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Klecks & Klang


Star War's back!

Die erste monatliche Star Wars Comic Serie

Egal wohin man schaut, egal woher man kommt und egal was man sonst so tut, man kommt im Moment nicht an dem Star Wars-Hype vorbei, der über den Teich zu uns schwappt: "Episode One" hier, "The Phantom Menace" dort und "Die schwarze Bedrohung" noch oben drauf.

George Lucas, der Erfinder des Merchandising, hat sich seinen Traum erfüllt, den Anfang von Star Wars nun in technisch perfekter Weise zu erzählen; daß er dabei noch Milliarden Dollar an Lizenzrechten verdient, wird ihn wohl nicht besonders traurig stimmen. Allein PepsiCo bezahlte alleine 2 Milliarden für das Recht, mit Star Wars Figuren in Pizza Hut und Taco Bell zu werben, aber auch sonst gibt es nicht einen Bereich, in dem Lizenzrechte nicht vergeben wurden: Bettwäsche, Faxmaschinen, Lampen, Pantoffeln et cetera.

Nicht verwunderlich, daß dann auch Medien, die eher mit Star Wars verbunden sind, in diesem Wahnsinn einen Aufschwung erfahren, und so produziert der Stuttgarter Dino Verlag die erste Comicserie mit dem Star Wars Universum als Inhalt, die monatlich im amerikanischen Heftchenformat und nicht dem größeren und dickeren deutschen Albenformat ab Juni erscheint. Dabei wird das Heftchen aber nicht nur eine Ausgabe des amerikanischen Originals beinhalten, sondern noch eine zweite Geschichte dazu. Im ersten Heft sind darum jeweils die ersten Ausgaben von aktuellen Serien des Dark Horse Verlages enthalten, der die derzeitigen Lizenzrechte alle Star Wars Comics in den USA innehält.

"Vaders Rache", die erste der beiden, beschreibt die Zeit nach der Zerstörung des ersten Todessternes, als Darth Vader mit allen Mitteln nach Luke Skywalker fahnden läßt, da er der Pilot war, der den Todesstern explodieren ließ. Hervorzuheben an dieser Geschichte ist vor allem, daß Dave Gibbons sie zeichnet, derselbe Gibbons, der in den Achtziger Jahren mit dem ebenfalls genialen Autor Alan Moore "Watchmen" auf den Markt brachte und die Superheldencomics revolutionierte. Nur schade, daß die Story hinter den Zeichnungen zurücksteht; hier hätte ein besserer Autor zusammen mit Gibbons wieder Aufsehen erregt.

Die zweite Geschichte "Zeichen der Rebellion" spielt dagegen kurz vor der Episode Eins und schildert sogar Personen, die im Film auftauchen: Protagonist ist der Jedi Ki-Adi-Mundi und die Schilderung der Ereignisse auf seinem Heimatplaneten Cerea.

Obwohl keine weltbekannten Comickünstler an diesem Comic arbeiteten, so kann trotzdem die Qualität von Text und Bild überzeugen. Erwähnenswert sind außerdem die Cover von Ken Kelley, die der Dino Verlag glücklicherweise nicht vergessen hat, in die deutsche Version ebenfalls einzubinden. (jr)

Die Star Wars Serie erscheint monatlich bei Dino-Comics für 5,90 DM.

Unbekannte Krim

Ausstellung im Kurpfälzischen Museum

Dank der bestehenden Städtepartnerschaft zwischen der Krimhauptstadt Simferopol und Heidelberg ist es erstmals möglich, in Deutschland archäologische Schätze aus drei Jahrtausenden einer kulturhistorisch hochinteressanten Region am Rande Europas zu sehen.

Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtete im 5. Jh. v. Chr. von barbarischen Völkern am Rande der damaligen Welt und prägte damit das Bild der antiken Geschichtsschreibung des Teils der Ukraine, der uns heute als Krim bekannt ist. So ist es nicht verwunderlich, daß der beschwerliche Vorstoß der griechischen Kolonisation über das Schwarze Meer dort endete, wo der Mythos der Iphigenie auf Tauris geboren wurde. Als raubendes, kriegswütiges Volk beschrieb Herodot die Taurer, welchen Iphigenie als Dienerin im Tempel helfen mußte, zu Ehren der Artemis Gefangenen die Köpfe abzuschlagen.

An die dunklen Riten erinnert in der gezeigten Ausstellung kaum etwas. Im lichtdurchfluteten Museumsraum wird der Besucher auf großen, von der Decke hängenden Pergamentfahnen in Geographie und das antike Vielvölkergewirr der Halbinsel eingeführt. Denn auf dem wasserarmen Landstrich von der Größe Siziliens trafen nicht nur Griechen und Taurer aufeinander. Vom 6. Jh. v. Chr bis zum 11. Jh. bekriegten sich hier gegenseitig Römer, Skythen, Sarmaten, Alanen, Goten, Charsen und Polowzen oder gingen in friedlicher Mischkultur auf. Anhand der gezeigten Exponate läßt sich dieses kulturelle Neben- und Miteinander gut verfolgen. Die zunächst verwirrend scheinende Völkerzahl nimmt beim Gang durch die Ausstellung klare Züge an und wird durch den chronologischen Aufbau und Beschreibungen der einzelnen Volksgruppen leicht eingänglich vermittelt. Viele Exponate sind von bizarrer Schönheit. Über zweitausend Jahre alte skythische Pfeilspitzen wirken überraschend scharf und tödlich, bronzene Tierkopffiguren erinnern an Spielsteine eines Fantasy-Spiels, Gold- und Silberschmuck zeigen die Kunstfertigkeit der an der Grenze zwischen Orient und Okzident aufeinandertreffenden Krimvölker.

Einen Bogen zwischen archaischen Zeiten und der Gegenwart spannt eine Serie von Monotypien des Simferopoler Künstlers Vassilij Trussow mit dem Titel "Land der Skythen". Die Ausstellung trägt im Hinblick auf ein zusammenwachsendes Europa dazu bei, eine Region am Rande dieses Kontinents in den Blickpunkt des Interesses zu stellen und verdeutlicht, wie leicht sich daraus neuer Bezug für die Gegenwart knüpfen läßt. Ausstellungsbegleitend wird dies durch ein Rahmenprogramm mit Diavortrag, Lesungen und Konzerten aktiv umgesetzt.

Geöffnet ist noch bis 08.08.99 (täglich, außer Montag, von 10-17 Uhr, Mittwoch 10-21 Uhr). Führungen und begleitende Veranstaltungen können unter Tel. 06221/583402 erfragt werden. (mas)


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