Meist müssen erst strenge Zugangsvoraussetzungen erfüllt werden, um überhaupt eine Chance zu bekommen.

Eines ist für viele Bachelorstudenten klar: Nach dem Bachelor-Abschluss soll ein Masterstudium folgen. Doch nicht alle, die sich das zum Ziel gesetzt haben, werden dazu auch Gelegenheit bekommen. Der Grund: Masterstudiengänge haben oft strenge Zugangshürden, die es erst zu überwinden gilt. Sogar im Landeshochschulgesetz sind „überdurchschnittliche Prüfungsergebnisse“ im Bachelorstudium als Voraussetzung für eine Teilnahme an einem Masterstudiengang vorgegeben.

Doch die Abschlussnote bleibt meist nicht das einzige Kriterium, das es zum Erreichen des gewünschten Masterplatzes zu  erfüllen gilt. So fordert die Anglistik zum Beispiel Motivationsschreiben, andere Fächer Nachweise über bestimmte Qualifikationen.

In der Bologna Erklärung seien Beschränkungen der Master- studiengänge eigentlich gar nicht vorgegeben, erklärt der Referent für Studienreform und hochschulpolitische Entwicklungen der Fachschaftskonferenz Sven Lehmann: „Hierbei handelt es sich lediglich um eine Praxis, auf die man sich in Deutschland geeinigt hat.“ Nachweise Ã¼ber bestimmte Qualifikationen sieht Lehmann auch kritisch, da diese Vorgaben oft an den Bachelorstudiengängen der eigenen Hochschule ausgerichtet seien.

Lehman sieht  dadurch die in der Bologna-Erklärung angestrebte Steigerung der Mobilität beeinträchtigt, da hauseigene Bachelor studierende damit bessere Chancen auf einen Masterplatz bekämen. Andere Kritiker, wie Philipp Zündorf von der Grünen Hochschulgruppe, lehnen die erneute Selektion nach dem Bachelor ebenso entschieden ab. Der Leistungsdruck  auf die Studierenden werde dadurch nur noch erhöht. „Allen Studierenden sollte ein Masterstudienplatz offen stehen“ fordert Zündorf.

Gerade Naturwissenschaftler fürchten, dass der vom Wissenschaftsministerium eigentlich als berufsqualifizierend vorgesehene Abschluss  Bachelor nicht als solcher gesehen wird. Wie die Fachschaft Biologie bestätigte und zu Beginn des Jahres in Medien berichtet wurde, stehen Studenten mit Bachelor-Abschluss bei Arbeitgebern oftmals auf der gleichen
Stufe mit Auszubildenden.

Bei anderen Instituten ist man sich noch nicht sicher, ob ihre Bachelor Absolventen auch vor diese Probleme gestellt werden. Am Institut für Politische Wissenschaft ist ein Masterstudiengang bisher erst in Planung. Die Romanistik musste ihr Masterprogramm vorläufig aufgeben, um ein ordnungsgemäßes Bachelorstudium garantieren zu können.
Es wird sich in Zukunft also zeigen müssen, ob das Angebot an Masterstudienplätzen ausreicht. Ansonsten wird für die meisten Bachelor Studenten wohl schon ihr erster Universitäts-Abschluss zur Endstation.

von Christoph Straub
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