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 Hochschule
25.11.2012

Ansturm auf die Uni

Wird Heidelberg vom Doppeljahrgang überrannt?

Aufgrund der hohen Zahl an Studierenden sind auch die Mensen überfüllt. / Foto: Philipp Fischer

2012 ist das Jahr der Doppelten Abiturjahrgänge und in dem die Abschaffung der Wehrpflicht spürbare Folgen hinterlässt. Ist nun in Heidelberg die Katastrophe völlig überfüllter Hörsäle eingetreten? Wir haben uns umgehört und festgestellt: Es gibt keine Überfüllung, aber es wird kuschlig.

Man stelle sich ein altehrwürdiges Unigebäude vor, dass von einer Horde zahnbespangter 17-jähriger überschwemmt wird. Die Dozenten werden heiser, die Putzfrauen bekommen die Toiletten nicht mehr sauber und eine Viertelstunde vor Beginn ist jede Veranstaltung bereits überfüllt.  

In den vergangenen Jahren waren der doppelte Abiturjahrgang und seine Folgen immer wieder Nährboden für solche wilden Spekulationen. 2011 wurde die Wehrpflicht abgeschafft und in Bayern und Niedersachsen absolvierten zwei Jahrgänge das Abitur. In diesem Jahr waren die doppelten Jahrgänge in Baden-Württemberg, Berlin, Bremen und Brandenburg an der Reihe. Hessen hingegen verteilt seine Umstellung auf G8 auf drei Jahre. Damit fand dieses Jahr dort nur die erste Etappe statt.

In Heidelberg eingeschrieben haben sich in diesem Semester rund 6200 angehende Akademiker, davon 4800 im ersten Semester. Mit eventuellen Nachrückern könnte dies die Spitzenwerte vom Wintersemester 2011/12 erreichen, in dem sich 6300 Neuimmatrikulierte befanden, unter ihnen 4900 Erstsemester. Zum Vergleich: In den vorangegangen Wintersemestern 2009/10 und 2010/11 waren es durchschnittlich noch 5500 Immatrikulationen, unter denen sich 4200 Erstsemesterstudenten befanden.

Interessant ist dabei, dass einige Fächer sogar unterbelegt sind. Beispielsweise in Soziologie waren zu Beginn der Vorlesungszeit noch Plätze frei. Für drei künftige Soziologen wirkt der Jahrgang somit auch nicht überfüllt. Was ihnen aber auffällt, sind die 18-jährigen Studenten, „die vielleicht noch etwas grün hinter den Ohren sind“. Außerdem hatten sie Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche. „Wir wissen aber nicht, wie es die Jahre davor war.“

Von den Lehrämtersstudiengängen hört man Ähnliches. Birte studiert Englisch und Französisch auf Lehramt und meint: „Uns hat man in beiden Fächern gesagt, es seien sogar weniger Studenten als erwartet.“ Moritz kann sich vorstellen, dass das an den Eignungstests liegt, die eingeführt wurden. „Vielleicht haben diese abschreckend gewirkt.“

Da klingt es bei den Juristen schon anders. Glaubt man der Facebookgruppe, in der sich die Neulinge sammeln, dann sind es schon fast 400 Studenten. „Überfüllt? Wir nennen das kuschelig!“, schreibt Viktoria und sammelt mit dieser Aussage gleich sechs „Likes“. Jana kommentiert: „Ich hab‘s mir schlimmer vorgestellt“. Tina ergänzt: „Ich denke, dass eher diejenigen etwas davon abbekommen, die gar keinen Platz kriegen.“ Zwei Kommilitonen drückten auf „Gefällt mir“.

In Kirchengeschichte soll es dieses Jahr 150 Neulinge geben. Caro meint, dass das Institut dafür aber gut vorgesorgt habe. Seminare gibt es ausreichend und Probleme bei den Toiletten sind schon aus den Vorjahren bekannt. Trotz Ansturm scheint sich die „Katastrophe“ also weitestgehend in Grenzen zu halten.

von Sarah Rau
   

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