03.02.2008
StudiVZ steht Rede und Antwort
Was ändert sich wirklich für die Nutzer?
Die Macher des StudiVZ haben viel Kritik einstecken müssen, als sie die erste Fassung der allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) Ende letzten Jahres veröffentlichten. Der Proteststurm bewegte die Unternehmensleitung dazu die geplanten Datenvermarktung zum Teil zurückzunehmen.
Die Macher des StudiVZ haben viel Kritik einstecken müssen, als sie die erste Fassung der allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) Ende letzten Jahres veröffentlichten. Der Proteststurm bewegte die Unternehmensleitung dazu die geplanten Datenvermarktung zum Teil zurückzunehmen. Wir sprachen mit Dirk Hensen, dem StudiVZ-Unternehmenssprecher, über Konsequenzen der AGB-Änderung für die Nutzer.
ruprecht: Wie viele Mitglieder hat das StudiVZ derzeit?
Dirk Hensen: Das „studiVZ“ hat nach aktuellen Zahlen mehr als 4,7 Millionen Mitglieder.
Wie oft wird StudiVZ pro Monat aufgerufen?
Auch im Dezember 2007 war unser Portal die in Deutschland meist genutzte Seite. Wir verzeichneten in diesem Monat 5,3 Pageimpressions und über 153 Visits. Über die Hälfte der Mitglieder schaut täglich auf sein bei uns eingestelltes Profil.
Warum ist das StudiVZ nach wie vor so erfolgreich?
Wir haben zum richtigen Zeitpunkt das passende Produkt angeboten. Wir konnten innerhalb kürzester Zeit viele Mitglieder gewinnen und wachsen nach wie vor exorbitant. Zudem bieten wir ein Produkt an, dass klar und einfach in seiner Benutzerführung ist und offensichtlich sehr gut ankommt.
Was ist die Ursache für das nun forcierte Werben?
Unsere Seite soll für die Studenten weiter kostenlos bleiben. Gleichzeitig wollen wir langfristig schwarze Zahlen schreiben. Zu Beginn hat keiner mit dem Erfolg gerechnet, daher war Werbung in dieser Form in den damaligen AGBs noch kein Thema. Die Aufregung ist nicht immer nachvollziehbar: Viele andere Anbieter verfahren schon seit Jahren in gleicher Weise.
Trotzdem haben Sie ihre Idee über ICQ oder AIM zu werben verworfen?
Ja richtig, durch den engen Kontakt und Dialog mit unseren Nutzern haben wir von ihnen viele Anregungen bekommen und diese Option schließlich gestrichen.
Kann ein Unternehmen einfach auf die Daten im StudiVZ zugreifen?
Hier will ich vielen falschen Behauptungen widersprechen. Zunächst einmal: Wir haben nie Daten an Dritte zu kommerziellen Zwecken weitergegeben und werden dies auch zukünftig nicht tun. Alle bei uns hinterlegten Daten verlassen unser Unternehmen nicht. Wir filtern diese nur nach vier Kriterien: Alter, Geschlecht, Studienort und Studienrichtung. Diese bieten wir dann in anonymisierter Form den potentiellen Werbepartnern an. So kann ein Werbetreibender eine gewünschte Zielgruppe erreichen.
Wieviele viele Mitglieder haben ihre Drohung wahrgemacht und sind ausgetreten?
Seit Mitte Dezember sind nur ein Prozent ausgetreten. Über 90 Prozent haben inzwischen den veränderten AGBs zugestimmt. Dabei haben wir täglich Neuanmeldungen im fünfstelligen Bereich.
Muss beim Austritt etwas beachtet werden, um keine Daten zu hinterlassen?
Nein, wenn sich jemand exmatrikuliert, werden seine Daten vollständig gelöscht.
von Thomas Helberle