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 Klecks und Klang
28.01.2013

Everything Everything – Arc

3 von 4 rupis: Pop mit KomplexitÀt

Nach ihrem 2010 erschienenen DebĂŒt "Man Alive" legen die vier Jungs von Everything Everything jetzt ihren zweiten Longplayer vor: "Arc" ist Pop im besten Sinne.

In erster Linie handele es sich bei ihrer Musik um Pop. So beschreibt die britische Indieband Everything Everything ihr Oeuvre. Aber so wie vieles, was man schon kenne, solle ihre Musik nun auch wieder nicht klingen.

Am 14. Januar veröffentlichte die Kombo aus Manchester, die von SĂ€nger und Gitarrist Jonathan Higgs und Bassist Jeremy Pritchard wĂ€hrend ihres Musikstudiums gegrĂŒndet wurde, ihr zweites Album „Arc“ – und tatsĂ€chlich zeigt sich schnell: Es gestaltet sich schwierig, das Machwerk in irgendeine musikkategorische Schublade zu schieben. Das erscheint allerdings auch gar nicht nötig: Neben den erfrischend ungewohnten Harmonien fernab des gĂ€ngigen Schemas (C-G-a-)F gĂ€ngiger Charthits ist es vor allem der ĂŒberschĂ€umende Eklektizismus, mit dem sich Everything Everything durch die jĂŒngere Geschichte des Indiepop frĂ€sen, der das Album zu einem hörenswerten Erlebnis macht.

Hört man aufmerksam hin, lassen sich Ähnlichkeiten und EinflĂŒsse zahlloser anderer Musiker ausmachen: Erinnert Higgs‘ Falsett in den ĂŒberhitzteren Songs bisweilen an die Funkgruppe Of Montreal, entstehen in den ruhigeren Passagen eher Coldplay- oder Radiohead-Assoziationen („The Peaks“). In den Harmonien von „Duet“ klingen die New Pornographers durch, wĂ€hrend Songs wie „Undrowned“ nicht dem melancholischen Pathos der Editors entbehren. Bisweilen winken in einigen elektronischen Samples sogar Hot Chip um die Ecke; diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

So kommt es zu einem interessanten Zwiespalt: Zwar lassen sich die Songs kaum verorten oder festmachen, klingen aber dennoch seltsam vertraut und stets eingĂ€ngig. Und auf diese Weise schaffen Everything Everything etwas, was lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llig schien: Sie geben dem Pop die KomplexitĂ€t zurĂŒck.

Das Video zur ersten Single "Cough Cough" seht Ihr hier:

von Paul Eckartz
   

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