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Heidelberg
15.11.2011
Per Straßenbahn zum Uniplatz Langfristige Pläne für den Ausbau des Nahverkehrs noch unsicher Der Gemeinderat hat im Mai dieses Jahres die Planung eines „Mobilitätsnetzes“ beschlossen, das die bestehenden Bahnlinien auch zum Universitätsplatz erweitern soll. Allerdings ist die Finanzierung noch nicht geklärt, so dass das gesamte Projekt noch vor Baubeginn scheitern könnte. Als „sehr ehrgeizigen Plan“ bezeichnet es Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer des Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, den Uniplatz bis 2017 an das Heidelberger Straßenbahnnetz anzuschließen. Doch dies ist Teil des Mobilitätsnetzes, das der Heidelberger Gemeinderat im Mai beschlossen hat. Bis 1976 gab es eine Straßenbahn, die den Bismarckplatz über die Hauptstraße mit dem Karlstor verband. Auf anderem Wege soll die Altstadt vielleicht bald wieder per Schiene erreichbar sein. Der Streckenausbau soll die beiden Universitätsstandorte Neuenheimer Feld und Uniplatz verbinden. Das längere Schienennetz werde zudem die Fahrgastzahl erhöhen, glaubt Nahverkehrsexperte Dieter Ludwig und spricht aus Erfahrung: Seit Umbau des öffentlichen Nahverkehrs in Karlsruhe von Bus zu Schiene sei die Fahrgastzahl um mehr als 25 Prozent gestiegen. „Die Leute fahren lieber Bahn als Bus, denn sie lassen nicht das eigene Auto stehen, um mit einem anderen, größeren Auto zu fahren“, sagt Ludwig. So fügt sich das Mobilitätsnetz auch in den Plan der Stadt ein, die CO2-Emissionen langfristig zu senken. Die Strecke zum Uniplatz ist nur Teil eines größeren Umbauplans. Das Mobilitätsnetz soll mehrere Teilprojekte zusammen realisieren. Zum einen die Neuenheimer-Feld-Bahn, die Campus, Zoo und Sportanlagen mit dem Straßenbahnnetz verbinden soll. Eine weitere Baustelle ist die Haltestelle am Hauptbahnhof, bei der die Experten Bedarf für Veränderung sehen: „Wer heute am Heidelberger Hauptbahnhof ankommt, muss erst eine vielbefahrene Straße überqueren, um an einem zu kleinen Bahnsteig warten“, kritisiert Volker Jäkle vom Ingenieursbüro Emch+Berger, das für die Planung des Mobilitätsnetzes verantwortlich ist. Und schließlich ist da die Strecke zum Uniplatz, die Campuslinie, die über die Friedrich-Ebert-Anlage und die Grabengasse zum Uniplatz führen soll. Die Teilprojekte wurden zusammengelegt, da es Fördergelder vom Bund nur für Projekte ab einer bestimmten Summe vergeben werden. Andernfalls müsste die Stadt die Kosten der Einzelprojekte allein tragen. Der vom Gemeinderat beschlossene Plan sieht nun vor, 2013 mit dem Bau der Neuenheimer-Feld-Bahn und 2015 mit der Anbindung der Altstadt zu beginnen. Bis dahin ist noch viel zu tun und die Planung ist langwierig; allein die Studien zur Umweltverträglichkeit dauern eine ganze Vegetationsperiode, also ein Jahr. Und es gibt bereits Proteste der jeweiligen Anwohner gegen die neuen Bahnlinien. Doch vor allem die noch nicht gesicherte Finanzierung des ehrgeizigen Bauprojekts könnte den grundsätzlichen Beschluss des Gemeinderates nichtig werden lassen: Noch ist eine Bundesförderung nicht beschlossen und so droht dem gesamten Projekt das Aus – noch bevor überhaupt der Grundstein gelegt worden ist. |