"Verfluchter Wichser" Sandkastenspiele mit Vergewaltigungsdrohung Im AStA der Uni Mannheim gehen die Wellen hoch, und tiefe Abgruende der studentischen Psyche tun sich auf. Nachdem das ehemalige Mitglied der Gruen-Alternativen Hochschulgruppe Paul Marschall (inzwischen ausgetreten oder rausgeschmissen oder exkommuniziert) trotz gegentei- liger Versprechen - so behaupten seine Gegner - mit dem RCDS (Ring Christlich-Demokratischer Studenten) koaliert hat, ist in Mannheim die Hoelle los. Zwar sind Drohanrufe, in denen etwa die Toillettenspuelung zu hoeren ist, nichts Neues, aber dass Paul Marschall nun in anonymen Brifen als "verfluchter Wichser" bezeichnet und einer ihm nahestehen- den Frau mit Vergewaltigung gedroht wird, das ist denn selbst in der Mannheimer AStA nicht mehr allzu gebraeuch- lich. Marschall erklaert durch die Blume, dass die Drohun- gen von seinen ehemaligen linken Kollegen stammen. Die Verdaechtigten hingegen weisen die Beschuldigungen klar zurueck: diese pathologischen Drohungen koennten den Linken nur schaden; entweder muesse es sich hier eben um einen Linken mit gespaltener Persoenlichkeit handeln oder um jemand vom Feindeslager handeln, der die Aktion zu ei- genen Zwecken gestartet habe. Die einen bezeichenen die andern als stalinistisch, maoi- stisch, machtgeil und pathologisch, die andern nennen ihre Feinde rechts versumpft, sexistisch, verlogen, machtgeil und pathologisch. Der Konsens ist also Machtgeilheit und Patho- logie. So falsch liegen sie damit wohl gar nicht. Wo im AStA neben all den Sticheleien, Verleugnungskam- pagnen, Drohbriefschreibereien, Abortgeraeuschkulissen und vor allem den endlosen persoenlich gefaerbten Giftereien noch Zeit und Kraft fuer konstruktive Arbeit bleiben soll, das wissen wohl nicht mal die Goetter. Amuesant jedenfalls scheint es zu sein. (hee)