Meinung


Mainansingen

Von wegen freie Gedanken

Eifrig war ich am 30. April zum Brunnen gelaufen, um pünktlich um Mitternacht die Burschenschaften, die dort nationalsozialistisches Liedgut von sich geben würden, an ihrem dunklen Treiben zu hindern.

Zuerst war ich zugegebenermaßen ein wenig enttäuscht, weil ich fast keinen Burschi im Wichs sah. Dafür um so mehr Gesinnungsgenossen, die alle glücklicherweise leicht an Rastalocken, ausgefransten Leggins, Nasenringen und Palästinensertüchern - ganz individuell eben - zu erkennen waren. Ich hatte Angst, die Burschis würden gar nicht kommen. Wie letztes Jahr, die Drückeberger. Doch dann, pünktlich um Mitternacht, bezogen die Massen der Burschis am Brunnen Stellung. Wölfe im Schafspelz, dachte ich sofort! Die stehen da, als wären sie eine Peace-Jugendgruppe auf dem Friedensmarsch Richtung Biblis oder so. Lauter Typen mit Wollpullis, Mädchen (!) und Klampfen. Daß ich nicht lache! Sobald sie lossingen, wird sich schon zeigen, woher der Wind weht. Schnell holte ich meine Eier aus der Tasche. Und dann begannen die doch allen Ernstes zu singen: "Die Gedanken sind frei"! Meine Güte, da hatte mich niemand vorgewarnt. Was tun? Ich brauchte nicht lange zu überlegen. Meine Kollegen (inzwischen waren wir vielleicht dreimal so viel wie die andern) pfiffen einfach los. Wie verrückt. Das war ein Höllenspektakel! Ist ja egal, dachte ich, was die singen. Weiß ja hier jeder, daß das alles rechte Schweine sind. "Nazis raus! Nazis raus!" schrie mit schmerzverzerrtem Gesicht plötzlich der Junge neben mir. Ja, verdammt noch mal, diese Nazis! Das Boot ist voll. Wir haben genug von solchen Typen. Ich warf ein Ei: "Nazis raus!". Das war ein Heidenspaß. Ich habe mich echt wohl gefühlt, unter all den netten Autonomen. Fast tat mir das elende Häuflein der Burschis leid. Wie sie da so doof rumstanden und nationales Liedgut sagen.

Richtig cool wurde es aber erst, als sich einige von uns zu vermummen begannen. Da kam so ein echtes Feeling auf. Die Bullen waren ja auch schon da. Stellten sich natürlich schützend um die Burschenschaftler. Kein Wunder, daß da einige von uns aggressiv wurden. Ich schmiß die anderen Eier. David gegen Goliath!

Die ganze Zeit hatte ich ja darauf gewartet, daß sie die Erste singen würden, war aber nichts. Da war ich schon enttäuscht. Aber gelohnt hat es sich trotzdem. Der Vollmond, der Brunnen, die nationalistischen Burschis und wir. War irgendwie ein riesen Happening gewesen. Schöne Tradition so, eigentlich, mit dem Pfeifen.

Nur am Schluß meinte einer: "Bei dem ganzen Spektakel merkt ja niemand mehr, wo die Probleme der Burschis eigentlich liegen: die Intoleranz, die Verfilzung mit der Politik, das chauvinistisches System ..." "Mensch!" rief ich, "mach doch nicht alles so kompliziert. Da müßte man gleich wieder zu irgendwelchen verkopften Methoden greifen. Wäre doch schade."

(hee)


Internet inside

Das Netz ist cool?

Wenn man die Massen sieht, die sich in letzter Zeit im URZ im Neuenheimer Feld tummeln, scheinen das zur Zeit viele zu denken. Im Netz sein, hat das nicht den Anschein des Fortschrittlichen, den Hauch des Modernen, des Wichtigen? Es ist ein besonderer Typ Mensch, der hier extrem häufig in Erscheinung tritt, im Fach-Jargon "Lamer" genannt. Ein krampfhafter Zwang sich zu exponieren, sich besser auszukennen als die vermeintlichen Konkurrenten (die gerade einmal e-mail oder netscape beherrschen) oder sich sonst auf irgendeine Art hervorzutun, treibt hier exotische Blüten. So wird etwa an jedes e-mail/Newsgroups-Post eine große Box mit Namen, Telefon/Faxnummer und e-mail-Adresse angehängt, die meistens noch einen Witz, Beavis & Butthead-Spruch oder ein Zitat aus Douglas Adams: "Hitchhikers Guide to the Galaxy" enthält. Stundenlang wird am Desktop ein beeindruckendes Hintergrundbild eingestellt und an den Statusleisten und Fenstern getüftelt, damit die/der am Terminal daneben sich mit seinem Standard-Schirm unprofessionel vorkommt. Ja, es gibt Auftrieb, wenn man die coolsten Web-Pages, den neuesten FTP-Server und die speziellen Verzeichnisse kennt, mehr kryptische UNIX-Befehle beherrscht als die anderen, die neuesten Demos, Spiele, Bilder (meistens Star Trek, Popgruppen, Comics oder Nackte), und MPEG-Movies "downloaded", kurzum: wenn man sich "voll" auskennt.

