Als sich der Jumbo langsam in die Nachtluft bohrte, bot sich mir ein
atemberaubender Anblick: L.A. bei Nacht. Ein Lichter-Ozean von einem Horizont
zum anderen, flach wie eine Tortilla und brodelnd wie ein Bohneneintopf. Ich
bekam Hunger. Wegen der Metaphern. Ich sah auf die Stadt herunter. Stadt?
Schlagartig wurde mit klar, daß ich den vergangenen vier Wochen L.A.
vollkommen mißverstanden hatte. Ich hatte geglaubt, L.A. sei eine Stadt.
Jetzt ging mir auf: L.A. ist ein Parkplatz.
Ein Parkplatz, auf dem man auch wohnt, zugegeben, aber eben doch ein Ort, an
dem man in erster Linie damit beschäftigt ist, sein Auto von der einen
Ecke in die andere zu stellen. Ein Gebiet so groß wie Rheinland Pfalz
diente dazu, Autos zu parken. Von denen gab es mehr als Menschen.
Und überhaupt: Hatte man mir nicht gleich bei meiner Ankunft gesagt,
daß ich ohne Auto hier nicht mal einen Hamburger kaufen könnte? Ohne
Auto kann man nämlich kein McDonald's-drive-in besuchen. Auch keine andere
Veranstaltung, die die 12 Millionen Parkwächter (und ihre
Angehörigen, heranwachsenden Parkwächter) in L.A. so ausüben,
wenn sie sich gerade vom Umparken erholen: Drive-in-cinema,
drive-through-church, drive-in-cemetary. Auf letzterem wirft man den eben
verstorbenen Angehörigen aus dem fahrenden Auto die Erde auf den Sarg. Wen
wollte es da wundern, daß im Land des Parkens auch aus dem Auto gemordet
wird. Die drive-by-attacks können sozusagen während des Umparkens
erledigt werden...
Der Jumbo stieg höher und höher. Ich starrte erschrocken herunter auf
das Lichtermeer. Vier Wochen totale Fehlinterpretation lagen hinter mir. Unter
mir kochten die Autolichter. Ich nippte an meinem Camapari-Orange. Kein Wunder,
daß ich mich so schlecht zurecht gefunden hatte. Ich war von einer
völlig falschen Arbeitshypothese ausgegangen. Nicht diente das Fahren dem
Leben, nein, die 12 Millionen Parkwächter unter mir lebten überhaupt
und ausschließlich, um zu parken. Ich atmete auf. Ich war soeben dem
größten Parkplatz der Welt entronnen.
Jetzt geht er auf Deutschlands Straßen an den Start: Der neue Opel
Grilletta. Mit Leichtmetallgrillrost und eingebautem Solarium ist der Grilleta
der heißeste Ofen seit der Erfindung der Mikrowelle.
Unter allen Sitzen befinden sich Hochleistungs-Heizröhren. Das macht
Dampf. Auch für Unfälle bei polarähnlichen Verhältnissen
ist gesorgt: Heißluftairbags sorgen für wohlig-warmen Aufprall. Und
im Sommer gibt der Grilletta Ihnen den Rest: Die Klimaanlage "Megabrutzel" hat
bis jetzt noch jede Birne weichgekocht. Die Sahara ist ein Scheiß dagegen!