Gibt es ein Leben nach dem Examen? Diese Frage stellen sich Studierende, besonders kurz vor ihrem Abschluss, immer oefter. Doch seit dem 1. September letzten Jahres laesst die Universitaet Heidelberg sie damit nicht mehr allein. Hans- Joachim Boehler heisst der erste deutsche Hochschulbeauftragte, den das Arbeitsamt zur Beratung von angehenden Akademikern an die Uni geschickt hat. Dieses im ganzen Bundesgebiet einzige Projekt laeuft z. Z. noch als Versuchsmodell. Zwar unterhielt das Arbeitsamt schon frueher sogenante Fachvermittlungsdienste, aber der Sitz in Karlsruhe, zu dem auch Heidelberg gehoerte, wurde aufgeloest und statt dessen ein Hochschulbeauftragter eingerichtet. Seine Aufgabe ist es nun, Studierenden den besten Weg durch den Dschungel der Arbeitsmarktes zu zeigen. Dies tut Boehler einerseits durch persoenliche Beratungsgespraeche, andererseits durch Bewerbungstrainings; daneben laedt er Personen aus der Praxis ein, die sich fuer Vortraege zur Verfuegung stellen. Jeden Mittwoch- und Freitag kann man ihn von 8.30 bis 12.00 in der Zentralen Studentenberatung (ZSB) im Carolinum fuer ein kurzes Gespraech aufsuchen. Eine ausfuehrlichere Beratung ist nach Terminabsprache moeglich (Tel.: 524-203); uebrigens auch in den Ferien. Die Besucherzahlen an den Beratungstagen sind sehr unterschiedlich. "Eigentlich dachte ich, dass das Angebot intensiver genutzt wird," meint Boehler ein wenig enttaeuscht. Die auf 20 Teilnehmer begrenzten zweitaegigen Bewerbungstrainings, bei denen Strategien zur Berufswegplanung besprochen und anhand von Fallbeispielen Bewerbung und Vorstellung geuebt werden, sind dagegen stets ausgebucht. Themenbezogene Veranstaltungen finden in lockerer Reihenfolge statt, die letzte in diesem Semester wird am 14.2. ueber Einstellungskriterien informieren. Neben faecheruebergreifenden organisiert Boehler auch fachspezifische Beratungsveranstaltungen: die naechsten fuer Mediziner und Biologen. "Einser-Kandidaten laufen heute genug rum", meint Boehler. Wer also Karriere machen will, sollte neben guten Fach- und Zusatzqualifikationen wie Praktika und Auslandsaufenthalten auch sonst gut vorbereitet. Uebung macht ja bekanntlich den Meister. (gz)