Dazu kommt noch eine neue Seuche: das Einrichten einer eigenen "Homepage". Eigentlich ist dagegen nichts einzuwenden, wenn diese Seiten konkrete Informationen enthalten. Traurigerweise aber bieten die in stundenlanger mühseliger Kleinarbeit erstellten Homepages meist nur so interessante Daten wie den Lebenslauf, ein paar schlechte Witze, endlos gesammelte Verweise ("links") langweiligster Art - in jedem Fall jedoch ein Bild der Person mit seiner Freundin. All dieser Aktivismus ist mit ungeheurem Zeitaufwand verbunden (gleich mehrere Stunden), das auch als CAW (Computer aided Waste-of-time) bekannt ist. Das sogenannte "surfen" steht dabei für das stundenlange, meist belanglose Herumklicken im World-Wide-Web. So läßt man sich ewig vor dem Bildschirm treiben, klickt mal hier und dort, verirrt sich im Wirrwarr der "links", von denen es mehr zu geben scheint als eigentliche Information. Wie vor dem Fernseher entwickelt sich eine Art beliebiges, assoziatives Zappen, das noch dadurch unterstützt wird, daß viele Web-Pages unstrukturiert oder systemlos sind, und daß ein großer Anteil des Web informationsfreies Geschwafel ist.

Warum zieht das Netz die Massen an? Ein Grund mag die Anonymität sein, die einen vor Angriffen schützt. Man versteckt sich hinter einem aussagekräftigen Pseudonym wie "Gronk" , "Cold Fusion", "Aerosoul" (oder deutsch: "Käsekuchen") und begibt sich in eine zweite Welt, in der man völlig verschwinden kann. Niemand kann einen beobachten, selbst aber kann man alles anschauen, sich an Diskussionen beteiligen, in IRC ( Internet Relay chat )- Kanälen abtauchen und e-mails verschicken. Was die anderen von einem selbst sehen ist nur der geschriebene Text - der reine Intellekt sollte man also meinen, aber der bewegt sich meist auf einem äußerst banalen Niveau. Beispiel IRC: Das als "Konferenz" mit vielen anderen gepriesene Programm ist in Wirklichkeit der traurigste Teil des Internet. Völlig belangloses Gebabbel "hehehe../hi!/hallo Leute/ooch.../isch subba/hahaha.../wie geht's/was los??/cool/hehehe..." etc., eine Fundgrube für Beavis & Butthead-Sprüche und pseudo-Szene-Englisch (cos = because; dudes = people; u = you ), sowie abwechselnde Groß- und Kleinschrift um noch cOoLEr zU sEin.

Was regt einen eigentlich so auf? Die Modeerscheinung Internet bewirkt einen derartigen Ansturm, daß allen, die wirklich etwas zu tun haben, die Arbeit verleidet wird. Es nervt, wenn man schon in der Mensa am Nachbartisch hört: "Ich hab' gerade Pause, geh'n wir noch ins URZ?". Wenn man dann um 13 Uhr dort eintrifft, herrscht bereits Hochbetrieb. Alle Terminals in allen Räumen sind besetzt. Jeder hat etwas zu tun: Im PC-Pool werden weithin bekannte Ballerspiele gezockt. Bei den Unix-Maschinen spielen mindestens vier Studenten Netrek II oder Tetris. Ein Blick auf die Schirme zeigt, daß weitere acht Leute gerade wichtige Web-Seiten anschauen: Star Wars Fan Homepage, MTV, Monthy Python oder Mr. Bean Homepage, Hawaii Beach, Games Domain, Universal Film Studios sowie den Playboy online. Weitere drei sind gerade in schwerwiegende Diskussionen bei den Computer-Newsgroups verwickelt: "WIN95 sucks - OS2 rules", oder "WIN95 rules, OS2 is a piece of shit" usw... Zwei andere lachen, weil sie gerade "talken" (mit TALK kann man sich per Tastatur unterhalten), und weil das besonders witzig ist, wenn man nur ein paar Terminals weit auseinander ist. Die restlichen drei schreiben gerade ein e-mail (was wegen geringem Zeitaufwand zu begrüßen ist) oder arbeiten wirklich, indem sie die Programmieraufgaben einer Informatikübungsgruppe lösen. Hat man dann endlich durch Glück ein Terminal ergattert, wird durch die lähmende Langsamkeit um die Mittagszeit jeglicher Elan sofort abgetötet. Spätestens jetzt wird jedem klar, daß hier etwas nicht stimmt. Ist das Netz nicht primär für den wissenschaftlichen Gebrauch ausgebaut worden?

