28.04.2009
Robert Oberbeck
Light The Place Of Darkness
Mit seinem nunmehr dritten Album hat sich der Nordhesse Oberbeck seinen ganz eigenen Soundtrack geschaffen. Zu seinen Songs über grausame Schicksale und unerfüllte Träume genießt man am besten einen schweren Rotwein.
Robert Oberbeck ist Vater einer kleinen Tochter, stammt aus Marburg und ist mit einer Französin verheiratet. Klingt nach einem netten, unaufregenden Leben mit einer dezent freundlichen, etwas langatmigen Hintergrundmusik. Oberbeck hat sich aber mit dem neuen, nun schon dritten Album „Light the place of darkness“ seinen ganz eigenen Soundtrack geschrieben, der so gar nicht nach dem Otto-Normal-Musiker aus Nordhessen klingt. Wenn er zu Gesang und Akkorden ansetzt sieht man eher einen schwermütigen, von den Rauheiten des Lebens gezeichneten Mitt-Fünfziger vor sich, der sich seinen Kummer über die Ungerechtigkeiten dieser Welt von der Seele singt.
Und dazu einen lecker Rotwein!
Hinter „Victoria“, „Happy End“ und „Holding you“ stecken Texte über unerfüllte Träume, über Liebe, die nur noch wehtut oder das grausame Schicksal zweier Sinti und Roma Kinder. Keine Texte, die wir gerne auf dem Weg zur Neckarwiese fröhlich mitsummen möchten. Eher sollte man zu Oberbeck-Liedern mit einem schweren Rotwein vor dem Kamin sitzen und sich ganz seiner Weltuntergangsstimmung hingeben. Doch gerade weht ein Wind von Obamainspirierter „Lightness“. Kein Platz für Oberbecksche Schwermut.
von Luisa Jacobs