Kult im Keller: 40 Jahre CAVE '54 Eigentlich ist jedes Wort dazu schon zuviel: Das Cave '54 feiert 40-jaehrigen Geburtstag. Der Heidelberger Jazzclub ist damit der aelteste Studenten- Jazzclub Deutschlands. Unzaehlige Anekdoten und Ge- schichtchen ranken sich um ihn; er ist eine Institution ge- worden. Gegruendet in der Zeit des Existentialismus (daher auch franzoesisch: Cave) sollte der Club eine Art progressiv- tolerantes Gegenstueck zu den klassischen Studentenverbin- dungen sein, an denen sich die Satzung formell orientierte. Inhaltlich aber dominierten (und tun es bis heute) vor allem die "Pflege der studentischen Geselligkeit", der Internatio- nalitaet und des Jazz. Die in Eigenarbeit und mit viel Idea- lismus eingerichteten, tatsaechlich hoehlenartigen Raeume des Clubs wurden dann auch schnell zum Treffpunkt nicht nur von Jazzfans, sondern auch von Jazzgroessen, die sich praktisch die Klinke in die Hand gaben: Dizzy Gillespie, Lionel Hampton, Oscar Peterson, Louis Armstrong, um nur einige zu nennen. Allerdings kamen in acht Studentengenerationen auch schlechtere Zeiten vor, als Jazz ein Schattendasein neben populaereren Musikrichtungen spielte. Aber der Club und seine Mitglieder hielten eisern zu ihren Grundsaetzen. Schliesslich war es eine Ehre, dazuzugehoeren und nicht selten stand davor eine Pruefung ueber weltanschauliche Fragen, Allgemeinwissen und, natuerlich, zum Thema Jazz. Besonders stolz sind die "Caver" deshalb darauf, dass ihr Keller bis heute ohne Subventionen ausgekommen ist - na- hezu einzigartig im Kulturbetrieb. Und sie haben darueberhinaus noch mehr Gruende, stolz zu sein: Geruechten zufolge existiert eine nicht unbetraechtliche Anzahl Heidelberg-Besucher, die zwar das Schloss nie betre- ten, dafuer aber Naechte und Naechte im Cave zugebracht haben. Also dann: Herzlichen Glueckwunsch, Cave '54! (kw)