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18.01.2011

We Want Sex

3 von 4 rupis - absolut sehenswert

Rund 300.000 Mitarbeiter beschäftigt der Automobilkonzern Ford heute weltweit, davon mittlerweile sogar 18 Prozent Frauen. Das sah 1968 anders aus: 55.000 männliche Mitarbeiter des Ford-Werks im Londoner Stadtteil Dagenham ließen die fertigen Automobile im Minutentakt über das Laufband rollen.

Rund 300.000 Mitarbeiter beschäftigt der Automobilkonzern Ford heute weltweit, davon mittlerweile sogar 18 Prozent Frauen. Das sah 1968 anders aus: 55.000 männliche Mitarbeiter des Ford-Werks im Londoner Stadtteil Dagenham ließen die fertigen Automobile im Minutentakt über das Laufband rollen.

Ohne die 178 Frauen an den Nähmaschinen der Autositzabteilung käme allerdings selbst der maskulinste, mächtigste Konzern nicht weit. Trotz gleicher Arbeitsleistung erhielten jene Frauen immer nur halb so viel Lohn wie die Männer. Diese anhaltende Geschlechterdiskriminierung wollten die Frauen sich nun nicht mehr gefallen lassen. Henry Ford selbst hatte Jahrzehnte zuvor gesagt: „Die meisten Menschen wenden mehr Zeit und Kraft daran, um die Probleme herumzureden, als sie anzupacken.“ Höchste Zeit für die Damen, tatkräftig einen bedeutenden Moment in der britischen Geschichte zu schreiben: den der Frauenbewegung.

Rita O’Gradys (fantastisch gespielt von Sally Hawkins) manchmal voreiliges Mundwerk läutet den Startschuss zum Streik ein: Recht sollte kein Privileg sein, sondern das Normalste der Welt, sagt sie. Doch wie streikt man eigentlich? Erstens: demonstrativ die Fabrikhalle verlassen. Zweitens: Schilder bemalen. Drittens: stehen und warten. Und von der Anstrengung des Herumstehens viertens: erstmal ein Kaffeepäuschen.

Nachdem die britische Komödie „We Want Sex“ im Ausland schon seit Herbst zu sehen war, läuft sie nun auch in Deutschland. Das Bühnenbild, mit welchem der Zuschauer zurück in die 1960er Jahre katapultiert wird, beeindruckt mit seiner Liebe zum Detail.

Vor allem authentisch soll der Film sein, meinte Regisseur Nigel Coles, hielt die Kostümdesigner von ausgefallenen Kleider-Ideen ab und setzte auf Schlichtheit – schließlich handelt der Film von ganz gewöhnlichen Frauen. Frauen, die den Zuschauer zum Lachen bringen, zum Weinen; vor allem aber schließt man die Dagenhamer Damen direkt ins Herz. Eine tolle Abwechslung zu Hollywood-Blockbustern und absolut sehenswert.

von Fanny Hofmann
   

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