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Wissenschaft
19.06.2007
Globales Faktenwissen Die Geschichte des 20. Jahrhunderts – aus weltweiter Perspektive Als ein Zeitalter der extremen Gegensätze sehen die Autoren des im September erscheinenden Buches „Globale Geschichte des 20. Jahrhunderts", Edgar Wolfrum und Cord Arendes, die vergangenen hundert Jahre. Diese Einschätzung geben sie zu Beginn des Buches, es folgt ein Abriss auf globalhistorischer Ebene. Als ein Zeitalter der extremen Gegensätze sehen die Autoren des im September erscheinenden Buches „Globale Geschichte des 20. Jahrhunderts", Edgar Wolfrum und Cord Arendes, die vergangenen hundert Jahre. Diese Einschätzung geben sie zu Beginn des Buches, es folgt ein Abriss auf globalhistorischer Ebene. Der perfekte Einstieg zur Verbesserung der Allgemeinbildung, wird sich der wissensdurstige Leser denken. Doch von einem „Grundkurs", wie der Untertitel erwarten lässt, kann nur begrenzt die Rede sein. Die wichtigsten Epochen werden chronologisch dargestellt Bei den intendierten Lesern handelt es sich, wie das Vorwort des Herausgebers Michael Gerbe verkündet, mindestens um Studienanfänger des Faches Geschichte, die auf dem Gymnasium Geschichte als Leistungskurs gewählt hatten. Also keine Lektüre für den Laien? Es wird tatsächlich so einiges an Grundwissen vorausgesetzt, wenn auch die wichtigsten Details grundsätzlich erwähnt werden. Doch es steht eigentlich die globale Geschichte im Mittelpunkt. Die Autoren stellen in chronologischer Abfolge die wichtigsten Epochen des vergangenen Jahrhunderts in einem weltumspannenden Rahmen dar, gegliedert in bedeutende Themengebiete. Der Fokus liegt tendenziell jedoch auf der westlichen Welt und die historischen Fakten werden zumeist aus Sicht der Industriestaaten gewichtet. Zusammenhänge werden aufgezeigt und so wird es dem mit ein wenig Vorwissen ausgestatteten Leser ermöglicht, die Hintergründe wichtiger geschichtlicher, politischer und gesellschaftlicher Geschehnisse im globalen Kontext besser zu verstehen. Die weltweite Einordnung einzelner Daten, Personen und Ereignisse zu erleichtern ist gut gelungen. So manches Mal stellt sich beim Lesen der „Aha"-Effekt ein. Wissenslücken werden gefüllt. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zum Beispiel wird von Seiten aller beteiligten Parteien intensiv beleuchtet. Warum ist dieser Krieg eigentlich ausgebrochen, was hat diese oder jene Nation genau damit zu tun oder währenddessen für diplomatische Beziehungen gehabt? Doch Detailverliebtheit und nationale Fokussierungen sollte der Leser nicht erwarten. Bei der Beschreibung des Zweiten Weltkriegs auf deutscher Seite taucht nur der Name Hitler auf, und dies verdeutlicht die Absicht der Autoren die Geschichte auf einer globalen und nicht nationalen Ebene zu illustrieren. Die Darstellung ist knapp und präzise Durch zahlreiche Abbildungen und Quellmaterialien wird der sachliche Ton des Buches erheblich aufgelockert. Ob Auszüge aus Reden, wichtige Gesetzestexte oder eine genauere Schilderung eines im Hauptwerk nur beiläufig erwähnten Begriffs: Die Autoren haben sorgfältig versucht, ihrem Werk eine plastischere Ebene zu verleihen. So nehmen die reinen Fakten Gestalt an. Den Anspruch, dieses umfangreiche Zusatzmaterial und die Zusammenfassung der globalen Geschichte eines Jahrhunderts auf knapp dreihundert Seiten darzustellen, wirkt sich natürlich auf den Stil aus. Sehr knapp und präzise bekommt der Leser die Daten präsentiert, nur bei Ereignissen, die von den Autoren wohl als nicht so bekannt eingestuft wurden, kann man eine etwas ausführlichere Darstellung erwarten. Diese dichtgedrängte Fülle an Zahlen und Namen ist eine Lektüre, die nicht zum schnellen Herunterlesen, sondern zur gezielten Intensivierung der eigenen Kenntnisse gedacht ist. Und diesen Zweck erfüllt sie auch! Leser ohne Vorkenntnisse können sich natürlich trotzdem an das Sachbuch heranwagen, solange ihnen bewusst ist, dass es sich nicht um eine grundlegende Einführung handelt, denn zugunsten der globalen Perspektive wurde nicht jedes Detail erläutert. Zu empfehlen ist die Lektüre für jeden Interessierten; nur ein Nachschlagewerk sollte man zusätzlich immer griffbereit haben. |