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 Hochschule
01.07.2008

Weniger Erstsemester

Das Elternhaus entscheidet über Studienmöglichkeit

Universitätsstudenten in Baden-Württemberg stammen zunehmend aus der höchsten sozialen Herkunftsgruppe. Das geht aus der 18. Sozialerhebung des Studentenwerks hervor, die auf Befragungen im Sommersemester 2006 basieren.

Universitätsstudenten in Baden-Württemberg stammen zunehmend aus der höchsten sozialen Herkunftsgruppe. Das geht aus der 18. Sozialerhebung des Studentenwerks hervor, die auf schriftlichen Befragungen im Sommersemester 2006 basiert.

Der soziale Hintergrund wird hierbei durch das Bildungsniveau der Eltern definiert, also deren Schul- und berufsqualifizierender Abschluss sowie die berufliche Stellung. Die vier möglichen Ausprägungen sind „niedrig“, „mittel“, „gehoben“ und „hoch“.

Die Mehrheit, 39 Prozent der Studierenden, gehört der Gruppe „hoch“ an. Mehr als die Hälfte der Studenten stammt aus Elternhäusern, in denen mindestens ein Elternteil die Hochschulreife besitzt beziehungsweise ein Hochschulstudium absolviert hat. Mit 12 Prozent sind Studierende aus der niedrigsten sozialen Herkunftsgruppe in der Minderheit. An baden-württembergischen Universitäten stieg somit der Anteil der Herkunftsgruppe „hoch“ um vier Prozentpunkte.
Dazu Sarah Wüst, Pressesprecherin des Studentenwerks Heidelberg: „Wir betrachten die Entwicklung mit Sorge, dass immer weniger junge Menschen bildungsferner Milieus studieren.“

Immer weniger Studenten und BAföG-Anträge


Gleichzeitig lässt sich anhand des Berichtes feststellen, dass sich im Wintersemester 2005/06 weniger Studienberechtigte für ein Studium im eigenen Bundesland Baden-Württemberg entschieden haben. Diese Abwanderung ergibt trotz Einberechnung der Zugewanderten ein Minus von 8000 Studierenden. Fakt ist auch, dass die Studienanfängerzahlen 2007 laut Wüst leicht rückläufig waren.

Die Sozialerhebung zeigt ebenso die Finanzquellen der Studierenden auf. Der Beitrag der Eltern liegt in Baden-Württemberg demgemäß bei etwa zwei Drittel und somit höher als im Durchschnitt der alten Bundesländer (52 Prozent). Ist Bildung nur noch als Privileg für Reiche anzusehen? Sarah Wüst meint nein, da es entsprechende Fördermaßnahmen durch das BAföG gibt, was jedoch viel zu selten genutzt wird. Die Zahl der Antragsteller sank von 7226 im Jahr 2005 auf 6550 im Jahr 2007. Und das, obwohl in den letzten drei Jahren immer rund 70 Prozent der Anträge auf Teil- oder Vollförderung bewilligt wurden. „Wir haben den Eindruck, dass der bürokratische Aufwand, der dahinter steckt, oft gescheut wird“, so die Pressesprecherin.

Mehr Förderung ab dem Wintersemester

Ihre Kollegin Helga Abtt-Schmidt, Leiterin der Abteilung Studienfinanzierung, wagt den Ausblick auf das kommende Semester: „Die längst überfällige Erhöhung der Bedarfssätze und Freibeträge zum Herbst wird wohl dazu führen, dass mehr Studierende in den Genuss der staatlichen Förderung kommen werden.“ Ob das zur Folge hat, dass wieder mehr Studenten aus den unteren sozialen Herkunftsgruppen kommen, wird die neue Sozialerhebung zeigen.

von Stefanie Fetz
   

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