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 Verschiedenes
25.05.2009

Hä?

Dunkle Worte aus Berlin

In Berlin empört sich der AStA der Freien Universität über den Kulturwissenschaftler Rainer Voigt, der in seiner Vorlesung „Literatur und Quellen des Vorderen Orients II“ angeblich „rassistische Bezeichnungen“ benutzt hat.

Laut AStA-Pressemitteilung hat eine Studierende „den rassistischen Sprachgebrauch problematisiert“. Allein für diesen Satz verdient der Dozent Mitleid. Voigt sei dem „mit weiteren diskriminierenden Argumentationstrategien“ ausgewichen, weshalb die Dame „aus Protest“ den Raum verließ.

Der Dozent rechtfertigte sich später „dass seine Terminologie „in der Fachliteratur [...] bis in die sechziger Jahre hinein wertneutral verwendet“ wurde. AStA-Öffentlichkeitsreferent Falko Grothe reicht das nicht: „Rassistische Benennungen sind nie «wertneutral». Als sprachliche Konstruktionen von Sklaverei und Kolonialismus können sie nicht von ihren abwertenden Bedeutungen losgelöst verwendet werden.“ 

Kris Kühn vom örtlichen „FrauenLesbenTransInterA-Referat“ (Kein Witz!) sekundiert, dass „jeder Rückgriff auf rassistische Benennungspraktiken die damit einhergehenden ideologischen Vorstellungen und Hierachisierungen [sic!] reproduziert. Ein bewusster Umgang mit Sprache ist deshalb wichtig für eine Auseinandersetzung mit Rassismus. Begriffliche Alternativen sind Selbstbezeichnungen, die sich auf die politische Praxis und Widerstand gegen Rassismus beziehen.“ 

Wer bis jetzt darauf wartet, dass mal jemand erwähnt, um welchen Begriff es geht – wir auch. Aber erst am Ende des Pressetextes kommt ein Hinweis: „Die rassistische Bezeichnung soll an dieser Stelle nicht wiederholt werden, da sie auch durch Zitieren ihre diskriminierende Wirkung entfaltet .“ 

Darum machen wir‘s: Lieber Herr Voigt, vermeiden Sie doch in Zukunft bitte den Begriff „Neger“.

Quelle: www.astafu.de, Pressemitteilung vom 23. Mai 2009



Ich trage einen großen Namen

Wir haben nichts gegen exotische Nachnamen. Auch nichts dagegen, dass Frau Nis-Momme Stockmann beim Berliner tt-Stückemarkt den Werkauftrag für ihr Stück „Der Mann, der die Welt aß“ gewann.

Aber dass wir dann eine Pressemitteilung bekommen, die mit dem Betreff „PE Nis-Momme Stockmann erhält Preis in Berlin“ beginnt, finden wir ordinär und geschmacklos!

Quelle: Pressemitteilung des Heidelberger Stadttheaters vom 14. Mai 2009

 

von Reinhard Lask
   

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