Schwer vorstellbar, daß das Rechenzentrum seine Terminals dafür aufgestellt hat, daß Studenten zwischen Mensaessen und Nachmittagskaffee ihrem kindischen Spieltrieb frönen. Es muß doch auch für die Mitarbeiter im Rechenzentrum frustrierend sein, den ganzen Maschinenpark am Laufen zu halten, wenn dann außerhalb der Kurszeiten nichts Produktives getan wird. In der UB kann man auch keine Comics oder den Playboy ausleihen, warum soll dann die Uni entsprechende Dinge jedem Studenten im Netz kostenlos ermöglichen? Z.Z. weist das Rechenzentrum nur mit Schildern darauf hin, während der Stoßzeiten keine Spiele zu starten oder sonstigen Schabernack zu treiben. Ein produktiverer Schritt nach vorn wäre, sämtliche Spiele von den Platten zu löschen oder ein Zeitkontingent für das World-Wide-Web einzuführen, das auf Anfrage verlängert werden kann. Ansonsten droht allen der Geschwindigkeitstod: "http request send. Waiting for response..." (ju)


"Niemand hat ein Recht auf Perversion!"

Michael Brenner über Kinder, Comics und Kondome

Ganze 16 Mitglieder zählt sein Verein "Menschen-Umwelt-Tiere e.V." Dennoch hat der Dilsberger Michael Brenner, 37, mit der von ihm initiierten Comic-Beschlagnahme im April die bundesrepublikanische Medienlandschaft aufgemischt.

ruprecht: Herr Brenner, Sie sehen sich nach der Osteraktion in der Presse verschiedentlich falsch dargestellt. Was sind die wahren Ziele des "MUT e.V."?

Brenner: Der Kampf gegen Kinderpornographie beispielsweise. Schaut Euch mal diese Bilder an. (zeigt Fotos) Und jetzt sagen die Pornohändler, die das haben, das ist keine Kinderpornographie, weil ein Erwachsener auf diesen Photos nicht zu sehen ist. Und wenn das Kind isoliert von Erwachsenen betrachtet wird, dann ist es nicht mehr Kinderpornographie. Und dementsprechend haben die auch Erfolg mit ihren Postern, Dias, Illustrierten, Videos. Dagegen kämpfe ich seit sechs Jahren intensiv, dagegen habe ich zahllose Eingaben gemacht, und die Bundesprüfstelle schreibt, daß die Würde der abgelichteten Kinder und der Kinder allgemein durch solche Abbildungen in eklatanter Weise verletzt werde, daß man aber aufgrund der bestehenden Rechtslage nicht indizieren könne. Das heißt also, diese Kinderpornographie wäre von der Rechtslage angeblich nicht erfaßt, obwohl ein Mensch mit nur ein bißchen Bewußtsein erkennt, was sich hier abspielt. Das Auge der Kamera ist immer in Geschlechtsteilhöhe, Vierfarbdruck und, und, und, da gibt's tausend Sachen zu sagen, woran man erkennen kann, es ist Kinderpornographie. Das sollte längst verboten sein. Jetzt habe ich das Versprechen von mehreren Ministerien bekommen, daß sich in dieser Legislaturperiode etwas ändern wird. Allerdings klopfe ich da schon sechs Jahre an, und die haben es nicht besonders eilig damit.

Eine andere Variante ist z.B. das "Zeig mal"-Buch. Da steht etwa, daß sie in Holland dreißig Probanden gehabt hätten, die als Kinder sexuelle Beziehungen zu Erwachsenen gehabt hätten, und die würden das rückblickend fast durchgehend positiv bewerten, und dann hätte man eine charakterologische Untersuchung gemacht, und die hätte bewiesen, daß genau diese Erwachsenen heute weniger verkrampft und depressiv wären als der Durchschnittsbürger. Das soll dann der wissenschaftliche Beweis dafür sein, daß das o.k. ist, wenn ein Kind Sex mit Erwachsenen hat. Das gesamte Buch wird einmal bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung umworben, und teilweise bei der pro-familia. Da heißt es dann, ja, wir wollen ja nur vom möglichen Spektrum von Aufklärungsangeboten alles anbieten. Da sage ich dann, die können ja nur ihre Auflage halten, weil ihr das ständig in euren Blättern führt und es noch hochlobt!

Ich bin der Meinung, daß die Kinderpornos labilen Erwachsenen Lust auf Kinder machen und nicht, wie früher behauptet wurde, Blitzableiterfunktion haben, d.h. sie holen sich einen runter und lassen dafür die Kinder in Ruhe.

