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Der Mann von der Botschaft
Einsam steht der Schauspieler Burghart Klaußner nach der Vorführung vor der Kinoleinwand des Gloria Filmtheaters, obwohl der Saal gut gefüllt ist. Einsam wandelte er zuvor auch als "Der Mann von der Botschaft" über diese, obwohl Georgien voll herzlichen Lebens steckt.
Einsam steht der Schauspieler Burghart Klaußner nach der Vorführung vor der Kinoleinwand des Gloria Filmtheaters, obwohl der Saal gut gefüllt ist. Einsam wandelte er zuvor auch als "Der Mann von der Botschaft" über diese, obwohl Georgien voll herzlichen Lebens steckt.
Im Film fehlt ihm die georgische Sprache, um Zugang zu der Fremde zu finden; schleicht er verloren über den lebendigen Markt, ein Geist unter Menschen, ein Gefangener seiner selbst; flüchtet sich in seiner vergitterten Wohnung allabendlich in die Scheinwelt des Computerspiels; versteckt sich in der bewachten Botschaft hinter einer Maske routinierter Oberflächlichkeit, die Zigarette der einzige Freund.
Dann der Augenblick der Begegnung mit dem kleinen georgischen Mädchen, gespielt von Lika Martinova. Die unbekannte Kultur bekommt ein Gesicht, wird greifbar. Der Wendepunkt. Ein Wandel durchzieht die beiden, zaghafte Annäherung, ein Funken Vertrauen, schließlich wortlose Freundschaft, von Vorurteilen gefährdet.
Der Regisseur Dito Tsintsadze lässt sich Zeit um seine Geschichte zu entfalten; zu viel Zeit, denn seine Bilder geben nicht genug her, um die Langatmigkeit zu rechtfertigen. Und des Schauspielers oberste Instanz ist letztlich das Publikum, vor dem Klaußner jetzt steht – einsam. Das Publikum aber schweigt. Es lässt sich Zeit um zu klatschen – zu viel Zeit, denn der Mann von der Botschaft bleibt fremd. Auch wenn Klaußner die Aufführungen auf seiner Kinotour begleitet, kann der Film die durch die Auszeichnungen geweckten Erwartungen nicht erfüllen