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Wissenschaft
03.05.2010
Der Blick nach vorne Wie der Klimawandel Heidelberg verändern könnte – eine Vision Nichts ist spannender als die eigene Zukunft. Selbst die Bibel hat ihr mit der Apokalypse ein ganzes Kapitel gewidmet. Der ruprecht hat in die Ferne geschaut und wollten wissen: Wie sieht Heidelberg im Jahre 2100 durch die Folgen der Erwärmung aus? Nichts ist spannender als die eigene Zukunft. Selbst die Bibel hat ihr mit der Apokalypse ein ganzes Kapitel gewidmet. Der ruprecht hat in die Ferne geschaut und wollten wissen: Wie sieht Heidelberg im Jahre 2100 durch die Folgen der Erwärmung aus? Uwe-Konrad Walter hat es getan: Er hat das geerbte Elternhaus im romantischen Heidelberg verkauft. Für schlappe 40.000 Euro. Mehr wollte keiner zahlen. Natürlich konnte der klotzige Lkw-Fahrer, Mitte 40, dies nie und nimmer mit seinem Gewissen vereinbaren. Doch der Trend wollte es so. Was blieb ihm denn anderes übrig? Uwe-Konrad Walter, grüne tief sitzende Kappe, Schnauzer, sitzt am Frühstückstisch auf dem Balkon. Die Sonne streichelt sein Gesicht, die Vögel zwitschern, auf dem Tisch liegt eine ausgebreitete Tageszeitung und eine geöffnete Flasche Heidelberger Bordeaux. Wir schreiben das Jahr 2100. Die Blicke des bulligen Mannes schweifen über das Neckartal. Alles, aber auch alles, hat sich verändert. Vor rund hundert Jahren diskutierten die Menschen über die Folgen des Klimawandels, stellten Szenarien auf. Die Antwort folgte fast ein Jahrhundert später. Hitzerekorde dominieren die Sommer-Monate. Die ächzenden Bewohner verstecken sich tagsüber in gut isolierten Häusern und Büros. Die Krankenhäuser und das Altenheim stehen in kühleren Randlagen der Stadt, da für viele Patienten die Hitze in den jahrzehnte alten Bauten unerträglich wird. Auch die fleißigen Krankenpfleger in ihren weißen Kitteln schwitzen sich bei der Arbeit zu Tode. Der Heidelberger Stadtrat entschied sich vor 40 Jahren dem zunehmend hitzigen Klima zu begegnen, und beauftragte Politiker und Architekten die Stadt umzukrempeln. Walter musste das Elternhaus zwangsläufig verkaufen, da Mama und Papa das Bauwerk nicht saniert hatten. Die Wärme war irgendwann unerträglich. Der Verkauf war die beste Lösung. „Verzeiht mir, Vater und Mutter“, sagt Walter. Der Baustil der Gebäude am Neckar hat sich maßgeblich geändert. Kleine Fenster, die den Bauten in Spanien gleichen, schützen die Bürger vor der Hitze. Kletterrosen und Efeuranken die Hauswände empor, während bepflanzte Dächer die Stadtansicht in ein Grün mit bunten Blumen verwandeln. Landesweit läuft bereits seit Jahren eine Infokampagne, wie man sich am besten vor Hagelstürmen, vor Hitze oder vor drohenden Überflutungen im Winter schützt. Besonders im Sommer freut sich Uwe-Konrad Walter über das begrünte Dach, das ihm die Dachdecker-Firma angedreht und gegen das er sich anfangs gewehrt hatte. Schließlich mag er keine Pflanzen. Nun schützt die Wiese auf dem Flachdach vor zu heißen Tagen. All diese Maßnahmen, die Politiker, Handwerker und Forscher aufgestellt haben, schützen den Menschen vor den Folgen des Klimawandels. Das Konzept spart Geld ein und hält die Schäden der Witterung gering. Seither gleicht Nur über die umgestürzten Bäume, die ein Orkan aus dem Boden gerissen hat, wodurch die weiß gestrichenen Außenwände einen Schaden bekommen haben, ärgern sich die Bewohner. Eigentlich wollte Uwe-Konrad Walter keine Bäume vor seinem Haus, doch die Stadt hat sich dafür entschieden: Jeder Hausbesitzer muss mindestens zwei Bäume pflanzen, je nach Breite des Anwesens. Der Regen fällt in dieser Region mittlerweile stärker aus. Gerade an der Bergstraße finden die Menschen Häuser, die flutbare Keller besitzen oder auf das unterirdische Stockwerk ganz verzichten. Selbst der Umweltschutz hat seine Ziele neu festgelegt: Statt die übrig gebliebenen Tiere in der Region zu retten, die vom Klimawandel betroffen sind, entschied sich die Politik dafür, die neuen Arten zu fördern. Obwohl extreme Hitzemonate für die Heidelberger mittlerweile zur Norm zählen, traut sich Uwe-Konrad Walter gerne nach draußen. Wenn es ihm zu warm wird, setzt er sich einfach an einen Tisch in eines der Lokale mit Sonnendach. Fast die ganze Straße ist voll von diesen Konstrukten. Heidelberg geht es gut, denn während andere Städte ihr Grundwasser von Speicherseen transportieren müssen, können die Bürger auf natürlich vorhandenes So könnte Heidelberg nach Erkenntnissen von Forschern und Handwerkern im Jahre 2100 aussehen. Natürlich zeigt die ganze Geschichte nur ein Szenario von vielen. Das heißt: Es kann auch anders kommen. Was den Namen |