Und das ist das andere: Es geht mir um Menschenverachtung in Comicheften, und das haben wir dem Staatsanwalt auch klargemacht, haben Sachen eingeschickt, und wenn jetzt Ralf König mit einbezogen wird, dann ist das eine Sache, die liegt nicht in erster Linie an mir. Beim Ralf König kann man drüber streiten, was er macht. Ich finde es geschmacklos, ich würde das auf keinen Fall unterstützen, aber ich finde es auch nicht so schlimm, daß ich es mit aller Macht verbieten wollte, es ist nicht mein Angriffsziel.

ruprecht: Sie distanzieren sich also von den Punkten, für die Sie jetzt vor allem angegriffen wurden?

Brenner: Ja, davon würde ich mich klar distanzieren. Angriffsziel ist beispielsweise das Buch "Dieses Buch ist ätzend - Beavis und Butthead" aus dem Carlsen-Verlag. Der MTV-Chef hat gesagt, daß diese Figuren alles andere als für Kinder gedacht wären. Gleichwohl wird das Buch tagsüber an Kinder verkauft. Kinder machen nach, was da gezeigt wird. Wenn man z.B. sieht, wie ein Schädel eingeschlagen wird und die Zähne vorne rausfliegen; was ist daran cool, wenn so was passiert?!

ruprecht: Hier ist die Grenze des Komischen überschritten?

Brenner: Ja, weit! Deswegen ist das ein konkreter Angriffspunkt. Und da denke ich, das ist keine Beschneidung der Freiheit, wenn man gegen Menschen kämpft, die die Freiheit so unterdrücken, denn die bringen die Freiheit dadurch in Gefahr. Weil wenn Freiheit die Freiheit ist, das Menschenbild so tief runterzudrücken, dann weiß ich nicht, wie man Freiheit eigentlich noch definiert.

Aber das hier ist unser Hauptangriffspunkt: der alpha Comic-Verlag. In der Serie "Carnivora", d.h. Fleischfresser, "Morbus Gravis 4", da wird gezeigt, wie eine Frau zur Schlachtbank geführt wird, und wo dann eine Schwangere da liegt, die aufgeschlitzt wird, und so weiter. Und die Verleger sagen dazu: "Das ist der hohe Wert der Kunst." Merkwürdigerweise sagt das auch die Bundesprüfstelle, obwohl es so exzessiv dargestellt wird. Aber es gibt keine Chance, dagegen anzugehen. So eine extreme Frauenverachtung sollte irgendwo Grenzen finden. Da ist der Mensch nur noch ein Stück Fleisch.

ruprecht: Die momentane Aufregung bezieht sich ja auf diese Suchung, die der momentanen rechtlichen Lage nach auf ziemlich wackligen Beinen stand. Sie sagen jetzt, daß es Ihr Ziel sei, die Gesetzeslage zu ändern.

Brenner: Ja, genau, damit nicht immer alles über diesen Kunst-Paragraphen läuft. Es gibt zwei Aussagen der Staatsanwaltschaft: Die eine ist immer wieder "Es ist kein öffentlicher Handlungsbedarf da" - die Öffentlichkeit interessiert sich also nicht dafür, warum soll dann was getan werden, - und die andere ist eben, daß sich auf Kunst berufen wird. Da gibt es einen Beschluß vom Bundesverfassungsgericht, der besagt, daß selbst schwer sittlich gefährdende Jugendschriften auch dann zulässig sein können, wenn sich auf Kunst berufen wird. Und das ist gängige Praxis. Das regt mich auf. Man kann in diesem Land zu allem was sagen, eine Prise Sozialkritik drüberstreuen, und dann soll man's aber gut sein lassen. Aber wehe, wenn man mal echte Konfliktbereitschaft zeigt, dann knallt's, weil dann werden plötzlich andere Interessen berührt, vor allem finanzielle Interessen, und dann gibt's Ärger.

ruprecht: Die Suchungen, denen Sie Ihr Negativimage verdanken, hat der Meininger Staatsanwalt mangels besserer Argumente mit "Gefahr im Verzuge" begründet, und das hat ein bißchen lächerlich gewirkt, weil die Bücher zum Teil schon lange im Handel sind. Würden Sie die Aktion als voreilig bezeichnen oder sich von dem Staatsanwalt distanzieren?

Brenner: Ein Staatsanwalt kann nicht die Hand dafür ins Feuer legen, daß ein Polizist das richtige raussucht. Der Polizist sagt sich: "Da seh ich was, könnte was sein, greif zu. "Außerdem sind das ja jetzt noch Vorermittlungen, hier hat ja noch gar kein Urteil stattgefunden. Die Arbeiten, die jetzt beginnen, dauern noch ein Jahr. Danach muß man sehen, was wirklich konfisziert wird. Aber es wird schwer werden, weil wir ein Marktrecht haben, das das Gesetz längst überwuchert hat. Es gibt auch viele Staatsanwaltschaften, die mir gleich abschlägig geantwortet haben, als ich gegen knüppelharte Dinger vorgegangen bin.

ruprecht: Ist es nicht Aufgabe der Eltern zu kontrollieren, was ihre Kinder kaufen und lesen? Muß da gleich der Staat kommen und die Bücher von vornherein verbieten?

