Dies ist ein Archiv der ruprecht-Webseiten, wie sie bis zum 12.10.2013 bestanden. Die aktuelle Seite findet sich auf https://www.ruprecht.deruprecht/Schlagloch-doppelkeks-Jubiläum
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Wissenschaft
30.05.2009
Streit um Open Access Zwischen Illegalität und Notwehr Mit seinem "Heidelberger Appell für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte" hat der Heidelberger Germanistik-Professor Roland Reuß in ein Wespennest gestochen und eine Grundsatzdebatte entfacht. Mit seinem "Heidelberger Appell für Publikationsfreiheit und die Wahrung der Urheberrechte" hat der Heidelberger Germanistik-Professor Roland Reuß in ein Wespennest gestochen und eine Grundsatzdebatte entfacht. Was harmlos klingt, empört derzeit die meisten Wissenschaftler. Denn Reuß wendet sich nicht nur gegen Google, sondern auch gegen die "Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen", der alle großen Geldgeber der Forschung, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) angehören. Ihm zufolge zwinge die Allianz Forscher zur Publikation im Internet, indem sie Projekte angeblich nur dann finanzieren, wenn die Ergebnisse online veröffentlicht werden. In dieser Praxis sieht Reuß eine Gefahr für das herkömmliche Verlagswesen: "Wer würde noch einen Text drucken wollen, den es bereits frei im Internet gibt?", fragt sich Reuß. Zwar befürworten Wissenschaftsorganisationen tatsächlich die kostenlose Online-Publikation von Fachtexte, jedoch leiden nicht alle Forscher unter der als Open Access bekannten Praxis. Von der schnelleren und aktuelleren Kommunikation im Netz profitieren zumindest Naturwissenschaftler, deren Ergebnisse international relevant sind. Open Access bedeutet kostenfreier Online-Zugriff auf Fachtexte. Die Preise für Fachzeitschriften sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Immer mehr Bibliotheken sehen sich gezwungen, ein Abo nach dem anderen zu kündigen und begrüßen daher den freien Zugriff auf Fachtexte. So hat auch die UB Heidelberg mit dem Server HeiDOK eine eigene Open-Access-Plattform. Die deutschen Wissenschaftsorganisationen wie die DFG wollen mit Hilfe von Open Access die überzogene Preispolitik international agierender Verlagskonzerne stoppen. Auch sollen die Autoren die Rechte an ihren Texten nicht mehr an die Verlage abtreten müssen. Kritiker sehen allerdings die Autorenrechte und das Verlagswesen durch Open Access gefährdet. |