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Hochschule
20.01.2009
Die Weltspitze soll es sein Hochschulrankings – was steckt tatsächlich dahinter? Harvard und Co stehen seit Jahrzehnten im weltweiten Hochschulvergleich unangefochten an der Spitze. Deutsche Universitäten sollen nun nachziehen, doch bisher hat sich dieses Ziel in den Uni-Rankings noch nicht widergespiegelt. Insgesamt 376 Hochschulen gibt es in Deutschland, weltweit sogar rund 16.000. Wie soll also ein frischgebackener Abiturient bei solch großer Auswahl die „ideale“ Uni finden, ohne sich bei der Suche vollkommen überfordert zu fühlen? Hier kommen die Hochschulrankings zum Einsatz, um Aufschluss über Qualität und Reputation der Hochschule zu geben – oder? Nachdem der akademische Vergleich bereits 30 Jahre zuvor in den USA gängig war, fasste das Konzept 1989 auch in Deutschland Fuß. Global ist die Universitätsbewertung mittlerweile zu einer regelrechten Ranking-Manie ausgeartet. Beinahe jedes Land hat für den regionalen, nationalen oder internationalen Vergleich eine eigene Methode entwickelt. Im weltweiten Vergleich sieht es für deutsche Hochschulen jedoch eher düster aus. Im „Academic Ranking of World Universities“ tauchen sie prinzipiell nicht unter den „Top 50“ auf. Die jenem Ranking zufolge „beste“ deutsche Bildungsstätte, die Universität München, wurde im Jahr 2008 lediglich auf Rang 55 platziert, dicht gefolgt von der TU München auf Platz 57 und der Universität Heidelberg auf Platz 67. Ein Ziel der Exzellenzinitiative war demzufolge, den Abstand zwischen den deutschen Hochschulen zu jenen der Weltspitze zu verringern. Knapp zwei Milliarden Euro war Bund und Ländern die Förderung wert. Umso enttäuschender ist, dass sechs der neun deutschen „Elite-Unis“ im „THES-QS World University Rankings“ 2008 im Vergleich zum Vorjahr an Rang verloren haben. Allein die FU Berlin sowie die Universitäten Göttingen und Heidelberg konnten sich steigern. Letztere ist in diesem Ranking sogar allen anderen deutschen Hochschulen voraus. Einer der wohl gravierendsten Nachteile deutscher Unis im globalen Vergleich ist die Sprache. Hochschulen im englischsprachigen Raum haben allein schon höhere Ränge inne, weil die publizierten Zitate von Universitätsangestellten mit einem Anteil von 60 Prozent in die Gesamtwertung des „Academic Ranking of World Universities“ einfließen. Im Ergebnis spiegelt sich das insofern wider, dass die ersten 18 Plätze ausschließlich von amerikanischen und britischen Universitäten besetzt werden. Beim „THES-QS World University Rankings“ ist das ebenso der Fall. In Deutschland hat sich vor allem das sogenannte „CHE-Ranking“ des DAAD durchgesetzt und wird seit 2005 jährlich in der ZEIT publiziert. Die Besonderheit ist, dass es sich hierbei nicht erstrangig um einen Hochschulvergleich handelt. Stattdessen ist das „CHE-Ranking“ nach Studienrichtungen gruppiert und ordnet die einzelnen Hochschulen entweder der Spitzen-, Mittel- oder Schlussgruppe zu. Problematisch sind beim „CHE-Ranking“ trotz vieler Details die Lücken in den Daten- und Zahlenangaben. Zudem basieren die Hochschulbewertungen teils auf Einschätzungen von Studenten und Professoren. Aufgrund der Möglichkeit, die eigene Hochschule strategisch gut zu bewerten, kann eine Manipulation folglich nicht ausgeschlossen werden. Lassen sich Abiturienten bei ihrer Suche nach der passenden Bildungsstätte auch tatsächlich von den unzähligen Hochschulrankings lenken, und falls ja: wie sehr? Eine Umfrage unter Heidelberger Erstsemestlern zeigte: Lediglich drei von zwölf Befragten hatten die Hochschulwahl überwiegend oder vollständig von der Platzierung im nationalen Universitätsvergleich abhängig gemacht. „Das erste Eingrenzen der Suche,“ erklärt der 20-jährige Jurastudent Erik Huyoff, „erfolgte bei mir quasi ausschließlich durch Rankings, erst dann zog ich andere Kriterien in Betracht.“ Die restlichen Befragten gaben jedoch an, dass für sie vor allem die Attraktivität der Stadt oder die Nähe zum Heimatort ausschlaggebend gewesen wäre. Die hervorragende Reputation der Universitäten sei am Ende lediglich ein schöner Bonus. |