Brenner: Natürlich ergeht an die Eltern der Appell, darauf zu achten, was die Kinder kaufen, aber daraus darf nicht resultieren, daß der Verleger sagt: Lassen Sie mich meine Verbrechen machen, und sagen Sie, die Eltern sollen achtgeben. Dagegen vorzugehen ist eine reine Verteidigung der Demokratie, der Freiheit und der Menschenwürde.

ruprecht: Wie kommen Sie zu Ihrem starken Engagement?

Brenner: Ich habe Kinder in Heimen erlebt, wo ich gearbeitet habe, das Kinderelend da drin, und da habe ich immer wieder erfahren: Kinder wollen echte Zuwendung und echte Liebe, die wollen, daß sich ganzheitlich um sie gekümmert wird. Das ist aber leider oft nicht gegeben. Da habe ich gesagt, setzt Euch für diese Kinder ein. Bietet Ihnen eine gute Atmosphäre, in der sie aufwachsen können. Da ist mir auch mal ganz wichtig, mal zu sagen, daß auch ein Erwachsener absolut kein Recht auf Perversion hat. Kein Erwachsener kann sich hinstellen und sagen, ich bin 18 Jahre und ich will jetzt gefälligst sehen, wie eine Schwangere aufgeschlitzt wird. Niemand hat dies Recht. Und deshalb sollte man diese angeblichen Verfechter der Meinungs- und Kunstfreiheit sich nicht zu sehr vermehren lassen, denn irgendwann wird es einen ungeheuren Erdrutsch geben, wenn wir das Unrecht so sehr bagatellisieren.

ruprecht: Die Bravo gehört ebenfalls zu ihren Angriffszielen...

Brenner: Ja, aber es sind immer konkrete Dinge. Ich gehe nicht hin und sage, ach, da ist ein nackter Mensch, das stört mich. Beispiel Aufklärung: An Fragen können natürlich die unmöglichsten Dinge entstehen. Das finde ich gar nicht so schlecht, wenn das noch einigermaßen repräsentativ ist. Was hier an Erziehungshilfe aber rübergegeben wird, ist nicht nur wertfrei, das ist auch wertlos und am Ende gefährlich. Ist das die Aufklärung, ist das die Lebenshilfe, daß man über alles ein Kondom drüberzieht? Das ist mir zu wenig, und deshalb geht mein Angriff auch gegen Institutionen wie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

ruprecht: Überschreitet die Bravo die Grenze zwischen Aufklärung und Pornographie?

Brenner: Ich glaube, die Bravo verwechselt zwei Worte miteinander: Aufklärung und Auflage. Die Bravo redet von Aufklärung und produziert Softpornographie.

Sexualität ist eine sensible Sache, es soll etwas Geheimnisvolles sein, es soll etwas Intimes sein, dann ist es ja eigentlich erst spannend und schön, und wenn die jetzt so drüberwegrutschen, kann man sich doch denken, daß das Register sehr schnell ausgereizt ist und daß es dann in eine Richtung geht, wo sie nicht mehr wissen, wie es weiterlaufen soll, nämlich in eine negative Einsamkeit.

ruprecht: Sie wollen konkrete Mißstände geändert sehen. Den Vorwurf der Gefahr eines staatlichen Dirigismus nehmen Sie dabei in kauf?

Brenner: Es muß eingeschritten werden, wenn Menschenverachtung und insbesondere Frauen-, Kinderverachtung beginnen. Ich kann nicht ständig die Hände verschränken und sagen: 'Ach, wir leben in einer Demokratie. Macht alles kaputt! Ich tu nichts dagegen.' - Das ist nicht der Auftrag der Demokratie, daß jeder die Sau rauslassen kann, sondern der Auftrag der Demokratie ist, die Demokratie, das Menschenbild zu schützen. Ich wundere mich zum Beispiel sehr über das mangelnde Engagement der Studenten in Heidelberg. Es gibt soviel Pädagogik-Studenten, die Kindergruppen machen könnten. Ich höre nichts davon. Wo ist das soziale Interesse, das soziale Engagement? Ist der Mensch heute nur noch Ego? Aber damit werde ich mich wieder unbeliebt machen. Ich sage klar und deutlich: Tut etwas! Das Leben ist kein Spiel, sondern es ist etwas Schützenswertes.

