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 Heidelberg
03.05.2010

Protest gegen Erweiterung nimmt erste Hürde

Mehr als 20.000 Unterschriften ermöglichen Bürgerentscheid über den Stadthallenanbau

Der Streit um das geplante Kongresszentrum geht in die nächste Runde. Die Hintergründe zur Diskussion um den Anbau.

Der Streit um das geplante Kongresszentrum geht in die nächste Runde. Die Hintergründe zur Diskussion um den Anbau.

Bis 2006 gab es bereits vier erfolglose Versuche ein Kongresszentrum in der Nähe des Hauptbahnhofs zu errichten. Erst im Dezember 2008 beschloss der Gemeinderat die Prüfung einer möglichen Erweiterung der am Neckar gelegenen Stadthalle. Maßgeblicher Befürworter dieser Idee ist der aktuelle Oberbürgermeister Eckard Würzner. Da der Montpellierplatz östlich der Stadthalle räumlich nicht ausreicht, ergeben sich zwei Alternativen: entweder nur ein kleiner Anbau auf der Fläche des Montpellierplatzes oder ein größerer, für den jedoch ein Wohnhaus mit zwölf Sozialwohnungen weichen soll. Als Reaktion darauf gründeten einige Altstadtbewohner die „BürgerInitiative Erweiterungsbau STopp“ (BIEST).

Im November 2009 schrieb die Stadt einen Architekturwettbewerb aus. Gewinner war das Münchner Büro Karl & Probst und ein Entwurf, der von einem großen Anbau ausgeht.

Der Gemeinderat stimmte im März mit großer Mehrheit (27 dafür, 17 dagegen) für den „großen“ Standort am Montpellierplatz. Sogar die bis dahin als Anbaugegner geltenden Grünen stimmten erstaunlicherweise für das Projekt.
„Biest“ reagierte darauf mit einer Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren, bei dem die Heidelberger Bürger den Anbau verhindern sollten. Damit die Volksabstimmung zustande kommen konnte, waren 10?000 Unterschriften Heidelberger Bürger nötig. Am Ende kamen mit 20?968 Unterschriften in nur sechs Wochen doppelt so viele zusammen, wie ursprünglich benötigt. In der Altstadt unterzeichneten gut 35 Prozent der Bewohner das Bürgerbegehren. Zum Vergleich: Oberbürgermeister Würzner, der prominenteste Befürworter des Baus, wurde im November 2006 mit knapp 24?000 Stimmen ins Amt gewählt.

Die Reaktionen zu der Erweiterung der Stadthalle sind mannigfaltig. Die RNZ veröffentlichte Ende 2009 Ergebnisse einer Leserumfrage: von mehr als 1600 Teilnehmern waren 59,6 Prozent gegen, und 43,1 Prozent für den Umbau.
„Biest“ gehört zu den profiliertesten Gegnern des Projektes. Die Initiative argumentiert unter anderem, dass der Erweiterungsbau nicht nur den Verlust des Montpellier-Parks der Altstadt bedeuten, sondern vor allem, dass er das Bild und somit den Charme und das touristische Kapital Heidelbergs zerstören würde.

von Guillermo Gonzales Insua
   

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