Dies ist ein Archiv der ruprecht-Webseiten, wie sie bis zum 12.10.2013 bestanden. Die aktuelle Seite findet sich auf https://www.ruprecht.deruprecht/Schlagloch-doppelkeks-Jubiläum
Am 13.10. feiern wir 25 Jahre ruprecht/Schlagloch
und 10 Jahre doppelkeks [...mehr]
ruprecht auf Facebook
Unsere
Fan-Seite
Andere Studizeitungen
ruprechts Liste von
Studierendenzeitungen im deutschsprachigen Raum
ruprecht-RSS
ruprecht-Nachrichten per
RSS-Feed
Heidelberg
17.05.2012
Hauptsache hip Kneipenkritik 70: Ginsburg Man muss in Heidelberg dankbar sein, wenn neue Bars eröffnen, die nicht den Charme Alt-Heidelberger Studentenkneipen versprühen. Insofern bereichert das Anfang des Jahres eingeweihte Ginsburg in der Nähe des Bismarckplatzes die Gastro-Szene der Stadt. Unverputzte Wände, dezente Beleuchtung aus den obligatorischen Retro-Lampenschirmen und Club-Musik aus den Lautsprechern erzeugen durchaus eine urbane Atmosphäre. Das Konzept der Betreiber lautet dabei: eine reine Kneipe, um hip etwas trinken zu gehen. Also verzichten sie auf Speisen, erlauben stattdessen das Rauchen und ermuntern die Gäste, mit dem Barkeeper ins Gespräch zu kommen. Auf Grund der puristisch gehaltenen Karte ist das auch notwendig, denn dort sind nur die einzelnen Getränke-Kategorien aufgeführt. „Unsere Gäste sollen sagen, was sie trinken möchten, dann bereiten wir das nach ihren Wünschen zu“, erklärt der Mann hinter dem Tresen. Das klappt auch, zumindest noch bei Bier und Wein. Bei etwas anspruchsvolleren Drinks kann das ansonsten sehr zuvorkommende Personal dann allerdings nur noch die Wahl zwischen den einzelnen Spirituosen-Marken anbieten. Und bei großem Andrang geht das Bier auch schonmal zimmerwarm über den Tresen. „Wir haben halt gerade erst aufgefüllt“, lautet die schlichte Erklärung. Und so zeigen sich dann doch leichte Risse in der Selbstdarstellung der In-Kneipe. Eine gehobene Trink-Kultur kann die Bar nur begrenzt bieten. Und man merkt es dem Ginsburg an, dass jedes unverputzte Stück Wand mit Absicht so aussehen soll, als befände man sich nicht im Gebäude des teuersten Hotels der Stadt, sondern in einem Berliner Abrisshaus. Gelegen zwischen Boutiquen, in denen Polo-Sakkos und Bogner-Handtaschen verkauft werden, wirkt die Hipster-Szenerie letztlich zu aufgesetzt.
Ginsburg Preise: Ă–ffnungszeiten: |