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 StudiLeben
18.07.2012

Keine Ruhe für Langschläfer

Baulärm vor Wohnheimen - Mietminderung nicht für alle Bewohner

Großbaustelle im Neuenheimer Feld. / Foto: Jasmin Miah

Das Studentenwerk Heidelberg baut – es wird renoviert, abgerissen oder komplett neu gebaut. Doch obwohl die Anwohner Lärm und Schmutz ausgesetzt sind, gibt es kaum Mietminderungen und der Umgang des Studentenwerks mit diesem Thema wird von vielen kritisiert. 

Über 20 Baumaßnahmen in Wohnheimsiedlungen führt das Studentenwerk derzeit in Heidelberg durch, am Comeniushaus und am International House im Neuenheimer Feld. Die wichtigste Baustelle des Studentenwerks befindet sich jedoch am Klausenpfad im Neuenheimer Feld, wo unter anderem moderne Neubauten entstehen.
Die Bewohner der Siedlungen sind von den Bauarbeiten teilweise stark beeinträchtigt und beschweren sich über Staub und die ständige Lärmbelästigung. Die meisten Studenten empfinden die Störungen vor allem im Sommer als unerträglich, da sie bei offenem Fenster weder schlafen noch lernen können. Trotzdem erhalten nur wenige von Ihnen eine Mietminderung. Die Bewohner des International Houses haben nun rückwirkend für die Monate Mai bis Juli eine Mietminderung von 10 bis 20 Prozent bekommen – je nach Lage der Wohnung. Am Comeniushaus wurde letzte Woche allen Mietern, deren Zimmer auf Seite der Bauarbeiten liegt, eine Mietminderung zugesprochen. Allerdings erzählen Anwohner, dass dies erst nach langwierigen Verhandlungen und konsequentem Nachfragen geschah.
Am Klausenpfad sprach das Studentenwerk den Studenten größtenteils eine Mietminderung bis Dezember 2011 zu. Auf Initiative der Wohnheimsprecher wurde diese dann für die auf Seite der Bauarbeiten liegenden Wohnungen bis April verlängert. 
Das Studentenwerk ist jedoch nicht verpflichtet den Mietern eine Mietminderung zuzusprechen, da es keine Gewinnmiete sondern nur eine Kostenmiete bezieht. Die Wohnheime stellen keinen gewerblichen Wohnraum dar und somit gelten hier Sonderregelungen.
„Das Studentenwerk deckt aus der Miete ausschließlich die entstehenden Kosten und somit bedeutet jede Mietminderung, dass andere Häuser das auffangen müssen“, erklärt Rainer Weyand, Abteilungsleiter des Facility Management beim Studentenwerk. Die Mietminderungen seien eine freiwillige Maßnahme des Studentenwerks aus Kulanzgründen. „Das Studentenwerk ist sich der Beeinträchtigung durch die Baumaßnahmen bewusst, aber das durch Mietminderungen entstehende Minus muss irgendwie abgedeckt werden.“ Auch betont Weyand, dass im Vergleich zum Heidelberger Wohnungsmarkt die Miete sowieso schon niedrig gehalten sei und dass das Studentenwerk keinerlei Subventionen oder Zuschüsse dafür bekäme.
Am Klausenpfad hätte man auch den Abriss der alten Häuser und den Bau der Neuen parallel legen können. „Wir haben uns aber dafür entschieden, es nacheinander zu machen, damit wir keine Studenten auf die Straße setzen müssen. Die Bewohner wurden in ihren Mietverträgen auch auf den durch die Bauarbeiten zu erwartenden Lärm hingewiesen“, so Weyand. Die Baumaßnahmen zielten außerdem alle auf den doppelten Abiturjahrgang hin, weil man hoffe, so vielen Studenten wie möglich einen Wohnheimsplatz anbieten zu können.
Für manche Anwohner gibt es eine Alternative zu Mietminderungen: eine Verlängerung der Wohnzeit um ein Semester. Die Wohnheimsprecher berichten, dass auch sie sich für diese oder ähnliche Arten der Kompensation stark machen werden, da mit weiteren Mietminderungen nicht mehr zu rechnen sei.
Generell sind die Studenten trotz leichter Baumängel sehr zufrieden mit den Neubauten, loben die Hausmeister, und wissen die Wohnmöglichkeiten aufgrund der schwierigen Lage in Heidelberg sehr zu schätzen. Jedoch empfinden Viele den Umgang der Verwaltung mit diesem Problem und die mangelnde Informationspolitik als verbesserungswürdig.

von Jasmin Miah
   

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