11.12.2006
Mit mehr Dampf in die zweite Elite-Runde
Wie die UniversitÀt Heidelberg ihre zweite Chance nutzen will, um den Elitezuschlag zu erhalten.
Nach dem ĂŒberraschenden Scheitern in der ersten Runde der Exzellenz-Initiative wurde lange gerĂ€tselt, welche GrĂŒnde ausschlaggebend waren. Langsam kommt Licht ins Dunkel.
Die Exzellenzinitiative von Wissenschaftsrat und Deutscher Forschungsgemeinschaft (DFG) geht in diesen Tagen in die zweite Runde. Damit die UniversitĂ€t Heidelberg dieses Mal in allen drei FördersĂ€ulen erfolgreich ist und dann endlich den begehrten Elite-Titel fĂŒhren darf, laufen die Verbesserungsbestrebungen des Rektorats auf Hochtouren.
Schuld an der vorlĂ€ufig gescheiterten Aufnahme Heidelbergs in die neu gegrĂŒndete Reihe deutscher Eliteunis war der aus Sicht der Jury nicht ĂŒberzeugende Antrag der dritten FördersĂ€ule, das Zukunftskonzept âHeidelberger Wegâ. Diesen hat die Kommission der DFG nun ausgewertet und Lob wie Kritik ganz vertraulich an Rektor Hommelhoff gesendet.
Die UniversitĂ€tsleitung analysierte die Stellungnahme zunĂ€chst im Stillen. Pressesprecher Michael Schwarz wehrte Nachfragen ab: âDie Konkurrenzsituation erlaubt uns keine Veröffentlichung.â Am Ende der internen Beratungen sind die Hauptkritikpunkte der DFG aber nun extrahiert (siehe Interview). Anhand dieser hat das Rektorat einen Verbesserungsvorschlag des Zukunftskonzepts ausgearbeitet und dem Wissenschaftsrat vorgelegt. Findet die Skizze dort Zuspruch, wird Heidelberg im Januar erneut dazu aufgefordert werden, einen Antrag zu stellen. Der âHeidelberger Wegâ soll dann völlig neu gestaltet werden. âSchlieĂlich wollen wir den Wettbewerb gewinnenâ, hat sich Prorektor Jochen Tröger vorgenommen.
Zur UnterstĂŒtzung hat sich Heidelberg nun internationale Hilfe ins eigene Lager geholt. Am ersten Dezember konstituierte sich ein neuer wissenschaftlicher Beirat zur Beratung in Elite-Sachen. Ihm gehören, neben Heidelberger Professoren und Beratern aus der Wirtschaft, Wissenschaftler aus der ganzen Welt an. Darunter befinden sich groĂe Namen: Vassilios Skouris, PrĂ€sident des EuropĂ€ischen Gerichtshofes und NobelpreistrĂ€ger Geoffrey Boulton aus Edinburgh werden dem Rektorat in den nĂ€chsten Monaten zur Seite stehen. Dass es so im zweiten Anlauf klappt mit der Elite, daran zweifelt das Heidelberger Rektorat bei aller Konkurrenz aus Freiburg und Berlin aber nicht ernsthaft.
von Beate Brehm