28.04.2009
Unfähigkeit, nicht Platzmangel
Leserbrief zum Artikel "Gedränge in der Krehl", Ausgabe 119
Liebe Redaktion,
der Artikel "Gedränge in der Krehl" ist miserabel recherchiert und extrem einseitig. Ich bin Student des AWI und kann das alles nicht bestätigen. Es stehen dem Alfred-Weber-Institut (AWI) vier Unterrichtsräume zu, dem Institut für Soziologie (ISOZ) und dem Institut für Politische Wissenschaft (IPW) je drei. Das AWI ist größer als die beiden anderen Institute zusammen dennoch hat das IPW den mit Abstand größten Raum aller Institute. Vielleicht herrscht es am IPW gar kein Platzmangel, sondern schlicht Unfähigkeit und peinlich wenig Lehrangebot. Das AWI hat drei bis vier Mal soviele Veranstaltungen als das IPW und kriegt es trotz der im Grunde gleichen Raumsituation viel besser hin, weil durch die große Anzahl von Übungen/Seminaren (Ergebnis der Studiengebühren) die Raumgröße dann ausreicht. Ein Lehrauftrag für ein Proseminar (zwei Semesterwochenstunden) kostet etwa 1.000 Euro. Da ist es in Zeiten von Studiengebühren doch wohl noch drin, das Lehrangebot deutlich zu verbessern.
Der Schlusssatz von Herrn Yusopov ist schlicht absurd. Es soll so klingen als seien die Ausleihbestimmungen der Campusbibliothek nicht ausreichend. Das Gegenteil ist der Fall: Man kann von Montag bis Freitag von 9 bis 22 und Samstags von 10 bis 20 Uhr über Heidi den kompletten Bestand aller drei Institute und die Lehrbuchsammlung der Universitätsbibliothek ausleihen. So war es im AWI schon immer. Es ist aber vielmehr so, dass sich gerade die Fachschaft des IPW intensiv dafür einsetzt, die Ausleihe der IPW-Bücher zu verbieten, weil ja so auch andere Studenten (zum Beispiel die des AWI) die IPW-Bücher ausleihen könnten. Ich finde diese Einstellung in hohem Maße asozial und unsolidarisch.
Ich bin mit dem neuen Standort sehr zufrieden.
Wolf
von Wolfgang Reiher