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 Leserbriefe
16.05.2013

Unnötige Umstellung mit Verschlechterung des Logos

Leserbrief zum neuen Layout in Ausgabe 143

Offensichtlich sorgt v.a. die Umstellung des Zeitungs-Untertitels für kontroverse (Gendersprache-)Diskussionen. Ich fand die Gerundiumsform immer etwas affig(tiert); wer, egal ob Männlein oder Weiblein, studiert schon ständig und überall?

Auch „Die Letzte“ in der aktuellen Ausgabe hat mich nicht aufgeregt (wenngleich Euch diesmal meiner Meinung nach eher satirisches Mittelmaß gelungen ist – „heute-show“-Zuseher waren außerdem darauf schon ‚vorbereitet‘).
 
Wie von einem Leserbriefschreiber nicht anders zu erwarten, möchte auch ich negative Kritik üben. Vielleicht lest Ihr weiter, wenn ich an dieser Stelle verrate, dass ich seit 2001 treuer „ruprecht“-Leser bin – auch nach meinem Studienabschluss und Wegzug aus Heidelberg anno 2010 (Internet sei Dank!).
 
Die Umgestaltung des Artikel-Layouts (v.a. Schriftarten) war meines Erachtens nicht notwendig, ist aber auch nicht weiter zu beanstanden. Mit dem neuen Zeitungskopf habt Ihr nach meinem Dafürhalten aber einen kapitalen gestalterischen Bock geschossen. (Ich bin kein professioneller Grafiker, jedoch seit über drei Jahren in einem stark grafisch beeinflussten Arbeitsbereich tätig: dem Buchverlagsmarketing.)
 
Das alte „ruprecht“-Logo kam leicht und locker daher: grafisch auf das Wesentliche reduziert, klare Linien, der überwältigen Universitätstradition mit leicht ironischer Note liebevoll verbunden, dabei gleichzeitig auch offenen Geist atmend („semper apertus“). Gut dazu gepasst haben der ruprecht-Schriftzug in Serifen, dessen geringer typografischer Weißraum jedes Mal aufs Neue irritierte – und der deshalb eine unkonventionelle, „ruprecht“-typische Note beisteuerte – sowie der Untertitel in serifenlosen, modernen Versalien. Auf den Seiten und obendrüber: nichts, weiß; der Zeitungskopf konnte atmen, hatte im wahrsten Sinne des Wortes auch „Luft nach oben“.
 
Dem neuen Logo ist die Decke auf den Kopf gefallen – und zwar gleich doppelt(strichig). Damit der Kopf auch nach unten dual eingezäunt ist, dort dasselbe Spiel. Der Titel-Schriftzug erscheint nun in gänzlich konventioneller (und konventionell gesetzter) Serifenschrift, zur Premiere in der Farbe Jägergrün (lt. PDF am Bildschirm). Das Logo: eine verunglückte Anspielung auf Scherenschnitte im „Knösel“ und im Karzer, und weil offenbar die runde Form des Vorgängers krampfhaft übernommen werden sollte, wurde es links mit geschmacklos gestreifter Rundung ergänzt (der „ruprecht“-Mond ist aufgegangen … und der rechten Delle nach zu schließen, nimmt er noch zu). Das neue Logo wirkt platt, satt und gar nicht ironisch retro. Es kommt, finde ich, einfach nur altbacken und grafisch ungelenk daher.
 
Zu allem Überfluss musste der Zeitungskopf – trotz der doppellinigen Sicherung – jetzt mit einem Hinweis auf redaktionellen Inhalt ‚ergänzt‘ werden. Der früher so schöne, klare, reine Zeitungskopf wirkt dadurch inhaltlich verwässert und noch schwerfälliger, als es das neue Design ohnehin schon mit sich bringt. Außerdem: Es wird schwer werden, sich für jede Ausgabe einen Artikel auszudenken, dem man guten Gewissens eine Gehirnabbildung beigeben kann. Oder womit muss der arme ruprecht im Logo in den nächsten Ausgaben als grafisches Gegenüber rechnen?
 
Ich würde mich freuen, wenn Ihr meine Meinung nicht ablehnt, sondern konstruktiv aufgreift. Konstruktiv jedenfalls ist – bei aller negativen Kritik – dieser mein elektronischer Leserbrief gemeint. In Zeiten immer lauterer Schreie nach Basisdemokratie könntet Ihr ja vielleicht an Eure Leserinnen und Leser herantreten und fragen: „Was wollt ihr denn?“ Ich für meinen Teil will den alten „ruprecht“-Zeitungskopf zurück.
 
Herzliche Grüße aus dem Hunsrück und viel Erfolg sowie ein weiterhin glückliches Händchen bei der Themenwahl wünscht Euch
 
der alte Ruperto-Carolaner
 
Clemens Jesenitschnig

   

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