Man sieht es immer wieder, daß der Selbstschutz des Menschen sehr dünn ist. Und wenn der dann durch Objektdenken zerrissen und durchlöchert wird, dann ist der Mensch einer Prostituierungstendenz in der Gesellschaft preisgegeben. Ich will nicht versuchen zu sagen, was wahr ist und was nicht wahr ist - darum geht es mir nicht. Mir geht es nur um so Grundpfeiler, daß man sich an die hält, die zehn Gebote zum Beispiel.

ruprecht: Wäre es Ihren Zielen nicht dienlicher, wenn Sie sich in der Öffentlichkeit insgesamt weniger einseitig präsentieren würden?

Brenner: Ich denke, wenn man eine Sache wirklich will, dann kann man das wahrscheinlich nur mit einem Eisbrecher, das geht nicht anders, und wenn es irgendwo wirklich knallhart gegen das Menschenrecht angeht, dann muß man auch knallhart kontern.

Mir war von Anfang an klar: Ich hätte mit dem Verein abheben können wie eine Rakete. "Menschen - Umwelt - Tiere", der Name ist von Kindern ausgesucht worden, das klingt umfassend, einfach gut, und ich hätte uneingeschränkte Zustimmung haben können. Aber einfach reden und mit den Kindern ein paar publikumswirksame Aktionen machen, die keinem wehtun? Es gibt Konflikte, und deshalb muß auch Konfliktbereitschaft dasein. Oberflächliche Sozialkritik reicht nicht aus, und deshalb sage ich mir, ich gehe den harten Weg und hoffe, daß ich damit auf lange Sicht Erfolg habe. Es ist immer ein Kampf David gegen Goliath. (jpb, mab)


"McDonaldisierung der russischen Seele"

Der Lyriker Jewgenij Jewtuschenko über Philosophen, Politiker und westliche Vulgarismen

Jewgenij A. Jewtuschenko, 1933 im sibirischen Sima geboren, galt in den fünfziger und sechziger Jahren als populärster sowjetischer Autor. Berühmt wurde Jewtuschenko mit den Gedichten "Der dritte Schnee", "Babyj Jar" und "Stalins Erben", in denen Tabuthemen wie Freiheit, Kriegs-verbrechen und Heldenverehrung thematisiert wurden. Bis heute findet Jewtuschenko Zeit trotz eines langjährigen Lehrauftrages an der University of Oklahoma nicht, zu aktuellen Themen der russischen Gesellschaft Stellung zu nehmen.

ruprecht: Was mögen Sie an Heidelberg?

Jewtuschenko: Die deutsche und russische Kultur waren immer miteinander verbunden. Ich habe das Gedicht "Philosophenweg" nicht zufällig geschrieben. Diese Stadt war schon immer ein Zentrum der Kultur, und das Wort Heidelberg war immer ein Symbol für Philosophie und den wissenschaftlichen Forschungsdrang. Für jeden Russen ist Heidelberg ein Symbol Deutschlands.

ruprecht: Warum gerade der Philosophenweg?

Jewtuschenko: Ich habe das Thema deshalb gewählt, weil ich finde, daß sich die Menschheit in eine moralische Sackgasse verirrt hat. Diese moralische Sackgasse verursacht eine geistige und ökonomische Krise. Das 20. Jahrhundert ist ein Jahrhundert von Ereignissen mit kollossaler Bedeutung, die die Vorstellungskraft des Menschen übersteigen. Wir betreten das 21. Jahrhundert fast wehrlos. Mit der Hilfe der genialen Philosophen des letzten Jahrhunderts können wir nicht die aktuellen Probleme dieses Jahrhunderts und auch nicht die schon vorhersehbaren Probleme des kommenden Jahrhunderts lösen. Dennoch dürfen diese Philosophen nicht vergessen werden. Die Erfahrungen der Menschheit haben deren geistige Kapazitäten überholt. Sehen Sie sich unsere einfältigen Politiker an. Die taugen doch nichts. Wir brauchen jetzt keine Pragmatiker und Karrieristen. Wir brauchen Philosophen mit weniger weibischen Eigenschaften.

ruprecht: Was sagen Sie zur Zukunft des Philosophenwegs?

Jewtuschenko: Die Menschheit steht vor zwei Tendenzen: Die erste Tendenz heißt Tribalismus und die zweite Vereinigung. Die erste Tendenz ist sehr gefährlich. In der früheren Sowjetunion fand z.B. eine Balkanisierung des Kaukasus statt. Gleichzeitig mit der Wiedervereinigung des visumfreien Europas passieren solche furchtbaren Sachen wie im wunderschönen Jugoslawien. Und sehen Sie einmal, was sie aus Abchasien, dem kleinen Teil Georgiens, gemacht haben. Aus einem fruchtbaren Land hat man eine öde Wüste gemacht. Unser größter Feind ist der aggressive Nationalismus, der überall herrscht. Es macht keinen Unterschied, egal ob er gegenüber Juden, Arabern, Russen oder Deutschen ausgeübt wird.

ruprecht: Wo liegen Ihrer Meinung nach die Wurzeln des Nationalismus?

