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 Heidelberg
15.05.2012

Kommt die Ebert-Bahn?

Streit über Trasse in der Friedrich-Ebert-Anlage

Eine neue Straßenbahnlinie soll in der Friedrich-Ebert-Anlage den Busverkehr entlasten. Doch die „Ebert-Bahn“ erhält immer mehr Gegenwind. Auf der Sitzung des Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschusses wurden am 28. April alle Varianten einstimmig abgelehnt.

Auch bei den Anwohnern der Friedrich-Ebert-Anlage und der eigens Ende Februar gegründeten Bürgerinitiative „Keine-Ebert-Bahn“ wird massive Kritik an dem Vorhaben laut. So findet die Initiative auch drastische Worte. Von „keine Verkehrsverbesserung, Geldverschwendung, Stadtverschandelung, Vernichtung von Betrieben und Arbeitsplätzen und ökologischen und ökonomischen Irrsinn“ ist dort die Rede.

Bei der Sitzung Ende April wurden insgesamt drei Möglichkeiten vorgestellt. In zwei sich sehr ähnelnden Varianten sollte entweder auf der nördlichen Seite der Straße ein eigener Gleiskörper für die Bahn verlaufen (1a), während dort auch der Verkehr von Karlstor zum Adenauerplatz fährt. In der zweiten Variante (1b) sollte die Bahn zum Teil ohne eigenen Gleiskörper sein. Als weitere Variante (2) sollte der gesamte Durchgangsverkehr auf der südlichen Spur durch den Gaisbergtunnel geführt werden. Probleme entstehen dabei aber vor allem am Adenauerplatz und an der Grabengasse.

Diese kritisieren unter anderem die Bürgerinitiative „Keine-Ebert-Bahn“. In einem Flugblatt, auf dem fast 200 Bürger namentlich erwähnt werden, bemängelt diese, dass bei diesem Vorhaben an der Kurve in die Grabengasse massive Umbauten an der Peterskirche nötig wären. Auch verfügen viele Häuser in der Friedrich-Ebert-Anlage über alte Keller, die „erhebliche bauliche Probleme verursachen und Eigentumsfragen aufwerfen werden“, so die Meinung der Bürgerinitiative. Des Weiteren wäre durch die Aktion das Fällen von gut 60 Bäumen nötig. Vor allem an diesem Punkt entzündete sich auch bei der Sitzung der Unmut und die Ablehnung der drei vorgestellten Varianten. Und zumindest für den Zeitraum der Bauarbeiten drohe der Stadt Heidelberg ein Verkehrschaos – mindestens in diesem Zeitraum würden die Autofahrer dann vermehrt auf die B 37 ausweichen müssen.

Durch den Bau einer Straßenbahn würden auch 130 der insgesamt 150 Stellplätze wegfallen. Die Fraktionen SPD und Grüne im Gemeinderat sehen dies allerdings eher als positiv an. So würde dies die Straße beruhigen und die Autofahrer werden gezwungen, die Straßenbahn zu benutzen. Und die Geschäftsleute, die angeblich Umsatzeinbußen erleiden, kann man mit einem kleinen Ausgleichsfond entschädigen, so Rot-Grün.

Das Projekt, dessen Kosten insgesamt auf 25 Millionen Euro geschätzt werden, ist aber nur bei Variante 1a zuschussfähig. Da die anderen beiden Varianten 1a und 2 kein eigenes Gleisbett haben, können sie sich nicht „positiv auf Fahrzeit, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit auswirken“. Eine solche „Führung im Mischverkehr“ lehnt die RNV auch somit kategorisch ab.

Zu aller genannten Kritik kommt noch hinzu, dass bei der Ausschusssitzung nach Ablehnung aller vorgestellten Varianten die „Ebert-Bahn“-Befürworter die Neuplanung anderer Konzepte zur Abstimmung brachten, diese aber nicht von Erfolg gekrönt war. Somit steht das ganze Projekt vor dem Aus.

von Thomas Leurs
   

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