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30.10.2009
Editors - In This Light And On This Evening Der Synthesizer lässt grüßen Mit ihrem dritten Studio-Album könnten die Editors einige ihrer Fans verschrecken: Die britische Combo hat sich vom einstigen Indie-Image ab- und den Elektro-Gefilden zugewandt. Das Ergebnis überzeugt, wenn auch nicht auf Anhieb. Muse haben ihn bereits hinter sich, die Arctic Monkeys vielleicht noch vor sich, und Depeche Mode kennen ihn in umgekehrter Richtung: den Wandel einer Rock- in eine Elektro-Band. Mit „In This Light And On This Evening“, ihrem jüngst erschienenen dritten Studioalbum, lassen die Editors ihre liebgewonnenen Indie-Gewohnheiten hinter sich. Überraschend weit hinter sich. Unheilschwanger daherscheppernd
Anschmiegsam-eingängige Hits à la „Smokers Outside The Hospital Door“ wird man hier vergeblich suchen: Die Editors haben ihre Saiteninstrumente an den Bühnenrand verbannt, um das Rampenlicht einem neuen Star zu überlassen – dem Keyboard. „Wir haben uns nicht hingesetzt und darüber diskutiert ein elektronisches Album zu machen“, so Leadsänger und Gitarrist Tom Smith, „aber wir wussten instinktiv, dass es an der Zeit war neue Dinge auszuprobieren.“ Und die Lust am Neuen quillt der Platte förmlich aus allen Poren. Bereits der das Album eröffnende Titeltrack kommt in bester, unheilschwanger daherscheppernder Synthie-Manier daher: Fast fühlt man sich in die frühen 1980er zurückversetzt, so unterkühlt-schwelgerisch oszilliert der Keyboard-Rhythmus um die Ecke – nur um sich hernach, gepaart mit ein paar wohlsituierten Elektro-Streichern, erbarmungslos durch die Ohrmuschel zu sägen. Gewöhnungsbedürftig? Vielleicht. Nachhaltig? Auf jeden! Keine Platte zum einmal Hören
Synthie-schwelgerisch geht es weiter: Auch „The Boxer“ liebäugelt mit berauschendem Dark Wave à la Joy Division, komplettiert mit einer gehörigen Portion süßem Weltschmerz. Derweil hat das vergleichsweise frohgemut daher tänzelnde „Bricks And Mortar“ mal kurz bei David Bowie in die Umkleidekabine gelinst, und auch das wabernde Disco-Frettchen „Papillon“ dürfte nicht nur unter Dave-Gahan-Anhängern eine begeisterte Hörerschaft finden. „In This Light And On This Evening“ ist keine Platte zum einmal Hören, zugegeben. Aber zum zweimal Hören. Und dreimal. Und den ganzen Herbst und Winter hindurch, bis ans Ende der kalten Tage. |