Jewtuschenko: Das liegt an einem Mangel an Philosophie, denn jetzt hat sich ein Vakuum gebildet. Wenn ein Vakuum existiert, dann ist der Nationalismus keine Idee, sondern ein Ersatz dafür. Der Nationalismus hat aber keine Zukunft. Wir müssen eine Philosophie gründen. Ich fühle voraus, daß die Menschheit sich eine neue Philosophie zunutze machen wird, sie aber noch nicht formulieren kann.

ruprecht: Wie könnte eine solche Philosophie aussehen?

Jewtuschenko: Ich bin mir sicher, daß Andrej Sacharow hellseherisch eine Philosophie des "dritten Systems" vorausgesehen hat. Denn der Sozialismus, wie er bei uns existiert hat, hat sich kompromittiert und diskreditiert. Auch der Kapitalismus hat sich meiner Meinung nach in vielerlei Hinsicht kompromitiert. Mir scheint, die Menschheit sollte jetzt ein solches drittes System hervorbringen, das das Beste aus den vielen nichtwahrgewordenen Hoffnungen des Sozialismus und aus dem Christentum nimmt. Und vor allem das Beste, das die kapitalistische Gesellschaft besitzt, ohne deren Verbrechen zu wiederholen. Wir befinden uns jetzt in einem Plasma. Die neue Gesellschaft existiert noch nicht. Aber es wird das dritte System geben. Deswegen habe ich das Gedicht über den Philosophenweg geschrieben.

ruprecht: In einem anderen Gedicht haben sie geschrieben, die Macht sei die Stiefmutter des Gedankens. Woher nimmt die russische Intelligenz ihre Kraft, wo sie sich doch selbst in einem Imperium der Macht befindet?

Jewtuschenko: Man sagt doch: Jedem das seine. Ich glaube, daß die Intelligenzija sich heute aus hygienischen Gründen von der Macht distanziert hat. Diese Sichtweise halte ich für falsch. In Rußland: Die Revolution der letzten Jahren hat im Grunde genommen nur dank der Intelligenz stattgefunden. Gorbatschow war ein Leser unserer Poesie und Prosa. Er hat selbst gesagt, daß er noch ein anderer Mensch war, als er aus der Provinz nach Moskau kam. Die Gedichte der Poeten unserer Generation haben ihn gigantisch beeinflußt. Alle Veränderungen bei uns sind praktisch von Schriftstellern und Intelligenzlern vorbereitet und durchgeführt worden.

ruprecht: Mischt sich die russische Intelligenz heute immer noch in Fragen der Macht ein?

Jewtuschenko: Die heutige Intelligenz ist entweder von Macht entfernt worden oder hat sich selbst distanziert. Das ist nicht richtig. Man darf nicht hochmütig sein. Man soll der Macht gegenüber nicht buckeln, aber man darf sie auch nicht in die Hände von Dummköpfen übergeben. Das ist doch klar. Wenn einer von denjenigen, die für den Krieg in Tschetschenien verantwortlich sind, "Hadschi Murat" von Lew Tolstoj gelesen hätte, dann hätten sie niemals gewagt, diesen Krieg zu beginnen. Dort ist alles schon beschrieben. Aber sie lesen einfach nicht. Es fehlt ihnen an Kultur.

ruprecht: Sind in Rußland ausschließlich Dummköpfe an der Macht?

Jewtuschenko: Fast unsere ganze Intelligenz wurde von der Macht entfernt und durch Leute aus dem Parteiapparat ersetzt. Im Westen schreibt man, daß in Rußland zur Zeit Wahlkampf zwischen Kommunisten und deren Gegnern betrieben wird. Das sind aber alles Kommunisten. Sie haben alle eine kommunistische Erziehung. Ich verurteile sie nicht, weil sie nicht anders konnten. Auch Jelzin hat letztlich im Jahr 1991 etwas Gutes getan. Er hat den Gulag gestoppt, der beinahe wiedergekommen wäre. Aber jetzt ist offensichtlich, daß die Leute an der Macht kulturlos sind.

ruprecht: Gibt es in Rußland heute jemanden, der eine gute Politik machen könnte?

Jewtuschenko: Bei uns gibt es eine Menge talentierter Leute. Das beste wäre, wenn sich die verschiedenen Politiker vereinigen würden, sogar Jelzin. Wenn der jetzt im Wahlkampf [zu den Präsidentschaftswahlen am 16.6.1996] den Schritt wagen würde, seine heutigen Gegner einzubinden - Jawlinski, Swjatoslaw Fjodorow oder sogar Gorbatschow - wieso nicht? Wieso kann Gorbatschow in Rußland nicht die Rolle spielen, die Carter in Amerika einnimmt? Diese Leute muß man nutzen. Wenn sie sich nicht vereinen, gibt es eine Gefahr für die Rückkehr in die Vergangenheit. Ich glaube zwar nicht, daß es so kommt, aber die Gefahr existiert doch.

ruprecht: Welche Chancen hat Rußland, zu einer intelligenten Politik zurückzukehren?

