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 Hochschule
06.07.2010

Nebenfach Querdenken

Neues fächerübergreifendes Ergänzungsfach an der Uni Heidelberg

"Studium" stammt vom lateinischen "studere" und heiĂźt soviel wie "sich bilden". Der Hauptgrund ein Studium zu beginnen. Oft kehrt nach einiger Zeit Langeweile und ErnĂĽchterung ein. Der ergänzende Studiengang Marsilius-Studien will das ändern.

Das Wort Studium leitet sich ab von dem lateinischen „studere“, also wollen, sich bemühen, aber auch: sich interessieren, sich bilden. Aus diesen Gründen beginnen die meisten zukünftigen Studierenden auch ihr Studium. Oft jedoch kehrt nach einiger Zeit Ernüchterung ein. Das Studium ist einseitig und die Multidisziplinarität aus der Schulzeit beginnt einem schmerzlich zu fehlen. Gerade Bachelorstudenten befürchten, zu einem reinen „Fachidioten“ ausgebildet zu werden.

Damit soll jetzt Schluss sein – gemäß dem Anspruch der humanistischen Bildung, durch das Studium eine ästhetische, moralische und geistige Entwicklung zu fördern, haben Heidelberger Studierende den neuen Ergänzungsstudiengang Marsilius-Studien initiiert.

Wissenschaftliche Forschung ist durch arbeitsteilige Prozesse gekennzeichnet, eine Spezialisierung in einzelnen Fächern ist somit die Konsequenz. Allerdings ist die Wirklichkeit, die die wissenschaftliche Forschung reflektiert, vielschichtig und komplex.

Eine Unterteilung in Einzelwissenschaften findet in der Wirklichkeit so nicht statt: Die Probleme sind nicht entsprechend den disziplinären Grenzen geschnitten, sondern umfassen mehrere Fächer. Daher war es laut Cosima Steck, einer der Initiatoren, höchste Zeit für ein interdisziplinäres Lehrangebot.

Ihr Wunsch ist es, „dass über die Disziplingrenzen hinweg ein Diskussionsprozess stattfindet, sodass die Studierenden die Möglichkeit erhalten, andere Wissenschaftskulturen kennenzulernen und mit den Inhalten und Methoden ihres eigenen Faches zu verknüpfen“. Moritz Küntzler erklärt seinen Antrieb, sich für die Einführung des Ergänzungsstudiengangs zu engagieren: „In Heidelberg studiert man sein Fach – mehr nicht. Das ist schade und einer Volluniversität nicht angemessen“. So warten auf die teilnehmenden Studierenden Seminare mit den Themen Evolution, kognitive Entwicklung und Lernen im Alter sowie praxisbezogene Wasserprobleme aus interdisziplinärer Perspektive.

Die Marsilius-Studien können ergänzend zum Studium oder zur Promotion belegt werden und stehen allen Interessierten offen. Jedoch empfehlen der Geschäftsführer des Marsilius Kolleg, Tobias Just und seine studentischen Mitstreiter Alex, Oliver, Max, Cosima und Moritz, die Teilnahme frühestens ab dem dritten Fachsemester.

Für alle Studierenden, die an einem Marsilius-Zertifikat interessiert sind, ist die Teilnahme an mindestens zwei Brückenseminaren, einer Lehrveranstaltung für fachfremdes Publikum und der Vortrag einer eigenen Arbeit verpflichtend. Dies soll aber nicht abschreckend wirken: So sollte auch nicht das Zertifikat, sondern der interdisziplinäre Austausch und das gemeinsame Erarbeiten reizvoller Thematiken im Vordergrund stehen.

Cosima Steck betont, dass „der Ergänzungsstudiengang ja auch über einen selbst definierten Zeitraum läuft, und man nur so viele Veranstaltungen pro Semester besucht, wie es der reguläre Stundenplan erlaubt“. Für viele Studiengänge bestehen zudem Anrechungsmöglichkeiten.



Die Marsilius-Studien

Ab dem kommendem Wintersemester wird es an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg einen neuen, interdisziplinären Ergänzungsstudiengang geben – die Marsilius-Studien. Das Herzstück der Marsilius-Studien bilden sogenannte Brückenseminare, die jeweils von mindestens zwei Dozenten verschiedener Wissenschaftskulturen geleitet werden. Abgerundet wird der Studiengang durch ein fächerübergreifendes Kolloquium, in dem die Studierenden ihre Abschlussarbeiten zur Diskussion stellen.

von Leony Lynen
   

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