10.12.2007
Sharon Jones & The Dap-Kings
100 Days, 100 Nights
Ein Anachronismus, sollte man meinen. Schließlich klingt diese Platte, als sei in den letzten 35 Jahren in Sachen schwarzer Popmusik nichts passiert. Ein Irrtum: Schließlich ist die Musik so verdammt lebendig und präsent
Ein Anachronismus, sollte man meinen. Schließlich klingt diese Platte, als sei in den letzten 35 Jahren in Sachen schwarzer Popmusik nichts passiert. Ein Irrtum, schließlich ist die Musik so verdammt lebendig und präsent, dass irgendwelche Retro-Vorwürfe hier gar nicht greifen können.
Sharon Jones und ihre Dap-Kings haben zusammen bereits zwei LPs und ein Dutzend Singles veröffentlicht. "100 Days, 100 Nights" ist ihr neues Album. Es ist Funk und Soul, wie er in den späten Sixties und frühen Seventies gemacht wurde: 10 mitreißende Tracks, keine 35 Minuten, durchgehend klasse. Teilweise klingt Jones wie ein weiblicher James Brown. Verständlich, da sie wie der Godfather of Soul aus Augusta, Georgia, kommt, wo Brown als Nationalheld gilt.
Bleibt zu hoffen, dass das Zusammenspiel der Dap-Kings mit Amy Winehouse einen gehörigen Zuwachs an Publikum für Sharon Jones verursacht.
von Claudia Günther