Jewtuschenko: Regierung und Intelligenz haben sich gespalten, und die Kandidaten der Intelligenz widmen sich Fragen von untergeordneter Bedeutung. Wegen eigener Ambitionen setzen sie sich nicht an einem Tisch zusammen und können sich nicht auf einen Kandidaten einigen. Alle ihre Varianten sind perspektivenlos. Die alte Krankheit unserer Liberalen ist, daß sie sich nicht einigen können.

ruprecht: Und für wen werden Sie stimmen?

Jewtuschenko: Das weiß ich noch nicht. Und ich würde es Ihnen auch nicht sagen. Ich schließe allerdings die Möglichkeit nicht aus, daß die Wahl überhaupt nicht stattfindet.

ruprecht: Herr Jewtuschenko, Sie sind Dichter. Hat sich Ihr russisches Publikum in den letzten Jahren verändert? Hört es Ihnen noch zu wie früher?

Jewtuschenko: Das Problem liegt nicht beim Publikum. Früher gab es Organisationen, die für Auftritte von Schriftstellern verantwortlich waren. Heute gibt es bei uns anstelle eines mächtigen Verbandes fünf Schriftstellerverbände, die sich miteinander streiten. Es gab ein Propagandabüro für Belletristik. Jetzt macht man das mit eigenen Kräften.

ruprecht: Was heißt das konkret?

Jewtuschenko: Aus unserem ersten Fernsehkanal wurde Kulturelles vollkommen verdrängt. Alles hat sich kommerzialisiert. Ein Prozeß der sogenannten McDonaldisierung der russischen Seele. Das heißt aber nicht, daß das Volk die Poesie nicht mehr lieben würde. Unsere besten Leser waren früher Ingenieure, Lehrer, Ärzte. Zur Zeit arbeiten sie an drei oder vier verschiedenen Stellen. Ihnen fallen die Augen zu. Sie können nicht lesen, sie fallen vor Müdigkeit um. Dazu sind unsere Leser heute sehr arm, bekommen einen sehr niedrigen Lohn. Und von den Reichen lesen nicht alle.

ruprecht: Sind Stimmen, die die Verwestlichung mit repressiven Mitteln stoppen wollen, berechtigt?

Jewtuschenko: Die russische Intelligenz hat unrecht, wenn sie wegen mancher Vulgaritäten xenophob wird. Sie sind der Meinung, daß alles, was aus dem Westen kommt, die russischen Traditionen zerstören wird. Die Vulgaritäten werden aber von uns selbst mitproduziert. Außerdem haben wir in der westlichen Intelligenz potentielle Mitstreiter. Die amerikanische Intelligenz leidet selbst unter der McDonaldisierung der Massenkultur. In Deutschland ist es genauso. Sehen Sie, wie katastrophal das Fernsehen in Italien ist. Ich komme gerade aus Italien. In Amerika kann man sich überhaupt nur zwei oder drei Sendungen ansehen, und das ab und zu. Der Rest ist "stupidization". Dasselbe findet derzeit auch in Rußland statt.

ruprecht: Was kann man dagegen tun?

Jewtuschenko: Man muß für einen Kulturkanal im Fernsehen kämpfen. Zur Zeit lehre ich Poesie in den Staaten. Aber in Rußland habe ich jeden Samstag im zweiten staatlichen Kanal eine Sendung, "26 Minuten Poesie". 52 Sendungen habe ich schon im voraus produziert, und ich werde noch weitere 50 machen. Aber das durchzusetzen war ein harter Kampf.

ruprecht: Glauben Sie, daß sich die "russische Seele" durch die Amerikanisierung verändern kann?

Jewtuschenko: Natürlich nicht. Das ist ein sinnloser Gedanke. Die Russen werden keine Amerikaner. Übrigens: Warum sollten die Amerikaner, die Rußland amerikanisieren wollen, das tun? Wenn die ganze Welt Amerika ähneln wird, wohin sollen sie dann reisen? Langweilig wird es denen werden.

ruprecht: Sind Sie im Hinblick auf das heutige Rußland insgesamt eher optimistisch oder pessimistisch eingestellt?

Jewtuschenko: Antonio Gramsci, der italienische Philosoph, hat einmal gesagt: "I'm a pessimist with my observations and an optimist with my actions".

ruprecht: Herr Jewtuschenko, vielen Dank für das Gespräch. (tb, lr)


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