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 Heidelberg
15.11.2011

Kreativität im Gaswerk

In den "Breidenbach Studios" wird Kunst gelebt

Die Breidenbacher (von links): Paul Heesch, Shiva Hamid, Michael Geiße, Pascal Baumgärtner. / Foto: Tamara Tucev

Vor kurzem ist ein älterer Herr zu einer Besichtigung der Breidenbach Studios erschienen und hatte eine Propangasflasche in der Hand. Er fragte, ob es hier wieder Gas gebe. Doch Gas gibt es hier nicht mehr, dafür aber jede Menge Kunst.

Die Frage des Herrn ist naheliegend, denn einst befand sich in dem Gebäude tatsächlich eine Propangas-Füllstation. Eine Tafel neben der eisernen Tür erinnert daran und die Inschrift im Inneren: „Nicht rauchen!“ Noch heute erinnert der jahrelang leer gestandene Betonbau an ein verfallenes Industriegebäude, mit seiner nüchternen, quadratischen Form, mit seinen besprayten Außenwänden, den trüben Fenstern, der verrosteten Treppe, dem Unkraut auf dem Dach.

Das Innere sieht aus, als sei das Gebäude eben zum ersten Mal wieder geöffnet worden. Die Wände sind noch weitgehend kahl und leer. Alles wirkt provisorisch, ganz so, wie man sich eine Kunstfabrik vorstellt.

Wie bei der gegenüberliegenden Hebelhalle ist auch hier ein leer stehender Zweckbau genutzt worden, um einen Ort der Kunst zu schaffen – einen „Ort kreativen Schaffens und Miteinanders“, wie es das Transparent bei der Eröffnungsfeier verkündet.

Bereits im März 2001 haben die vier Heidelberger Jungunternehmer Shiva Hamid, Pascal Baumgärtner, Michael Geiße und Paul Heesch die „Breidenbach Studios“ gegründet. Sie wollen Kreativen und unbekannten Künstlern einen künstlerischen Freiraum geben, an dem sie ihre Projekte verwirklichen können. Am vorletzten Samstag wurden die Studios dann mit Sektempfang, Reden und einer Zaubershow eröffnet.

In neun Räumen, die man für begrenzte Zeit mieten kann, haben die Künstler nun die Möglichkeit, zu experimentieren, sich auszuprobieren, zu arbeiten und Gleichgesinnte zu treffen. So sind bereits verschiedene Sparten in den neun Ateliers, Werkstätten und Übungsräumen vertreten: Im Obergeschoss befinden sich Medien- und Objektkunst, Social-Media-Entwicklung und Kulturwissenschaft, im Untergeschoss Musikproduktion, Mode- und Lampendesign.

Einmal im Monat werden die Räume der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für drei Jahre haben die Initiatoren das Gebäude von der Stadt Heidelberg gemietet. Sie sind damit Teil eines Projekts, das vorsieht, ungenutzte, leer stehende Gebäude zu Kunst- und Kulturzentren zu machen. Wie es nach Ablauf der drei Jahre weitergeht, weiß aber noch niemand.

von Michael Abschlag
   

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