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 Klecks und Klang
26.05.2009

Japanische Kampfhörspiele

Luxusvernichtung

"Japanische Kampfhörspiele", was bitte ist das denn? Jedenfalls kein neues Battlecard-Monster, soviel hat unsere Mitarbeiterin nach dem ersten Hören begriffen. Der Kampf-Aspekt kommt auf dieser netten Metal-Scheibe trotzdem nicht zu kurz.

Nomen est nicht immer omen. Wer bei „Japanische Kampfhörspiele“, dem wohl drolligsten Bandnamen unter dem Sternenrund, an eine Pokémon-Hörspieledition für kleine Jungs denkt, liegt schon mal ziemlich falsch: Die „Japanischen
Kampfhörspiele“ sind sechs Metal-Heads aus Krefeld, die sich der Verknüpfung von knüppelndem Grindcore und kakophonischer Gesellschaftskritik verschrieben haben.

Apartes Metal-Vergnügen

Dementsprechend wenig barocke Blümchen-Poesie darf man auch auf ihrer neusten Platte „Luxusvernichtung“ vermuten, die den richtungweisenden Untertitel „Vierundfünfzig vertonte Kurzgedichte“ trägt. Statt wohlklingenden Haikus donnern hier martialisch röhrende Songfetzen aus den Boxen. Nach dem Motto „In der Kürze liegt die Würze“ überschreiten die wenigsten von Christof Kathers Zeter-und-Mordio-Chansons die 20-Sekunden-Grenze. „Sonntags morgens zum Brötchenholen joggen gehen / danach mit dem Wagen den Hund spazieren fahren / Jemanden bezahlen, der einem nach all den Jahren / mit importierten Haaren hilft, den Anschein zu bewahren“, grunzt es bei „Vorort“ lyrisch aus den Lautsprecher-Untiefen, bevor die CD auch schon zum nächsten Metal-Fragment weiterskipt.

So geht es weiter, Schlag auf Schlag, mitten in die Fresse. Bis man am Ende der Platte mit blutender Nase konstatiert: ein apartes Hörvergnügen. Für die anstrengenden Stunden des Lebens.

von Lisa Grüterich
   

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