Nazis in Couleur Heidelberger Korporationen apathisch Fuenfzig Polizisten und ein promptes Presseecho hinterliessen einen bleibenden Eindruck. Drei Tage nach der Polizei-Razzia in ihrem Keller, bei der 40 Leute, zumeist Rechtsextreme, angetroffen wurden, stellten sie ihr Telefon ab und entfernten das Namensschild. Die rechtsextreme Aktivitas der „Europaburschenschaft Arminia zu Zuerich“ (EB) verkriecht sich. Ein Alter Herr der EB, der seinen Namen nicht nennen wollte, „weil ich in Heidelberg zu bekannt bin“, war offensichtlich ueberrascht von den Machenschaften seines Nachwuchses. Weniger ueberrascht war das Landeskriminalamt, das im Keller Bekannte wiedertraf. Der Sprecher der Aktivitas war dem LKA schon zum Zeitpunkt seines Eintritts in die EB als Rechtsextremer bekannt. Das naehrt die Hypothese, dass „ein oder zwei Leute aus der EB die Aktivitas gezielt fuer ihre Vorhaben benutzt haben“, so Herr Tscheres vom LKA. Unter den Heidelberger Korporationen wusste man von den rechten Haudegen, persoenliche Kontakte aber werden verneint. Doch fuer Wolfgang Unold von der Burschenschaft Normannia kann das nicht stimmen. Immerhin arbeitete er zeitweilig beim rechtslastigen „Forum ´90“ mit, in dem auch Europaburschen aktiv waren. Unold dazu: „Ich habe die gesehen, aber nichts mit ihnen zu tun gehabt.“ Eine seltsame Partei, in der die Mitglieder nicht zusammenarbeiten. Die offiziellen Reaktionen der Korporationen sind verhalten. Allein diejenigen Burschenschaften, die unter dem Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ (DB) stehen, gaben eine Presseerklaerung heraus, in der festgestellt wird, dass die EB keine Burschenschaft im Sinne der DB sei. Die Probleme scheinen fuer Heidelbergs Korporierte geloest, waere da nicht die Schwierigkeit mit der rechten Burschenschaft Normannia... (h.b.)